Fallout 4 Benchmarks: Atomares Spiel mit durchschnittlicher Technik
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Als Testsystem kommt das Grafikkarten-Testsystem zum Einsatz. Der verlinkte Artikel enthält die anliegenden Taktraten der Grafikkarten. Anstatt des ansonsten genutzten Windows 8.1 ist allerdings Windows 10 mitsamt sämtlichen Updates installiert. Als Treiber sind der Catalyst 15.11 und der Game-Ready-Treiber GeForce 358.91 aufgespielt.
Fallout 4 spielt zu einem Großteil auf einer zerstörten Außenwelt. Und genau dort befindet sich auch die Testsequenz, die einen Fußmarsch durch ein zerstörtes Dorf mitsamt einem dichten Baumwuchs und einem Fluss zeigt. Es handelt sich um ein recht anspruchsvolles Szenario, auch wenn in einigen wenigen Abschnitten die Frameraten noch ein wenig niedriger ausfallen.
Für sämtliche Benchmarks ist die TAA-Kantenglättung aktiv. Darüber hinaus gibt es einen Testdurchlauf mit der vom Spiel vorgeschlagenen hohen Einstellung für den God-Ray-Effekt. Ein zweiter Durchlauf nutzt die hübschere, aber deutlich forderndere Ultra-Einstellung. Alle anderen Details sind durchweg maximiert.
Grafikkarten-Benchmarks
In Fallout 4 ist die GeForce GTX 980 Ti klar die schnellste Grafikkarte. AMDs Problem ist, dass sich die Radeon R9 Fury X nicht richtig von der Radeon R9 390X absetzen kann und daher dem Maxwell-Modell klar unterlegen ist. So arbeitet die Nvidia-Grafikkarte in 1.920 × 1.080 gute 26 (God Rays: High) beziehungsweise 22 Prozent (God Rays: Ultra) schneller, was bei höherer Auflösung wie gewohnt weniger wird. Ein Rückstand bleibt aber dennoch immer bestehen. In 3.840 × 2.160 sind es immer noch 21 Prozent. Je nach Auflösung liegt die GeForce GTX 980 mal etwas über und mal etwas unter dem Niveau von AMDs Flaggschiff.
Bei den günstigeren Grafikkarten hat Nvidia die Nase immer noch vorn, wobei der Abstand kleiner wird. Die Radeon R9 390X ist gegen die GeForce GTX 980 chancenlos, hat jedoch zumindest die GeForce GTX 970 klar im Griff, die sich wiederum ein knappes Duell mit der Radeon R9 390 liefert. Dieses Bild setzt sich bei den günstigeren Modellen fort: Nvidia-Produkte arbeiten minimal schneller als die AMD-Pendants, wobei das Spiel auf Grafikkarten beider Hersteller gut spielbar ist.
Die ältere Kepler-Generation von Nvidia kann nicht ganz mit Maxwell mithalten, ohne sich jedoch deutlich geschlagen geben zu müssen. So agiert die GeForce GTX 780 Ti mit der GK110-GPU etwas langsamer als die GeForce GTX 970. Einen guten Tag erlebt dagegen die kleinere GK104-GPU auf der GeForce GTX 770, die nahe am größeren Bruder dran bleiben kann und so die GeForce GTX 960 besiegt. Bei AMD ist auffällig, dass sich die Radeon R9 280X nicht von der eigentlich schwächeren Radeon R9 380 absetzen kann. Die Tahiti-Karte kann die bessere Rohleistung aufgrund der etwas schlechteren Architektur nicht umsetzen.
Mit den qualitativ schöneren Ultra-God-Rays kommen die Radeon-Karten dann etwas weiter an die GeForce-Modelle heran. Die Radeon R9 Fury X muss sich zwar immer noch klar der GeForce GTX 980 Ti geschlagen geben, doch die Radeon R9 390 kann sich knapp gegen die GeForce GTX 970 durchsetzen. Beide Hersteller schenken sich bei der Einstellung nichts. Der Kepler-Architektur liegen die Ultra-God-Rays nicht besonders gut.
Wer Angst hat, dass die eigene Grafikkarte zu wenig Speicher hat, kann beruhigt sein. Selbst für 2.560 × 1.440 reicht eine Grafikkarte mit 2.048 MB VRAM aus, erst in 3.840 × 2.160 ist eine Drei-Gigabyte-Variante von Nutzen.
