Welchen Speicher für Skylake?: DDR3-1.333 und DDR4-3.000 trennen wenige Prozent

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Volker Rißka
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Fazit und Kaufempfehlung

In der Tat, nur mit dem schnellsten DDR4-Speicher lässt sich das letzte Fünkchen Leistung aus einem System herauskitzeln, essentiell notwendig ist der Griff nach DDR4-3.000 und darüber aber nicht. Zeigt sich DDR4-3.000 in theoretischen Anwendungen noch doppelt so schnell wie DDR3-1.333, schrumpft die Differenz im Schnitt über alle Anwendungen und Spiele auf sechs Prozent zusammen und DDR3-2.133 liegt mit DDR4-3.000 gleichauf. Das kommt bei stetig fallenden Speicherpreisen sowohl Interessenten für DDR4-Speicher als auch Besitzern von DDR3-Speicher zugute.

Das Thema Speicher darf bei Skylake dabei nie ohne den Chipsatz betrachtet werden, denn nur der Z170 bietet mehr als DDR3-1.866 oder DDR4-2.133. Dieser Umstand ist aktuell noch ein Dorn im Fell der DDR3/DDR4-Combo-Mainboards auf Basis von B- oder H-Chipsatz, an der Spitze der Benchmarks spielen solche Platinen deshalb nicht mit. Dabei zeigt das Asus Z170-P3, dass hoch taktender DDR3-Speicher mit schnellem DDR4 auf Augenhöhe liegen kann.

Zwei Mal Z170 von Asus, einmal für DDR4, einmal für DDR3
Zwei Mal Z170 von Asus, einmal für DDR4, einmal für DDR3

Eine am Rande gewonnene Erkenntnis dieses Tests: Das Mainboard macht bei Skylake aktuell durchaus einen viel größeren Unterschied als eine oder gar zwei Taktstufen beim Speicher. Hier sind die Hersteller gefragt, mit zukünftigen Bios-Updates das Maximum zu ermöglichen, denn auch bei Skylake mit integriertem Speichercontroller gilt: Im Endeffekt sind alle Platinen gleich.

Empfehlungen für Neukunden und Aufrüster

Beim Kauf eines komplett neuen Systems ist die Sache eindeutig: Der Speicher der Wahl ist DDR4. Die aktuelle Empfehlung geht mindestens zu DDR4-2.400, dieser hat im Preis pro Gigabyte den Ursprungsstandard DDR4-2.133 mit unter 5,50 Euro pro Gigabyte bereits eingeholt. Doch auch darüber ist das Feld massiv zusammengerückt, DDR4-2.666 beginnt bereits bei 6,00 bis 6,50 Euro pro Gigabyte. Und selbst für DDR4-3.000 müssen nur noch knapp 8 Euro pro Gigabyte gezahlt werden – bei einem Kit von mindestens 8 GByte ist das nur ein Aufpreis von 20 Euro, bei 16 GByte sind es 40 Euro.

Mit zwei Mal 8 GB ist ein Grundstein mit der Option auf noch mehr Speicher für Jahre gelegt, denn ein DDR4-Nachfolger ist noch lange nicht in Sicht. Vielmehr geht es wie in der Vergangenheit von DDR3-1.066 im Jahr 2008 bis hin zu DDR3-1.866 im Jahr 2013 auch in den kommenden Jahren nur gemächlich nach oben. Intels Cannonlake-E/EP soll 2018 nach bisherigem Stand offiziell DDR4-2.933 unterstützen, der erste Schritt folgt in Q1/2016 mit Broadwell-E/EP und DDR4-2.400. Bahnbrechende Leistungszugewinne, das zeigt der heutige Test, sind aber auch dann nicht zu erwarten.

Kunden, die aufrüsten wollen, bieten sich zwei Optionen. Wer bereits schnelleren Speicher vom Typ DDR3-1.866, 2.133 oder gar darüber besitzt und weiter darauf setzen will, der kann das tun. Aufrüster sparen dann nicht nur den Kauf von neuem Speicher, auch sind die DDR3-Mainboards für Intels Skylake-Prozessoren noch leicht günstiger zu haben. Die drei verfügbaren Combo-Mainboards sollten mit Vorsicht betrachtet werden. Ein Mischbetrieb ist nicht möglich, der spätere Wechsel von DDR3 auf DDR4 auf derselben Platine verspricht wenig Vorteile – entweder absehbar gar nicht oder gleich wechseln, lautet die Devise. Darüber hinaus lässt der verbaute B- oder H-Chipsatz keine höheren Taktraten zu.

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