Smartphones: HTC schaut nicht mehr in die Zukunft
Der taiwanische Smartphone-Hersteller HTC gibt keine konkreten Prognosen für Umsatz und Gewinn mehr ab. In der Vergangenheit gab das Unternehmen oft zu rosige Schätzungen für das kommende Quartal ab. Nun will es ganz darauf verzichten.
Als Grund nannte das Unternehmen in einem Statement, das The Verge veröffentlichte, die „dynamische Natur“ der Geschäfte. Lediglich zur Aussage, dass Umsatz und Gewinn im vierten Quartal 2015 besser als im dritten sein würden, ließ sich HTC hinreißen – ohne „besser“ in Zahlen zu fassen.
„Dynamisch“ beschönigt die Situation bei HTC. Denn meist ging es bei HTC in den vergangenen Jahren nur in eine Richtung: nach unten. So auch im dritten Quartal 2015. In dem am 30. September abgeschlossenen Quartal schrumpfte der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 57,7 Prozent auf 21,4 Milliarden New Taiwan Dollar (NT$) (580 Millionen Euro). Der kleine Gewinn von 640 Millionen NT$ im dritten Quartal 2014 wich einem Verlust von 4,48 Milliarden NT$ (121,5 Millionen Euro). Bis auf Januar, Februar und März 2015 schrumpfte der Umsatz in jedem Monat des laufenden Jahres im Vergleich zum Vorjahr: bestenfalls nur um 30 Prozent, im schlimmsten Fall um fast 58 Prozent.
HTCs aktuellster Versuch, das Ruder herumzureißen, ist das Smartphone One A9. Zudem versucht der traditionsreiche Smartphone-Hersteller – von HTC stammt beispielsweise das erste Android Smartphone G1 – mit Kameras, VR-Brillen und Fitness-Armbändern sein Geschäft breiter aufzustellen. Funktioniert hat das bislang allerdings nicht: Die Kamera HTC Re wurde vergangene Woche für 50 US-Dollar verramscht. Die VR-Brille wird erst Anfang 2016 in größeren Stückzahlen erhältlich sein. Und das Fitness-Armband HTC Grip kam erst gar nicht auf den Markt.