Ubuntu Touch: Unity 8 zeigt Konvergenz vom Smartphone zum Desktop
Konvergenz ist das Stichwort, das bei Canonical seit Jahren sowohl als Appetitmacher als auch als Entschuldigung für alle Verspätungen herhalten muss. Jetzt sind erste kleine Früchte der Bemühungen zu Unity 8 und Mir sichtbar. Ein kurzes YouTube-Video zeigt den Desktop-Modus auf einem Smartphone.
Canonicals Community Manager Michael Hall hat auf Google+ ein kurzes Video eingestellt, in dem er den Desktop-Mode auf einem Ubuntu-Phone vorführt. Dazu aktiviert er dort Bluetooth und schließt eine Bluetooth-Maus an. Daraufhin wechselt die Software des Geräts automatisch in den Desktop-Modus und erlaubt dort die Bedienung per Maus, wie vom Desktop gewohnt. Um in den Smartphone-Modus zurück zu gelangen reicht es, die Bluetooth-Unterstützung abzuschalten.
Auf dem Smartphone ist das, außer zu Demonstrationszwecken, nicht sonderlich sinnvoll, doch bereits mit einem Tablet erscheint die Maussteuerung, eventuell ergänzt durch eine Bluetooth-Tastatur, sinnvoller. Um einen vollwertigen Desktop zu erhalten, bedarf es noch eines Displays, das über ein Dock angeschlossen wird, welches dann auch Maus und Tastaturanschlüsse bietet. Die Demonstration im Video zeigt jedoch grundsätzlich, dass Unity 8 das Umschalten hin und her mittlerweile beherrscht.
Dieser letzte Entwicklungsstand ist noch nicht für Tester geeignet, da neben einem PPA noch eine weitere experimentelle Software zur Visualisierung des Mauszeigers zum Einsatz kommt, deren Anwendung auf produktiv genutzten Geräten laut Hall nicht empfehlenswert ist. Ob die Technik in das demnächst erscheinende Update OTA 7 aufgenommen wird, konnte Hall nicht mit Bestimmtheit sagen. Mit Sicherheit wird es demnächst in den täglichen Images landen.
Der im Video zu sehende Dash von Unity 8 ist vom Design her laut Hall wahrscheinlich nicht identisch mit der endgültigen Version. Wann Unity 8 und Mir auch am Desktop verfügbar und somit das im Video dargestellte Verhalten auch dort umsetzbar sein wird ist noch unklar. Ubuntu 16.04 erscheint als LTS-Version dazu eher ungeeignet, da Canonical dort in der Regel nur ausgereifte Techniken ausliefert. Somit müssen sich Ubuntu-Anwender vermutlich bis zu Ubuntu 16.10 gedulden.
Microsoft hat mit Continuum in Windows 10 Mobile eine vergleichbare Funktion integriert. Mit ersten Endgeräten, die die Funktion unterstützen, ist bereits in der kommenden Woche zu rechnen.