Welchen Speicher für Skylake?: DDR3-1.333 und DDR4-3.000 trennen wenige Prozent

Volker Rißka
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Welchen Speicher für Skylake?: DDR3-1.333 und DDR4-3.000 trennen wenige Prozent

Einleitung

Intels neue Endkundenplattform für die Skylake-Prozessoren bringt beim Arbeitsspeicher die größte Neuerung seit sieben Jahren mit sich: Für viele Käufer steht der Wechsel von DDR3 auf DDR4 an. Ein passendes Mainboard und die Berücksichtigung einiger Einschränkungen vorausgesetzt, kann auf Wunsch aber auch der alte Speicher vom Typ DDR3 weiter betrieben werden. Das muss kein großer Nachteil sein, wie dieser Vergleich von Skylake mit DDR3-1.333 bis DDR4-3.000 zeigt.

Die Einschränkungen...

Skylake-Prozessoren und die Speicherunterstützung, das ist eine verzwickte Sache. Beworben als erste Plattform mit dem neuen DDR4-Speicher für die Masse, unterstützen die zugrunde liegende Architektur und der integrierte Speichercontroller auch DDR3-SDRAM nach DDR3L und LPDDR3. Gemäß Intels Vorgaben dürfen DDR3L maximal mit 1,35 Volt, LPDDR3 und DDR4 maximal mit 1,2 Volt angesprochen werden.

Zulässiger Speicher für Intel Skylake
Standard Maximale Spannung Maximaler Takt
DDR3L 1,35 Volt DDR3-1.600
LPDDR3 1,20 Volt DDR3-1.600 / DDR3-1.866 (Notebook)
DDR4 1,20 Volt DDR4-2.133

Skylake-Prozessoren sind dabei nicht gleich Skylake-Prozessoren. DDR3-1.600 ist und bleibt zwar die klassische Norm, LPDDR3-1.866 gibt es aber in einigen CPUs für Notebooks. Von DDR3-1866, wie ihn Intel bereits im High-End-Desktop-Bereich mit Ivy Bridge-E anbot, fehlt auch 2015 jede Spur.

Die teilweise künstlich aufgelegten Beschränkungen beim DDR3-Speicher rücken DDR4 in den Fokus. Dort werden nativ DDR4-1.866 und DDR4-2.133 unterstützt – von allen Desktop-Modellen. Im Notebook-Bereich entfällt die DDR4-Unterstützung mitunter jedoch ganz, auf Skylake basierende Core M bieten nach wie vor maximal DDR3.

... und wie man sie umgeht

Doch die Regeln sind auch in dieser Generation wieder zum Brechen da. Zwar betonte Intel zum IDF 2015 im August, dass der Hersteller in Zukunft keinen Speicher mehr unterstützt, der über der offiziellen Spannung arbeitet – Garantien bei einer Beschädigungen am Speichercontroller in der CPU gibt es dann nicht. In die Bresche springen aber auch dieses Mal die Mainboardhersteller: Das im Test genutzte Asus Z170-P D3 enthält in der offiziell abgesegneten Kompatibilitätsliste (PDF) auch DDR3-Speicher mit 1,65 Volt.

Das Spiel mit der Spannung ist bekannt, eine Einschränkung beim Speicher ist bei Skylake hingegen neu: Auch der Chipsatz entscheidet, welcher Speicher mit welchem maximalen Takt zum Einsatz kommen darf. Während beim Z170 als Flaggschiff- und Overclocker-Chipsatz keine Beschränkungen vorliegen, sind die B- und H-Chipsätze stark beschnitten, wie Biostar auf Nachfrage bestätigt

H170 chipset does not like Z170 chipset for higher performance memory setting. DDR4 maximum speed will be 2133 MHz, DDR3 maximum speed will be 1866 (OC) MHz. So use higher speed memory, MB will lower it's speed to match spec speed.

Biostar

Selbst mit aktiviertem XMP-Profilen wird auf einem B- oder H-Chipsatz auch ein DDR4-3.000-Speicherkit immer auf DDR4-2.133 eingebremst, bei DDR3-Mainboards ist immer bei maximal DDR3-1.866 Schluss. Die Mainboardhersteller sind von dieser Politik nicht unbedingt angetan, beschreiben die Thematik jedoch in ihren Unterlagen, sodass es nicht zu Ungereimtheiten kommen kann.

Due to Intel chipset limitation, DDR4 2133 MHz and higher memory modules on XMP mode will run at the maximum transfer rate of DDR4 2133 Mhz.

Asus