Ubuntu: Firefox als Standardbrowser in der Diskussion
Im Vorfeld des bevorstehenden Ubuntu Developer Summit (UDS) diskutieren die Entwickler über die Zukunft von Firefox als Standardbrowser. Grund ist das Ende der NPAPI-Unterstützung – mit Ausnahme von Adobes Flash – bis Ende 2016 bei Firefox. Das im April erscheinende Ubuntu 16.04 LTS wird aber bis 2021 unterstützt.
Mozilla bekräftigte vor wenigen Tagen ihre schon länger bekannten Pläne, Plugins für das Netscape Plugin Application Programming Interface (NPAPI) ab Ende 2016 nicht mehr zu unterstützen. Die Lebenszeit von Flash bei Mozilla könnte dabei im Februar 2017 ebenfalls enden. Die Browser der Konkurrenz – im Besonderen Googles Chrome und Microsofts neuer Browser Edge – sind bereits ohne NPAPI unterwegs. Firefox für Windows in der 64-Bit-Version wird ebenfalls vom Start weg auf NPAPI-Plugins verzichten.
Wenn Ubuntu 16.04 LTS im April 2016 mit Firefox als Standardbrowser veröffentlicht würde, so fiele nach acht Monaten die Unterstützung für NPAPI und nach zehn Monaten vermutlich auch die Unterstützung von Adobes Flash weg. Mozilla betont, in den letzten Jahren seien immer mehr Web-APIs für Grafikfunktionen, Streaming und Gaming erschienen, die den bereits seit Jahren geplanten Wegfall der Unterstützung von NPAPI abfedern sollen.
Für Linux gibt es bereits seit 2012 keine neuen Versionen von Adobe Flash mehr. Die Entwicklung wurde bei Version 11.2 eingefroren; seitdem gibt es nur noch Sicherheitsupdates. Ubuntu möchte auf dem Anfang November stattfindenden Ubuntu Developer Summit über die Zukunft von Firefox als Standardbrowser befinden. Dazu will man auch Entwickler von Mozilla einladen.
Ubuntu-Entwickler Brian Quigly hatte bereits vor ziemlich genau einem Jahr auf die Problematik hingewiesen. Jetzt hat er knapp drei Wochen vor dem UDS zur internen Diskussion aufgerufen, damit auf dem Summit Entscheidungen getroffen werden können. Sollte Ubuntu auf einen anderen Browser als Standard wechseln, so verbleibt Firefox trotzdem in den Archiven. Ubuntu arbeitet zwar auch an einem eigenen Browser, der aber noch nicht für den Einsatz geeignet ist.