iPad Pro im Test: Apples größtes und schnellstes Tablet kann mehr

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Nicolas La Rocco
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Das perfekte Film-Tablet

Das iPad Pro ist mit seinem großen Display und schnellem SoC aber nicht nur ein Arbeitstier, sondern eignet sich auch sehr gut für den Medienkonsum. Besonders Filme kommen auf dem sehr guten Display hervorragend zur Geltung. Wer das Tablet allerdings in der Bahn oder im Flieger für Filme nutzen möchte, sollte das Smart Cover für 69 Euro erwerben, damit das Tablet aufgestellt werden kann. Das Tablet wiegt in der WLAN-Variante 713 Gramm (LTE: 723 Gramm) und damit sogar etwas mehr als das erste iPad. Das sorgt nach einer gewissen Zeit für müde Unterarme.

Aktuell mangelt es jedoch noch an entsprechendem Quellmaterial, um die Auflösung des Displays nativ bespielen zu können. Alle Filme und Serien, die Apple selbst anbietet, liegen maximal in Full HD vor, es fehlen somit rund 750 Pixel in der Breite, um das Display des iPad Pro ausfüllen zu können. Google wiederum hat seine YouTube-App für iOS noch gar nicht an das neue Tablet angepasst, sodass Menüs viel zu groß und unscharf auf dem Display dargestellt werden. Selbst bei manueller Auswahl können auch in 1.440p oder 2.160p vorliegende YouTube-Videos nur maximal in Full HD abgespielt werden. Auch 4K-Videos von Vimeo werden nicht in ihrer nativen Auflösung auf dem iPad Pro wiedergegeben. In beiden Fällen ist die Schuld nicht bei Apple zu suchen, erneut stellt sich allerdings die Frage, warum nicht Apple selbst Filme und Serien in 4K anbietet. Auch dem neuen Apple TV fehlt diese Funktion.

Video-Dauertest 200 cd/m²
    • Apple iPad Air 2 (iOS 8.3)
      11:56
    • Samsung Galaxy Tab S 10.5 (Android 4.4.2)
      11:52
    • Apple iPad mini 2 (iOS 9.1)
      11:29
    • Dell Venue 8 7840 (Android 4.4.4)
      11:07
    • Huawei MediaPad X1 7.0 (Android 4.2.2)
      10:35
    • Google Nexus 9 (Android 5.0)
      10:15
    • Microsoft Surface 2 (Windows RT 8.1)
      9:10
    • Sony Xperia Z4 Tablet (Android 5.0.2)
      8:58
    • Apple iPad Pro (iOS 9.1)
      7:56
    • Sony Xperia Z2 Tablet (Android 4.4.2)
      7:48
    • Google Nexus 7 (2013) (Android 4.3)
      7:33
    • Microsoft Surface Pro 2 (Windows 8.1 Pro)
      6:37
    • Microsoft Surface 3 (Windows 8.1)
      6:37
    • Sony Xperia Z3 Tablet Compact (Android 4.4.4)
      6:26
    • Microsoft Surface Pro 3 (i5-4300U, Windows 8.1 Pro)
      6:02
    • Microsoft Surface Pro 4 (i5-6300U, Windows 10 Pro)
      6:00
    • Nvidia Shield Tablet (Android 5.0.1)
      5:42
    • Kobo Arc 10HD (Android 4.2.2)
      5:20
    • LG G Pad 8.3 (Android 4.2.2)
      5:19
    • Toshiba Excite Write (Android 4.3)
      5:18
    • Acer Aspire Switch 10 (Windows 8.1)
      4:56
    • Microsoft Surface Pro (Windows 8 Pro)
      3:45
Einheit: Stunden, Minuten

Die derzeit einzige Möglichkeit, Filme und Serien in einer höheren Auflösung als Full HD wiederzugeben, ist Apps wie Infuse oder VLC zu nutzen. In beiden Playern war es ohne Probleme möglich, MKV- und MP4-Container mit H.264-Video in Ultra HD ruckelfrei wiederzugeben. Problematisch gestaltet sich zumindest in diesen beiden Playern aber die Wiedergabe von HEVC-Material (H.265). Weil den Abspielern vermutlich die Hardware-Dekodierung für den Codec, der Anfang des nächsten Jahres auch auf der 4K Blu-ray zum Einsatz kommen wird, fehlt, muss eine enorm aufwändige Software-Dekodierung durchgeführt werden, die das System trotz A9X-SoC an seine Grenzen bringt. Die Folge sind Framedops und sogar Aussetzer während der 4K-Wiedergabe. Werden niedrigere Auflösungen wie 720p oder 1080p gewählt, kann über Infuse oder VLC auch H.265-Material problemfrei wiedergegeben werden.

Große Lautsprecher für ein großes Display

Damit das Konzept der Multimedia-Maschine aufgeht, hat Apple auch den Bereich Audio stark überarbeitet. Erstmals in einem iOS-Gerät gibt es echten Stereoklang. Bislang sind iPads zwar mit zwei Lautsprechern auf der Unterseite ausgeliefert worden, die auch tatsächlich einen linken und einen rechten Kanal wiedergeben, weil die Lautsprecher je nach Ausrichtung des Tablets aber beide nach links oder rechts strahlen, geht der Stereoeffekt verloren. Mit dem iPad Pro ist das nicht mehr der Fall.

Im iPad Pro sind stattdessen gleich vier Lautsprecher verbaut, die als Mitteltieftöner und Hochtöner fungieren, je nachdem, wie das Tablet gehalten wird. Hohe Frequenzen gibt das iPad Pro grundsätzlich über die oben links und rechts ausgerichteten Lautsprecher aus, mittlere und tiefe Frequenzen über die unteren. Wird das Tablet gedreht, dreht sich auch die Ausgabe der Frequenzbereiche mit. Apple selbst spricht von einem „Klangvolumen mit der dreifachen Ausgabeleistung des iPad Air“. Der Schallpegel ist mit dieser Aussage aber offensichtlich nicht gemeint, denn dieser ist 30 Zentimeter vor dem iPad gemessen nur rund 2 Dezibel höher – es sei denn, Apples Vergleich ist wörtlich zu nehmen und bezieht sich auf das 1. iPad Air. Die wahrgenommene Lautstärke ist damit circa 15 Prozent lauter als bisher.

Lautstärke ist jedoch nur ein zweitrangiges Merkmal der neuen Lautsprecher, viel wichtiger ist der sofort hörbare qualitative Unterschied zwischen iPad Air 2 und iPad Pro. Das neue Tablet spielt viel klarer und gibt einen weitaus breiteren Frequenzbereich wieder. Zudem klingt das Lautsprecher-Quartett deutlich voluminöser und nicht mehr so dumpf wie bisher. Das ist mit Blick in das Innere des iPad Pro auch wenig verwunderlich, weil Apple den Lautsprechern deutlich mehr Platz als zuvor zur Verfügung stellt. Die Kammern der Lautsprecher sind insgesamt etwa so groß wie die Hälfte des Akkus, der sich zweigeteilt neben dem zentral platzierten Logic Board befindet. Auch wenn die von Apple gewählten Worte für die Beschreibung des neuen Lautsprechersystems schwierig einzuordnen sind, steht unterm Strich ein vielfach verbessertes Klangerlebnis.

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