Steam Machine und Link: Für Valves Wohnzimmer-Ambitionen wird es ernst

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Nicolas La Rocco (+3)
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Installation

Die Inbetriebnahme der Alienware Alpha mit SteamOS gestaltet sich sehr einfach. Nach Anschluss des mitgelieferten HDMI-Kabels an den Fernseher sowie des Netzteils kann die Konsole bereits in Betrieb genommen werden. Tastatur und Maus werden dank des mitgelieferten Steam Controllers nicht benötigt. Der Bluetooth-Empfänger für den Controller ist bereits auf der Unterseite der Konsole in einem versteckten USB-Port eingesteckt.

Nach einem kurzen Ladebildschirm mit Steam-Logo lässt sich bereits das erste Steam-Konto hinterlegen, wenn bereits eine Verbindung mit dem Internet besteht. Soll die Steam Machine per WLAN mit dem Internet verbunden werden, müssen hierfür zunächst das korrekte Netz ausgewählt und Passwort eingegeben werden.

Wie unter Steam auf einem Windows-PC lässt sich auch unter SteamOS festlegen, ob die Login-Daten für das Steam-Konto auf dem Computer hinterlegt werden sollen. Wird diese Option gewählt, entfällt das bei langen Passwörtern lästige Eintippen bei jedem Start der Konsole. Andererseits können so auch Fremde einfach die Konsole starten und auf das Steam-Konto zugreifen.

Bootzeit
Alienware Alpha mit SteamOS Xbox One PlayStation 4
Sekunden 43 47 27

Im Falle der Alienware Alpha ist eine Steam Machine vergleichbar schnell einsatzbereit wie eine Xbox One. Nach rund 43 Sekunden Bootzeit ist die Konsole hochgefahren und das Steam-Konto lässt sich auswählen, wenige Sekunden später lassen sich bereits Spiele starten. Die Xbox One der Redaktion benötigt für den gleichen Vorgang 47 Sekunden. Nur Sony ist spürbar schneller: Nach bereits 27 Sekunden ist die PlayStation 4 mit Firmware 3.00 einsatzbereit. Alle Konsolen nutzen klassische HDDs im 2,5-Zoll-Format.

Abstürze waren in der Redaktion nicht zu verzeichnen, wohl aber noch einige Probleme in der Benutzerführung. So lässt sich das Menü, indem die Tasten des Controllers auf ihre Funktionsfähigkeit untersucht werden können, nicht mehr verlassen, weil ein Druck auf „B“ zwar korrekt auf der Taste B angezeigt wird, aber nicht dazu führt, dass das Menü wieder verlassen wird. Hier half nur ein Neustart des Systems. Ohne diesen Umweg kam und ging ein Fehler, der die Navigation unmöglich machte, weil der Analogstick in der oberen Position zu verharren schien.

Kompatible Spiele

Die Oberfläche unterscheidet sich nicht von Steam im Vollbildmodus unter Windows, die Auswahl der verfügbaren Spiele hingegen schon. Ein zu Linux und somit SteamOS kompatibles Spiel muss dabei nicht zwangsläufig eine offizielle Controller-Unterstützung mitbringen, weil der Steam Controller Tastatur und Maus ersetzen können soll. Voraussetzung ist allerdings ein entsprechendes Profil, das beide Eingabegeräte auf dem Controller abbildet. Das liefern Spiele in Zukunft entweder bereits mit, oder Spieler können Profile aus der Community anwenden. Außerdem lassen sich auf eigene Faust Profile für den Controller erstellen.

Knapp 3.000 Inhalte für Linux listet der Steam Store auf. Wird die Sortierung auf Spiele umgestellt, werden also Software, Demos, Mods und ähnliche Inhalte herausgenommen, reduziert sich die Anzahl der Titel bereits auf knapp 1.600. Weniger als ein Drittel unterstützt einen klassischen Controller – mit dem Steam Controller soll diese Einschränkung allerdings ohne Bedeutung sein.

Mit dem von ComputerBase genutzten Steam-Konto, auf dem die Spiele der Redaktion abgelegt sind, ist das Ergebnis noch deutlich übersichtlicher. Von 71 gekauften Spielen sind gerade einmal 28 zu Linux kompatibel und können unter SteamOS berechnet werden. Das ist nicht gerade das, was man unter einem Konkurrenzprodukt zu Microsofts Xbox One oder Sonys PlayStation 4 versteht.

BioShock: Infinite auf der Alienware Steam Machine
BioShock: Infinite auf der Alienware Steam Machine

Arbeitet man sich auf der Steam-Website durch die 20 Seiten mit Spielen, fällt außerdem auf, dass vor allem vergleichsweise unbekannte Titel, primär aus dem Indie-Segment, das Gros ausmachen. Diese Spiele sind per se nicht schlechter, es sind aber nun mal nicht die bekannten AAA-Titel, die viele Spieler erwarten.

Dennoch gibt es auch rund 25 Spiele, die aufgrund ihres bekannten Namens sofort ins Auge stechen und vielen Spielern bekannt sein dürften. Darunter finden sich zum Beispiel Amnesia, BioShock: Infinite, Borderlands 2, Metro 2033: Redux, Portal 2, Star Wars: Knights of the Old Republic 2, die Trine-Trilogie oder Tropico 5 und X Rebirth.

Richtige Kracher oder topaktuelle AAA-Titel sucht man allerdings vergebens. Wer Spiele aus der Batman-Reihe, Call of Duty, Grand Theft Auto, Metal Gear Solid, Project Cars, Ryse, The Witcher 3 oder Tomb Raider sucht, wird nícht fündig.