Runde Smartwatches im Test: Gear S2 gegen Huawei Watch gegen Moto 360 2.0
4/4Laufzeiten
Sämtliche Akkulaufzeiten wurden im Test möglichst alltagsnah ermittelt. Die Uhren wurden tagsüber am Handgelenk getragen und verweilten in der Nacht zumeist sechs bis sieben Stunden auf dem Nachttisch. Als Display-Helligkeit wurde jeweils die mittlere Stufe drei gewählt. Darüber hinaus war die Bewegungsaktivierung, die das Display beim Heben des Arms aktiviert, stets eingeschaltet. Ebenfalls genutzt wurde die „Alway-on-Funktion“, die bei Nichtnutzung der Uhr eine gedimmte Zeigeransicht ausgibt.
Das Nutzungsverhalten bezieht sich im Test auf das Sichten und etwaige Beantworten der Benachrichtigungen. Hinzu kommt Musiksteuerung über die Uhr, die in etwa ein bis zwei Stunden täglich umfasste, und das kurze Navigieren (15 Minuten) zum Arbeitsplatz.
Es war vorhersehbar, dass sich die Huawei Watch und die Motorola Moto 360 2nd Gen mit dem jeweils größeren 300-mAh-Akku vor der Samsung Gear S2 platzieren werden. Mit Laufzeiten von rund 33 und 31 Stunden positionieren sie sich in Mittelfeld, das von etwa 30 bis 40 Stunden reicht. Mit 25 Stunden abgeschlagen, nimmt die Samsung Gear S2 einen der letzten Plätze im Laufzeit-Ranking ein. Unterboten wird dies nur noch von der Apple Watch Sport 38 mm, die indes über einen noch kleineren Akku (205 mAh) verfügt. Unangefochtene Spitzreiten sind die Modelle Pebble Time und Pebble Steel, deren Laufzeit in der Regel vier bis fünf Tage beträgt.
Ladekonzept
Schon bei der ersten Motorola Moto 360 stellte sich die kontaktlose Ladeschale der Uhr als Referenz da. Jenes Konzept verwendet der Hersteller auch bei der zweiten Generation. Selbiges, wenn auch in leicht abgewandeltem Design, kommt ebenso bei der Samsung Gear S2 zum Einsatz. Beide Uhren werden seitlich in Ladeschale gelegt, die die Uhr über einen leichten Magnetismus hält. Beide Uhren wechseln dabei in den vertikalen Modus und zeigen neben der Uhrzeit auch den Ladezustand an.
Aus der Reihe tanzt das einfacher gehaltene Ladekonzept der Huawei Watch. Die Uhr wird über Kontakte auf der Uhrenrückseite geladen. Mit einem Magneten wird die Uhr an ihrer Position gehalten. Das Aufsetzen der Uhr auf die Ladestation benötigt ein wenig Feingefühl. In den meisten Fällen musste die Huawei Watch nochmals nachgesetzt werden, da sie beim zuvor getätigten Auflegen nicht direkt die Kontakte getroffen hat. Praktisch ist hingegen, dass die Ladestation auch am Boden magnetisch ist und so auf metallischen Untergründen sehr gut hält.
Fazit
Kann die zweite Generation Smartwatches mehr, als nur besser auszusehen? Das kommt ganz auf das Betriebssystem an. Hat sich bei den Android-Wear-Uhren kaum etwas getan, trumpft die Gear S2 im Zusammenspiel mit Tizen in vielerlei Hinsicht auf.
Die neuartige Lünette spielt der Bedienung optimal zu und bereitet mehr Freude als der Umgang mit anderen Uhren zuvor. Trotz eines Dual-Core-SoCs kann die Gear S2 Leistungsreserven bieten, die gepaart mit dem absolut flüssigen System ein neues Nutzungserlebnis entstehen lassen. Das direkte Antworten mittels virtueller T9-Tastatur, die bislang beste Bewegungsaktivierung, ein sehr gutes Display und auch die breitgefächerten Individualisierungsmöglichkeiten der Ziffernblätter sind feine Nuancen, die der Samsung Gear S2 Vorteile verschaffen.
Wo viel Licht, da ist aber auch hier Schatten: Neben der eingeschränkten Kompatibilität ist vor allem die Akkulaufzeit mit 25 Stunden unter normaler Nutzung am unteren Ende zu sehen. Das gibt dem flüssigen Gefühl im Alltag einen frühen Dämpfer.
Die beiden Kandidaten mit Android Wear bieten genau hier mehr. Die Software zeigt sich aber träger und nicht so individualisierbar. Gut aussehen tun sie beide, auch wenn der Moto 360 das nicht ganz runde Display in 2. Generation noch stärker anzukreiden ist. Nicht nur deshalb ist das Display der Huawei Watch dem der Moto 360 2nd Gen klar vorzuziehen.
Verfügbarkeit und Preise
Der Einstiegspreis für die neue Smartwatch-Generation liegt je nach Modell zwischen 300 und 400 Euro. Huawei legt die Watch in drei Modellreihen mit insgesamt sieben Uhren auf. Bei Motorola kann die Moto 360 2nd Gen im Rahmen des Moto-Maker-Programms hinsichtlich mehrerer Aspekte angepasst werden. Derweil ist für den deutschen Markt noch unklar, wann die mit 3G-Modul versehene Samsung Gear S2 3G erscheinen wird.
Modell / Ausführung | Eigenschaften | UVP in Deutschland | Preisvergleich* | Verfügbarkeit | |
---|---|---|---|---|---|
Huawei Watch | Classic | Edelstahlgehäuse schwarzes Lederarmband |
399 Euro | - | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Classic | Edelstahlgehäuse Milanaisearmband |
449 Euro | ab 399 Euro | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Classic | Edelstahlgehäuse Gliederarmband |
499 Euro | - | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Active | schwarzes Edelstahlgehäuse schwarzes Lederarmband |
449 Euro | - | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Active | schwarzes Edelstahlgehäuse Milanaisearmband |
499 Euro | ab 449 Euro | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Elite | goldenes Edelstahlgehäuse braunes Lederarmband |
699 Euro | - | 23. Sept. 2015 |
Huawei Watch | Elite | goldenes Edelstahlgehäuse goldenes Gliederarmband |
799 Euro | – | 23. Sept. 2015 |
Motorola Moto 360 2nd Gen | Men 42 mm | konfigurierbar im MotoMaker | ab 299 Euro | ab 299 Euro | Ende Sept. 2015 |
Motorola Moto 360 2nd Gen | Men 46 mm | konfigurierbar im MotoMaker | ab 349 Euro | ab 349 Euro | Ende Sept. 2015 |
Motorola Moto 360 2nd Gen | Woman 42 mm | konfigurierbar im MotoMaker | ab 299 Euro | - | Ende Sept. 2015 |
Samsung Gear S2 | - | Kunststoffarmband | 349 Euro | ab 349 Euro | Okt. 2015 |
Samsung Gear S2 | Classic | Lederarmband | 349 Euro | ab 379 Euro | Okt. 2015 |
Samsung Gear S2 | 3G | Kunststoffarmband, 3G | ? Euro | - | ? |
*Stand 27. Oktober 2015 |
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