BlackBerry: CEO erwartet Profit für nächstes Jahr
Wenn es nach John Chen geht, kann der strauchelnde Smartphone-Anbieter BlackBerry 2016 wieder profitabel wirtschaften. Der BlackBerry-CEO zeigte sich in einem Interview insbesondere wegen des vor Kurzem präsentierten BlackBerry-Flaggschiffs Priv mit Android-Basis optimistisch für die Zukunft.
„Dem Unternehmen geht es finanziell im Moment ziemlich gut“, so Chen auf dem Asia-Pacific Economic Cooperation (APEC) CEO Summit in Manila. Daher sei das vorrangige Ziel die Ausweitung der Geschäfte. „Wir haben noch immer hohe Fixkosten, aber die Profitabilität wird nächstes Jahr kommen.“
Chens Erwartungen stützen sich unter anderem auf den neuen Smartphone-Hoffnungsträger BlackBerry Priv: „Das Gerät ist eine große Sache für uns hinsichtlich der Marktakzeptanz und Aufnahmebereitschaft; wir wollen, dass der Markt uns sagt, was gut ankommt – daran werden wir uns orientieren.“ Das Priv setzt als erstes BlackBerry-Smartphone auf Android und kommt mit einer BlackBerry-typischen physischen Tastatur, die unter dem Display ausfährt. Wegen des anderen Betriebssystems werde eine Schwäche früherer BlackBerry-Smartphones, für die es im Vergleich zu iOS und Android nur wenige Apps gibt, ausgemerzt, so Chen.
Aktuell ist das BlackBerry Priv in den USA, in Kanada und Großbritannien erhältlich. In Deutschland ist es vorbestellbar. In den Vereinigten Staaten versucht der BlackBerry-CEO aktuell, T-Mobile davon zu überzeugen, das BlackBerry Priv in sein Smartphone-Portfolio aufzunehmen. Bisher bietet AT&T als einziger Provider das Priv an.
Chen setzt aber nicht nur auf das neue BlackBerry-Flaggschiff als kommenden Umsatzbringer: „BlackBerry sollte sich sehr ernsthaft mit Software beschäftigen.“ Das Unternehmen möchte das schon bestehende Geschäft mit abhörsicheren Sprach- und Text-Apps ausweiten „auf alles, was damit zu tun hat, wie Regierungen mit Notfällen umgehen.“ BlackBerry beliefert Banken und staatliche Stellen mit entsprechenden Produktivitäts- und Sicherheitsanwendungen.
BlackBerry meldete im letzten Quartalsbericht einen Verlust von 66 Millionen US-Dollar. Im Mai kündigte das Unternehmen zudem die Zusammenführung einzelner Abteilungen und damit einhergehend Stellenkürzungen an, um die Effizienz zu steigern und wieder Gewinne zu erwirtschaften.