Runde Smartwatches im Test: Gear S2 gegen Huawei Watch gegen Moto 360 2.0

Jan Wichmann
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Runde Smartwatches im Test: Gear S2 gegen Huawei Watch gegen Moto 360 2.0

Drei runde Smartwatches

Die Smartwatches Huawei Watch, Motorola Moto 360 2nd Gen und Samsung Gear S2 haben eines gemeinsam: das runde Display. Doch wo liegen die Unterschiede? Und welche Vorteile liefern schlaue Uhren der zweiten Generation gegenüber den ersten Versionen?

Konnten Motorola und Samsung bereits mit Modellen wie der Moto 360 oder der Gear Live Erfahrungen sammeln, beschreitet Huawei mit der Watch neues Terrain. Anzumerken ist es dem Modell aus China nicht.

Huawei Watch

Die Verzögerung gegenüber der ersten Smartwatch mit Android Wear, der LG G Watch, hat Huawei mit Blick auf das Gehäuse und die Verarbeitung definitiv genutzt. Das Edelstahlgehäuse wirkt sehr massiv und lässt die Uhr im Zusammenhang mit dem von grauen Nähten eingefassten, schwarzen Lederarmband in einem erwachsenen Design erstrahlen.

Mit einer Auflösung von 400 × 400 Pixeln bietet die Huawei Watch derzeit die höchste Auflösung in dem Sektor. Zudem wird das 1,4 Zoll große AMOLED-Display als einziges im Testumfeld von Saphirglas geschützt. Das kratzunempfindliche Uhrenglas findet vor allem im gehobenen Uhrenmarkt Anwendung. Das gibt es sonst nur bei Apple, wenn auch nicht der Version Apple Watch Sport. Snapdragon 400, 512 MByte RAM und 4 GByte Flash-Speicher entsprechen auch bei Huawei hingegen der Standardkost.

Bei der Gehäuseabdichtung ist die Huawei Watch mit einer Klassifizierung nach IP57 Schlusslicht im Testsegment. Gegenüber den Kontrahenten, die komplett gegen Staub abgedichtet sind, hält die Watch diesen lediglich in schädigender Menge ab.

Neben der getesteten Watch Classic bietet der Hersteller mit Active und Elite zwei weitere Modelle an. Sie heben sich lediglich über die Gehäusefarbe sowie die Materialwahl des Armbandes voneinander ab.

Motorola Moto 360 2nd Gen

Markanteste Neuerung der Moto 360 sind in der 2. Generation die ausgelagerten Armbandstege. Das Design wird so etwas gestreckt. Die Uhr wirkt auch durch eine polierte Lünette stimmiger und nicht mehr derart klotzig, die Unterseite ist im Randbereich weniger gewölbt. Die Verarbeitungsqualität lässt weiterhin keinen Grund zur Kritik.

Auch die Technik der Uhr ist neu. Das äußerst angestaubte TI-OMAP-3-SoC weicht dem Snapdragon 400 von Qualcomm. Damit schließt Motorola zur Konkurrenz auf. Wie schon beim ersten Modell, stößt erneut die nochmals gestiegene Gehäusehöhe von 11,4 Millimeter negativ auf.

Auch Motorola setzt bei der 2. Generation auf verschiedene Versionen und untergliedert das Angebot erstmals in Damen- und Herrenuhren. Im Durchmesser jeweils 42 Millimeter breit und mit einem 300 mAh starken Akku bestückt, unterscheiden sich zwei dieser Modelle lediglich bei der Armbandbreite: 20 Millimeter für Herren, 16 Millimeter für Frauen. Darüber hinaus bietet Motorola eine 46 Millimeter breite Herrenversion an, die auch einen größeren Akku beinhaltet. Die Armbandbreite beträgt hier 22 Millimeter.

Für sportversierte Nutzer präsentierte Motorola auf der IFA 2015 auch eine Sportvariante der Uhr. Die Produktseite der Moto 360 Sport zeigt ein Silikonarmband, das mit dem Uhrenkopus verschmilzt. Auch über GPS soll diese Variante verfügen. Weitere Details gibt es noch nicht.

Samsung Gear S2

Eine komplette Verwandlung erfährt die Samsung Gear S2. War der Vorläufer klobig geraten und mit einem gebogenen Display versehen, besinnt sich Samsung bei der Gear S2 auf ein klassischeres, rundes Uhrendesign. Treu geblieben ist der Hersteller dabei dem auf Linux basierenden Betriebssystem Tizen.

Um sowohl den modischen als auch den sportlichen Nutzer anzusprechen, legt auch Samsung den digitalen Zeitmesser in gleich drei Varianten auf. Abgesehen von Materialwahl und Größe gleichen sich die Samsung Gear S2 und Gear S2 Classic. Hervortun kann sich der dritte Ableger der Serie: Die Gear S2 3G verfügt wie der Vorgänger Gear S über einen eigenen SIM-Kartenschacht und kann so eigenständig ohne Smartphone im UMTS-Netz agieren. Dafür weicht Samsung beim SoC dieser Variante vom Exynos 3250 ab und setzt auf den Snapdragon S4 Play.

