Virtual Reality: Google Cardboard wird genauer und nutzt Metal-API
Die Cardboard-App macht in Verbindung mit einem von Google entworfenen Kartongestell aus jedem Android- und iOS-Smartphone eine VR-Brille. Die App ist in 39 Sprachen und über 100 Ländern kostenlos über Google Play und iTunes erhältlich. Entwicklern bietet Google neue SDKs, die Genauigkeit und Leistung verbessern.
Dinosaurier aus nächster Nähe beobachten, von Planet zu Planet schweben, durch surreale Landschaften reiten – und dabei gemütlich und sicher im heimischen Sessel sitzen: Virtual Reality ist groß im Kommen. Doch nicht jeder möchte auf Oculus Rift oder HTC Vive warten, geschweige denn mehrere hundert Euro zahlen, um größtmögliche Immersion zu genießen. Google veröffentlichte daher bereits zur Entwicklerkonferenz I/O 2014 das Cardboard: Mithilfe der Pappbrille lässt sich ein Smartphone direkt vor die Augen schnallen. Öffnet man eine App mit stereoskopischer Ansicht, setzt der Blick durch die Linsen aus zwei Einzelbildern ein 3D-Bild zusammen. Das Smartphone erkennt Kopfbewegungen und erlaubt es, sich in dieser virtuellen Welt frei umzusehen.
Software-Entwicklern gibt Google nun neues Rüstzeug an die Hand, um eigene VR-Apps zu kreieren. Die aktualisierten Versionen der Cardboard-SDKs für Android und Unity verbessern die Genauigkeit und Leistung. Der Algorithmus für die Verarbeitung der Sensordaten aus Gyroskop und Beschleunigungsmesser wurde dahingehend optimiert, vor allem auf Geräten mit schlechterer Sensorik das sogenannte Driften des Inhalts aus dem Sichtfeld zu minimieren. Für Unity wurde der Plugin-Overhead reduziert, was die Leistung steigern soll. Für Unity unter iOS steht nun außerdem auch das Rendering über die Low-Level-API Metal zur Auswahl.
Neu im App-Segment für Cardboard ist die Möglichkeit, Aufnahmen von Google Street View zu erkunden, das mittlerweile aus Google Maps ausgegliedert vorliegt. Die neue, VR-fähige Version von Street View ist ebenfalls für Android und iOS erhältlich.
Die einfachsten Ausführungen des Google Cardboard sind bereits für wenige Euro zu haben. Bastelfreudige können ihre VR-Pappe jedoch auch selbst bauen – benötigt werden lediglich Wellpappe, Linsen, Magnete, Klettverschluss und ein Gummiband. Die Anleitung steht auf der Homepage des Projekts zum Download zur Verfügung.