Transcend SSD570: Seltener SLC-Speicher für Embedded-Systeme
Solid State Drives mit SLC-NAND-Flash sind selten geworden. Im Preisvergleich finden sich nur noch wenige Modelle, die meist betagt oder schlecht verfügbar sind. Transcend setzt den Speicher mit einem Bit pro Zelle bei der neuen SSD-Serie SSD570 ein.
Während im Verbrauchersegment längst MLC- und jüngst TLC-Speicher mit zwei respektive 3 Bit pro Speicherzelle dominieren, spielt SLC-Speicher bei SSDs heutzutage kaum noch eine Rolle. Auch im Bereich der Enterprise-SSDs wird inzwischen vermehrt MLC-NAND und in jüngster Zeit Samsungs TLC-3D-NAND eingesetzt.
Transcend setzt bei der SSD570 auf SLC und bedient nach eigenen Angaben den Bereich der Industrie- und Embedded-Anwendungen. Entsprechend der potentiell höheren Haltbarkeit von SLC-NAND wirbt der Hersteller mit hoher Ausdauer. SLC-Speicher erlaubt mehr Schreibzyklen als MLC- oder TLC-Flash und bietet auch in puncto Geschwindigkeit Vorteile.
Abgesehen vom Speichertyp herrscht herkömmliche Kost. Verpackt in einem 2,5-Zoll-Gehäuse kommuniziert das Laufwerk über die SATA-Schnittstelle mit theoretischer Datenrate von 6 Gb/s. Die maximalen Transferraten werden mit 510 MB/s beim Lesen und 450 MB/s beim Schreiben angegeben, womit die sequenzielle Datenübertragung nicht schneller als bei herkömmlichen MLC- oder TLC-SSDs erfolgt. Die Leistungswerte gelten für das 128-GB-Modell, das zugleich die größte Kapazitätsstufe bildet. Außerdem wird die SSD570 mit 64 GB angeboten. Im angepeilten Einsatzgebiet sind keine hohen Kapazitäten erforderlich. Ganz anders als im Verbraucherbereich, wo viele neue SSD-Serien erst bei rund 250 GB beginnen.
Von welchem Hersteller Transcend den SLC-Speicher bezieht ist zur Stunde nicht bekannt. Beim Controller handelt es sich um das Modell TS6500, das auch bei der Consumer-Serie SSD370(S) eingesetzt wird. Den Chip hat Transcend in enger Zusammenarbeit mit Silicon Motion entwickelt, daher besitzt dieser auch sehr ähnliche Eigenschaften wie der effiziente SM2246EN-Controller.
Die SSD570-SSDs unterstützen den SATA-Stromsparmodus DeviceSleep (DevSleep) und sind mit einer Maßnahme gegen Datenverlust bei Stromausfall ausgestattet, die der Hersteller Intelligent Power Shield (IPS) nennt. Die Funktion soll dafür sorgen, dass im Falle eines Stromausfalls mehr Daten auf den Flash-Speicher geschrieben werden. Technische Details liegen hierzu nicht vor.
Compared to normal SSDs without power shield function supported, Transcend SSD570 with exclusively built-in IPS function assures more data volume being written into flash chips in the event of sudden power loss. IPS function prolongs the time before the SSD enters write protection mode at the onset of power cut-off to ensure data integrity and to prevent the SSD from damage during sudden power failure or blackouts.
Transcend
Parallel zur SSD570 mit SATA 6 Gb/s bietet Transcend die SSD520 an, die ebenfalls mit SLC-Speicher bestückt ist, aber die langsamere Schnittstelle SATA 3 Gb/s nutzt. Die SSD520 wird in Kapazitäten von 8, 16 und 128 Gigabyte für den industriellen Einsatz angeboten. Preisinformationen liegen der Redaktion zur Stunde nicht vor.
Inzwischen liegen der Redaktion nähere Details zur Transcend SSD570 vor. Demnach handelt es sich bei dem Intelligent Power Shield um eine in die Hardware integrierte Power-loss Protection mit Stützkondensatoren wie man es von Enterprise-SSDs kennt. Konkret kommen Polymer-Tantal-Kondensatoren zum Einsatz, die auch für extreme Temperaturen im Bereich von -55 bis 105 °C ausgelegt sind. Die Kondensatoren liefern im Falle eines Stromausfalls noch Energie für eine gewisse Zeit, in der sich zumindest ein Teil der im Cache befindenden Daten auf den nicht flüchtigen Flash-Speicher übertragen lassen.
Darüber hinaus liefert das vorliegende Dokument weitere Spezifikationen. Der SLC-Speicher stammt demnach von Micron und wird in einem 20-nm-Verfahren gefertigt. Das garantierte Schreibvolumen beziffert Transcend mit 1.600 Terabyte (1,6 Petabyte) für das 64-GB-Modell und 3.200 Terabyte (3,2 Petabyte) für die 128-GB-Version. Die Werte liegen deutlich über denen, die der Hersteller für MLC-basierte SSDs angibt. Für die SSD370S nennt Transcend zum Beispiel 150 Terabyte Total Bytes Written (TBW); die SSD570 mit SLC-NAND besitzt somit zumindest auf dem Papier eine über 20 Mal höhere Haltbarkeit.