Allen drei Modellen ist eine neue Möglichkeit zur Bedienung gemein. Die Gear S2 lässt sich neben Sprache, Touch und Knopf auch über die drehbare Lünette steuern. Ein ähnliches Prinzip bot zuletzt Apple mit der „Digitalen Krone“.

Das Edelstahlgehäuse der Gear S2 (Basic) weist eine klare Form auf und fließt nahezu unterbrechungsfrei zum Kunststoffarmband über. Das ist zwar wechselbar, ein spezieller Klickmechanismus lässt jedoch keine herkömmlichen Armbänder zu. Nur bei der Gear S2 Classic kann mittels Federstegen das Armband mit herkömmlichen Bändern gewechselt werden.

Die meisten Sensoren bietet Samsung

Die Gear S2 bietet mit Barometer, Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Pulsmesser, Lichtsensor sowie Schrittzähler die meisten Sensoren. Aus dem technischen Einheitsbrei sticht zudem NFC hervor. Im Testumfeld bietet sie ferner als einzige eine Zertifizierung mach IP68 und erlaubt so dauerndes Untertauchen in Süßwasser. Punkte wettmachen kann die Konkurrenz mit Saphirglas oder einem 400 mAh Akku wie bei der Moto 360 2nd Gen.

Pulssensoren der Uhren
Pulssensoren der Uhren

Mit der eingeschränkten Kompatibilität zu iOS können fortan alle Android-Wear-Uhren einen äußerst großen Mangel ablegen. Das gilt auch für die Gear S2 mit Tizen. War der Wegbereiter nur mit Samsung-Smartphones der Galaxy-Serie kompatibel, hat der Hersteller diese Anforderung etwas gelockert. Die Gear S2 kann fortan mit einer Vielzahl von Android-Smartphones, die mindestens 1,5 Gigabyte RAM und Android 4.4 bieten, genutzt werden. Samsung nennt aktuell 34 kompatible Smartphones außerhalb des eigenen Portfolios, die mit der Gear S2 grundsätzlich kooperieren können.

Huawei Watch
Motorola Moto 360 2nd Gen
Samsung Gear S2
Motorola Moto 360
OS: Android Wear Tizen Android Wear
Kompatibilität: Android, iOS
Display: 1,40 Zoll, rund
400 × 400 Pixel
286 ppi
AMOLED
Saphirglas
1,37 Zoll, rund
360 × 325 Pixel
263 ppi
LCD
Gorilla Glass 3
Variante
1,56 Zoll, rund
360 × 330 Pixel
233 ppi
LCD
Gorilla Glass 3
1,20 Zoll, rund
360 × 360 Pixel
302 ppi
Super AMOLED
1,56 Zoll, rund
320 × 290 Pixel
205 ppi
LCD
Gorilla Glass 3
Bedienung: Touch, Sprache, Knöpfe, Krone Touch, Sprache, Knöpfe Touch, Sprache, Knöpfe, Lünette Touch, Sprache
SoC / SiP: Qualcomm, Snapdragon 400
1,2 GHz, 4 Kerne
28 nm
Samsung, Exynos 3250
1,0 GHz, 2 Kerne
28 nm
Variante
Qualcomm, Snapdragon S4 Play
1,2 GHz, 2 Kerne
28 nm
Texas Instruments, OMAP 3630
?, ?
45 nm
RAM: 512 MB
Speicher: 4,00 GB
Konnektivität: Bluetooth 4.1
802.11 b/g/n
Bluetooth 4.0 LE
802.11 b/g
Bluetooth 4.1
802.11 b/g/n
Bluetooth 4.0 LE
802.11 b/g/n
Mobilfunk:
Variante
GPRS + EDGE, HSPA+
Nano-SIM
Sensoren: Barometer
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Schrittzähler
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Lichtsensor
Schrittzähler
Barometer
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Lichtsensor
Schrittzähler
UV-Sensor
Altimeter?
Beschleunigungsmesser
Gyroskop
Herzfrequenz
Lichtsensor
Schrittzähler
Weitere Standards:
NFC
Variante
NFC
GPS
Akku: 300 mAh
fest verbaut
300 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
Variante
400 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
250 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
Variante
300 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
320 mAh
fest verbaut
kontaktloses Laden
Gehäuse: 42,0 × 42,0 × 11,3 mm
59 g
wasserdicht, IP57
Edelstahl
42,0 × 42,0 × 11,4 mm
55 g
wasserdicht, IP67
Edelstahl
Variante
46,0 × 46,0 × 11,4 mm
55 g
wasserdicht, IP67
Edelstahl
42,3 × 49,8 × 11,4 mm
47 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
Variante
44,0 × 51,8 × 13,4 mm
51 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
Variante
39,9 × 43,6 × 11,4 mm
42 g
wasserdicht, IP68
Edelstahl, Kunststoff
46,0 × 46,0 × 11,0 mm
49 g
wasserdicht, IP67
Edelstahl
Armband: wechselbar
Breite 18,0 mm
wechselbar
Breite 20,0 mm
Variante
wechselbar
Breite 22,0 mm
Variante
wechselbar
Breite 16,0 mm
wechselbar
Breite 20,0 mm
wechselbar
Breite 22,0 mm
Preis: 299 € / 349 € 249 €