Forza 6: Patch bringt Mikrotransaktionen und Tokens zurück
Von den in Forza Motorsport 5 noch stark kritisierten Mikrotransaktionen blieb im sechsten Teil der Xbox-exklusiven Rennspiel-Reihe keine Spur mehr übrig – zumindest bis jetzt. Das aktuelle Update für Forza 6 bringt das System rund zwei Monate nach Verkaufsstart zurück.
Der wöchentliche Statusbericht von Turn 10 kündigt neben zahlreichen Neuerungen und Veranstaltungen in zwei knappen Sätzen ohne weitere Erklärung die Wiedereinführung des Systems an. In den vorherigen Monaten hatten die Entwickler lediglich erklärt, eine Rückkehr der Mikrotransaktionen komme nur dann in Frage, wenn sich Spieler diese wünschen würden. Künftig lassen sich gegen harte Währung im Xbox-Shop erneut Tokens für das Spiel erwerben, mit denen sich „in-game-Gegenstände wie Autos und Mod-Packs“ freischalten lassen, ohne zuvor das nötige Geld erspielen zu müssen. DLC-Fahrzeuge müssen allerdings zuvor wie gehabt überhaupt erst einmal als DLC gekauft werden.
Im deutschen Xbox-Shop sind die Token-Pakete bislang noch nicht gelistet, die Preise verrät allerdings die internationale Version: Das kleinste Angebot bietet 325 Tokens für rund 3 US-Dollar an, die teuerste Variante offeriert gleich 20.000 Tokens für knapp 100 US-Dollar.
Menge | Preis |
---|---|
325 | 2.99 $ |
1.250 | 9.99 $ |
2.700 | 19.99 $ |
8.000 | 49.99 $ |
20.000 | 99.99 $ |
Die Preisgestaltung im Spiel ist vergleichsweise simpel: 100.000 Credits entsprechen einem Gegenwert von etwa 200 Tokens. Teure Fahrzeuge im Gegenwert von zwei Millionen Credits lässt sich Turn 10 also mit 25 US-Dollar bezahlen – zumindest wenn das zweitgrößte der angebotenen Pakete als Maßstab für die Berechnung herangezogen wird. Je kleiner das Paket, desto ungünstiger fällt wie üblich die Umrechnung in einen Echtgeld-Maßstab aus, was auch Spieler benachteiligt, die ein vorhandenes Guthaben lediglich um eine kleine Summe erweitern wollen. Als Appetizer werden jedem Konto zudem 100 Tokens gutgeschrieben.
Eine Neuerung gibt es gegenüber dem alten System dann aber doch: Anwender, welche die Mikrotransaktionen nicht sehen möchten, können Hinweise auf den optionalen Echtgeld-Kauf mit Hilfe von Tokens über eine Option im HUD-Menü des Spiels ausblenden lassen. Erste Reaktionen auf die Wiedereinführung des Features fallen durchwachsen aus. Einerseits wird hervorgehoben, dass Forza 6 mit Belohnungen nicht geizt und dass sich seit Verkaufsstart das Balancing nicht verändert hat, Besitzern also ohnehin Credits im Überfluss zur Verfügung stehen und das Wirtschaftssystem daher ohne Mikrotransaktionen im Hinterkopf entworfen wurde. Andere Stimmen kritisieren, dass das System erst eingefügt wurde, nachdem viele Exemplare des Spiels unter anderen Vorzeichen abgesetzt werden konnten. Im Kern also lautet der Vorwurf, Turn 10 habe eine positive Berichterstattung und die initialen Verkäufe befördert, um dann doch ein von vielen Spielern prinzipiell negativ wahrgenommenes System zu integrieren – weshalb sich viele Fans nun von den Entwicklern getäuscht fühlen.