Festnetz-Absatzprobleme: Gigaset streicht fast die Hälfte der Stellen
Die immer geringere Nachfrage nach Schnurlostelefonen sorgt bei der Gigaset AG für einen massiven Stellenabbau. Der deutsche Konzern will bis Ende 2018 schrittweise 550 der aktuell 1.250 weltweit beschäftigten Mitarbeiter entlassen. Zugleich kündigte Europas Marktführer bei DECT-Telefonen neue Unternehmens-Schwerpunkte an.
Die Neuausrichtung von Gigaset hin zu Wachstumssegmenten wie Smart Home, Geschäftstelefonie-Lösungen und Smartphones geht einher mit Stellenstreichungen im Bereich der Festnetz-Schnurlostelefone. Da die neuen Wachstumsbereiche die Umsatzrückgänge bei Schnurlostelefonen noch nicht kompensieren können, seien die genannten Entlassungen vonnöten, so Gigaset. Es gelte, den Unternehmensumbau weiter voranzutreiben und wieder Gewinne zu erwirtschaften.
„Die Anpassungen im Geschäftsfeld für Schnurlostelefone sind notwendig, um auch zukünftig ein relevanter Partner für den internationalen Handel zu sein“, so Gigaset-Chef Charles Fränkl. Der Konzern wolle sich besser auf den Markt einstellen und „überkommene Konzernstrukturen“ abbauen, um für die Zukunft gerüstet zu sein. Die Umstrukturierungsmaßnahmen, welche auch verlagerte Produktionsschwerpunkte außerhalb Deutschlands beinhalten, sollen an allen nationalen und internationalen Standorten durchgesetzt werden.
Als neue Hoffnungsträger nennt Gigaset insbesondere Home Networks und Smartphones. Im Bereich Smart Home konzentriert sich der Konzern auf Sicherheitslösungen und zahlungspflichtige Dienste. Bei Smartphones steht aktuell die im September vorgestellte Android-Serie Gigaset ME mit den Modellen ME Pure, ME und ME Pro im Fokus.