Radeon Crimson im Test: AMDs karminroter Treiber kann mehr und ist schneller

Wolfgang Andermahr
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Radeon Crimson im Test: AMDs karminroter Treiber kann mehr und ist schneller

AMD Radeon Software Crimson Edition

AMD startet heute die angekündigte Treiber-Offensive: Der Name Catalyst ist ab sofort Geschichte, Radeon Software Crimson Edition lautet die neue Bezeichnung. Deren Bestandteil Crimson (Karminrot) wird allerdings nur ein Jahr Gültigkeit besitzen, bevor ein anderer Rotton an seine Stelle tritt.

Mit dem neuen Treiber soll laut AMD vieles besser werden. Bisher war allerdings nur eine überarbeitete Oberfläche als Neuerung bekannt. Heute fällt der Vorhang vor den weiteren Verbesserungen. Sie betreffen zum Beispiel FreeSync, die Energieeffizienz im Videobetrieb und auch die Geschwindigkeit in Spielen. Zudem handelt es sich um den ersten öffentlichen Treiber, der das hauseigene SDK LiquidVR unterstützt.

ComputerBase hatte die Möglichkeit, die Radeon Software Crimson Edition 15.11 vorab zu begutachten. Und in der Tat, es hat sich viel zum Positiven verändert. Sämtliche Testreihen sind auf dem Grafikkarten-Testsystem durchgeführt worden. Während die altbekannten Benchmark-Spiele unter Windows 8.1 laufen, wird für die neueren Titel Windows 10 genutzt. Als Vergleichstreiber zum Crimson 15.11 hält der Catalyst 15.11.1 her. Als Grafikkarte kommt die Radeon R9 390 zum Einsatz.

Der Crimson-Treiber im Test

Die neue Oberfläche ist aufgeräumt und schnell

Die Crimson Edition erhält mit „Radeon Settings“ eine völlig neue Nutzeroberfläche. Diese soll nicht nur deutlich schneller reagieren, sondern auch die Bedienung allgemein verbessern. Was für optische Änderungen es gibt, soll an dieser Stelle nicht weiter erläutert werden – darauf ist ComputerBase bereits früher eingegangen.

Eins fällt sofort auf: Radeon Settings ist schnell – sehr schnell. Und damit nicht nur deutlich schneller als das alte Catalyst Control Center, sondern auch als die Treibermenüs von Nvidia und Intel.

Reaktionszeiten – Radeon Setting
  • Installation – AMD A4-5000, HDD:
    • AMD Crimson 15.11
      245
    • AMD Catalyst 15.11.1
      344
  • Installation – Intel i7-2600K, SSD:
    • AMD Crimson 15.11
      59
    • AMD Catalyst 15.11.1
      74
  • Menü nach Windows-Start – AMD A4-5000, HDD:
    • AMD Crimson 15.11
      60
    • AMD Catalyst 15.11.1
      113
  • Menü nach Windows-Start – Intel i7-2600K, SSD:
    • AMD Crimson 15.11
      14
    • AMD Catalyst 15.11.1
      23
  • Erster Start des Panels – AMD A4-5000, HDD:
    • AMD Crimson 15.11
      11
    • AMD Catalyst 15.11.1
      24
  • Erster Start des Panels – Intel i7-2600K, SSD:
    • AMD Crimson 15.11
      1
    • AMD Catalyst 15.11.1
      4
  • Darauffolgende Starts des Panels – AMD A4-5000, HDD:
    • AMD Crimson 15.11
      2
    • AMD Catalyst 15.11.1
      8
  • Darauffolgende Starts des Panels – Intel i7-2600K, SSD:
    • AMD Crimson 15.11
      0
    • AMD Catalyst 15.11.1
      2
Einheit: Sekunden

Im Vergleich zum alten Catalyst Control Center wirkt Radeon Settings auch deutlich aufgeräumter. Kein Menü wirkt überladen, manche wirken schon fast leer. Nur im Overdrive-Reiter muss noch gescrollt werden. Die Menüpunkte sind dabei zum Großteil altbekannt, sodass sich geübte Anwender immer noch sofort zurechtfinden. Dennoch wirkt die Optik frisch und modern. Auch einige Überblendeffekte gibt es, sie wirken nicht verzögernd oder aufgesetzt.

Das Profilmanagement wurde deutlich überarbeitet

Sinnvoll ist das neue Profilmanagement: Auch ohne eine manuell angestoßene Durchsuchung hat Radeon Settings alle installierten Spiele gefunden und aufgelistet. Entsprechend muss nicht erst ein Profil manuell eingerichtet, sondern es kann sofort konfiguriert werden. Erwähnenswert ist darüber hinaus die gelungene Übersetzung ins Deutsche, die bis dato sehr holprig war. Wer auf einem deutschen Betriebssystem Englisch nutzen möchte, schaut jedoch in die Röhre. Derzeit gibt es keine Möglichkeit, die Sprache zu ändern.

Auch wenn Radeon Setting fast durchgängig zu gefallen weiß, gibt es zwei Kritikpunkte. So haben Drop-Down-Menüs mit dem Problem zu kämpfen, dass sie sich nicht wieder durch einen Klick auf den eigentlichen Menüpunkt schließen lassen. Darüber hinaus leidet der Anzeige-Reiter beim Klick auf „zusätzliche Einstellungen“ noch unter den Altlasten. Diese Optionen wurden offenbar noch nicht in Radeon Settings eingebaut und so öffnet sich dafür das altbekannte Catalyst Control Center. Das soll sich laut AMD in Zukunft jedoch noch ändern.

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