Call of Duty: Black Ops III im Test: Bei der Story übernommen, bei der Technik gescheitert
3/4Multiplayer
Ein Stück weit wirkt die Kampagne von Black Ops III auch deswegen so diffus, weil sich die einzelnen Missionen erstmals von Beginn an spielen lassen. Wer mag, kann also gleich mit dem Finale einsteigen.
Der Grund für diese nicht unproblematische Entscheidung dürfte sein, dass der Titel knallhart auf Koop ausgelegt ist. So lässt sich die Kampagne mit bis zu drei Mitspielern erleben, wobei die Karten nach einem ersten Durchlauf neu zusammen gemischt und etwas anders erzählt werden, was nicht nur den Wiederspielwert einmalig erhöht, sondern durchaus auch etwas mehr Licht in die insbesondere zum Ende hin nur noch schwer zu durchdringende Handlung bringt.
Ein weiteres Schmankerl ist für Koop-Freunde die noch prominentere Platzierung der beliebten Zombie-Inhalte. Erneut kann man sich zu viert im Survival-Modus mit einem großzügigen Waffenarsenal gegen allerlei Wellen voller Untoter wehren – ein Klassiker, der dieses Mal clever und mit einem Augenzwinkern erzählt wird.
Spezialisten für den Multiplayer
Kampagne und Koop schön und gut – entscheidend ist bei einem Call of Duty aber für viele Spieler der Multiplayer-Modus. Hier liefert Treyarch im Großen und Ganzen den mit ein paar Schmankerln garnierten State-of-the-Art der Reihe. Der Umfang an Modi, Karten, Perks und Loadouts ist dementsprechend gewohnt groß.
Eine größere Neuerung sind die neun Spezialisten, von denen zu Beginn vier zu Verfügung stehen und bei denen es sich um besondere Ränge handelt, die über Spezialfähigkeiten und -waffen verfügen. Größter Beliebtheit erfreut sich etwa die Outriderin, die ihren Gegnern unter anderem mit einem Kompositbogen zusetzt, der explosive Pfeile verschießt.
Ansonsten kommen die Merkmale aus der Kampagne natürlich auch hier zum Einsatz. Drohnen, Wallruns, Jetpacks – was den wirren Plot versüßt hat, sorgt auch im Mehrspielermodus auf bisher 13 eher kleinen Karten für schnelle Action.
Hinzu kommen Änderungen wie das „Ban & Protect“-System, bei dem bestimmte Perks von den Spielern vor einer Partie per Abstimmung verboten werden können, und die von vielen herbeigesehnten Dedicated Server. Eine schöne Neuerung ist auch der Safeguard-Modus. Hier gilt es für ein Team, einen Roboter auf seiner festen Route von A nach B zu schützen, während das andere ihn zerstören muss.
Insgesamt fühlt sich der Multiplayer gut an – so er denn funktioniert. Denn ganz gleich in welchem Modus: Zu Beginn einer Partie kam es häufiger vor, dass wir gleich wieder die Verbindung verloren und in die Lobby zurückgelangten. Über dieses Phänomen wird in den einschlägen Foren viel berichtet, womit wir bei der Technik wären.
Die Technik macht Probleme
Technisch ist die PC-Version Black Ops III ein echtes Novum, denn bei aller Kritik, die gegen die Reihe vorgebracht werden kann: Bugs und schlechte Optimierungen waren bisher eigentlich kein großes Thema.
BO 3 ist da leider ganz anders. In den besagten Foren klagen zahlreiche Spieler über gravierende, über die Verbindung hinausgehende Schwierigkeiten, die von Performance-Problemen bis hin zu schwarzen Bildschirmen nach dem Starten und Abstürzen während des Spielens reichen. Dass die Berichte berechtigt sind, belegt unser Technik-Check des Titels.
Doch auch im Rahmen der inhaltlichen Betrachtung hatten wir mit der Umsetzung zu kämpfen. Auf unserem Testsystem lief BO 3 auf hohen Details und in einer Auflösung von 1.920 × 1.080 (SMAA T2x) nur bei gerade so spielbaren 30 bis 40 Bildern pro Sekunde, die in fordernden Situation auch mal weiter fallen konnten.
Von den anderen genannten Problemen blieben wir zwar verschont. Trotzdem sind die auf den enormen VRAM-Hunger zurückzuführenden Performance-Probleme enttäuschend, zumal BO 3 auf Basis der neuesten Infinity-Ward-Engine zwar gut, aber keineswegs berauschend aussieht. Dies macht deutlich, dass nicht eine anspruchsvolle und dafür schicke Technik, sondern fehlende Optimierung ursächlich ist – ein Aspekt, der im gleich folgenden Fazit erneut aufgegriffen werden muss.