Runde Smartwatches im Test: Gear S2 gegen Huawei Watch gegen Moto 360 2.0

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Jan Wichmann
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Die runden Displays sind grundverschieden

Alle sind rund, doch im Test zeigen sich bei detaillierter Betrachtung feine Nuancen, die jeder Uhr anlasten.

Huawei prescht mit einer Auflösung von 400 × 400 Pixeln vor und sichert sich den „Thron der höchsten Auflösung“ im Smartwatch-Segment. Auf einer Diagonalen von 1,4 Zoll ergibt das im Zusammenspiel mit einem AMOLED-Panel ein gutes Bild, das sich im Alltag allerdings nicht besonders hervortun kann. Farbwiedergabe und Kontrast sind gut, im direkten Vergleich wartet die Samsung Gear S2 jedoch mit einer noch besseren Farbdarstellung auf. Aus großem Blickwinkel zeigt sich ein Grünstich.

Displays im Vergleich
Displays im Vergleich

Mit 1,37 Zoll kommt die Motorola Moto 360 2nd Gen (42 mm) mit einem minimal kleineren Display daher. Zwar augenscheinlich rund, ist dies bei der Moto 360 weiterhin nicht in Gänze der Fall. Im unteren Display-Bereich weist auch die zweite Generation einen schwarzen Absatz auf, der die Steuerelektronik sowie den Umgebungslichtsensor enthält. In Folge dessen schrumpft die maximale Auflösung in der Vertikalen auf 330 Pixel.

Die Display-Qualität hat sich gegenüber dem Vorgänger nicht verbessert und liegt bei Kontrast und Sättigung am Ende dieses Testfeldes. Äußerst negativ fällt weiterhin der Glasüberstand auf, der – je nach Blickwinkel – für Farbbrechungen sowie einen Versatz der Anzeige sorgt. Punkten kann die Motorola Moto 360 wieder bei der Display-Helligkeit: Bereits Helligkeitsstufe drei von fünf gleicht dem Maximalwert der Nebenbuhler. Abgesehen von einem höheren Akkuverbrauch, fördert dies vor allem die Ablesbarkeit bei direkter Sonneneinstrahlung.

Erneute Farbsäume durch Glasüberstand
Erneute Farbsäume durch Glasüberstand
Display-Helligkeitsvergleich bei max. Stufe
Display-Helligkeitsvergleich bei max. Stufe

Das kleinstes Display im Bunde ist zugleich das Beste. Die Samsung Gear S2 sticht dank Super-AMOLED-Display und dem damit verbundenen knackigen Kontrast und satten Farben hervor. Die kleine Display-Diagonale von 1,2 Zoll spielt der maximalen Auflösung von 360 × 360 Bildpunkten zu und resultiert in guten 302 ppi. In Summe über alle Smartwatches reicht es für die Samsung Gear 2 für den 2. Platz hinter der Apple Watch.

Bedienung und Sensoren im Alltag

Das verschriene Tech-Klotz-Image können alle drei Probanden mit ihrem Design vollends ablegen. Obwohl der Fakt „Klotz“ an sich, je nach Geschmack, bestehen bleibt. Ein 42 oder gar 46 Millimeter großer Uhrendurchmesser bleibt an einem durchschnittlichem Handgelenk eine sehr wuchtige Erscheinung. Durch breite Bandstege wirkt die Huawei Watch noch kräftiger als die Moto 360. Allen Kandidaten gemein ist die Gehäusehöhe von über 11 Millimeter, trotzdem tritt die Samsung Gear S2 mit kleineren Gehäuseabmaßen wesentlich dezenter auf. Hier gilt es wie bei echten Uhren: anprobieren.

Smartwatches dienen neben der Anzeige von Benachrichtigungen auch der Vitalüberwachung des Trägers. Der mittlerweile für das Segment obligatorische Herzfrequenzsensor, der über Lichtimpulse den Puls bestimmt, ist in allen vorliegenden Uhren verbaut.

Als Referenz dient der professionelle Brustgurt Polar H7. Um etwaige Messfehler auszuschließen, wurden jeweils drei Pulsmessungen vorgenommen und verglichen. Die Messungen wurden in einer Ruhephase durchgeführt, um für alle Kandidaten dieselben Testbedingungen sicherstellen zu können.

Gemessene Pulswerte im Überblick
Messung 1 Messung 2 Messung 3
Huawei Watch 86 (88) 82 (86) 91 (89)
Motorola Moto 360 2nd Gen 86 (86) 87 (87) 87 (87)
Samsung Gear S2 88 (88) 86 (86) 87 (86)
Werte in bpm / Eingeklammerter Wert jeweils gemessen mit Polar H7

Die Messergebnisse überraschen, kann doch nur die Moto 360 2nd Gen stets genaue Werte liefern. Ebenfalls gut gibt sich der Pulsmesser der Gear S2, der lediglich in einer Messung minimal daneben liegt. Dem gegenüber stehen in Gänze schwankende Werte bei der Huawei Watch.