Grafikkarten-Empfehlungen von Full HD bis Ultra HD
Die Steuerung von Fallout 4 reagiert recht empfindlich auf die Framerate, weswegen 60 FPS empfehlenswert für das Spiel sind. Annehmbar spielbar ist das Rollenspiel auch bereits ab rund 40 FPS. Auffällig ist, dass bei Full HD noch viele Grafikkarten von AMD und Nvidia selbst die 60-FPS-Marke stemmen können, bei höheren Auflösungen das Feld jedoch massiv ausgedünnt wird.
Alle aktuellen 3D-Beschleuniger sind in 3.840 × 2.160 von den 60 FPS weit entfernt und selbst die 40-FPS-Grenze erreicht einzig die GeForce GTX 980 Ti – weswegen dies aktuell die einzig empfehlenswerte Grafikkarte für Ultra HD ist. Bei allen anderen Modellen müssen die Grafikdetails reduziert werden.
gut spielbar (ab ~ 60 FPS) | annehmbar spielbar (ab ~ 40 FPS) | |
---|---|---|
1.920 × 1.080 | ||
AMD | ab Radeon R9 390 ab Radeon R9 290 |
ab Radeon R9 380 ab Radeon R9 270X Radeon HD 7950 Boost |
Nvidia | ab GeForce GTX 970 ab GeForce GTX 780 |
ab GeForce GTX 950 ab GeForce GTX 760 |
2.560 × 1.440 | ||
AMD | Radeon R9 Fury X | ab Radeon R9 390 ab Radeon R9 290 |
Nvidia | ab GeForce GTX 980 | ab GeForce GTX 970 ab GeForce GTX 780 |
3.840 × 2.160 | ||
AMD | nicht möglich | nicht möglich |
Nvidia | nicht möglich | GeForce GTX 980 Ti |
Prozessor-Benchmarks
Fallout 4 giert nicht nur nach einer schnellen Grafikkarte, sondern auch nach einer schnellen CPU. So liegt die Differenz zwischen einem auf 4,4 GHz übertakteten Core i7-4770K und derselben CPU mit nur zwei aktiven Rechenkernen ohne Hyper-Threading und einer Frequenz von 3,5 GHz bei 51 Prozent mit einer Radeon R9 Fury X und bei 55 Prozent mit einer GeForce GTX 980 Ti.
Das Spiel scheint dabei sehr gut auf sämtliche Prozessoreigenschaften optimiert zu sein. Egal ob mehr Takt, mehr Kerne oder Hyper Threading, alles verbessert die Performance. So eine gute Skalierung gibt es selten zu sehen. Unabhängig von der Grafikkarte zeigt sich das Spiel wenig begeistert, wenn nur zwei aktive Rechenkerne zur Verfügung stehen. Dann stockt der Titel stark und ist unspielbar. Mit vier vorhandenen Threads, sprich inklusive Hyper Threading, gibt es dagegen keine Probleme mehr.
Die CPU-Benchmarks zeigen zudem, dass die Geschwindigkeitsnachteile bei AMD nicht durch die ab und zu auftretende CPU-Schwäche des Catalyst-Treibers zu Stande kommt, offenbar gibt es ein Problem im GPU-Limit.
Technischer Eindruck
Fallout 4 haut einen nicht aus den Socken – zumindest grafisch. Die Optik unterstützt zwar zweifelsohne die Atmosphäre des Spiels, die Grafikqualität ist aber dennoch etwas enttäuschend. Vor allem, wenn man bedenkt, dass es sich um eine große AAA-Produktion handelt. Aber dies hat auch seine guten Seiten: Anders als zum Beispiel Call of Duty: Black Ops 3 läuft Fallout 4 bereits vom ersten Tag an nahezu fehlerfrei.
Bezüglich der Performance hat Nvidia die Nase zur Zeit vor AMD. Im Duell der Flaggschiffe fällt der Vorsprung erstaunlich groß aus, während es zwischen den darunter angesiedelten Grafikkarten deutlich knapper zugeht. Der Grafikkartenhunger von Fallout 4 hält sich insgesamt in Grenzen und passt in etwa zum grafisch Gebotenen. Einzig in Ultra HD bei hohen Details frisst das Spiel deutlich GPU-Leistung.
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