Intel: Investment-Fokus auf Data Center, Speicher und IoT
Zum Auftakt des Intel Investor Meeting 2015 haben Chairman Andy Bryant und CEO Brian Krzanich die Investitionsziele von Intel umrissen. Der Fokus liegt auf dem Bereich Data Center, der Speichersparte und dem Geschäft mit dem Internet of Things. Investitionen in den PC-Bereich sowie die Smartphone-Sparte sollen zurückgehen.
Während die PC-Sparte nach wie vor für gute Umsätze und auch hohe Gewinne sorgt, verschiebt Intel den Fokus mehr und mehr in andere Richtungen. CEO Krzanich erklärte, dass das Wachstum der Firma nicht vom PC-Client-Segment abhängig sei. Auch die Abteilung der Smartphone- und Tablet-Chips, in die Intel in den vergangen Jahren Milliarden investiert und hohe Verluste eingefahren hat, ist nicht (mehr) der Fokus. Zwar erwartet Intel noch über 30 Millionen verkaufte Tablet-Chips in diesem Jahr – nach 40 Millionen im vergangenen Jahr – der Markt schrumpft jedoch, wobei eine Erholung nicht in Sicht ist. Bei Smartphone-Chips hat Intel die Hauptaufgaben an Rockchip und Spreadtrum abgetreten, die Investitionen werden weiter sinken.
Folglich legt Intel seine Investitionen noch mehr auf die Bereiche, die Wachstum versprechen und so mehr Umsatz und natürlich auch Gewinne generieren sollen. Bereits jetzt sind die drei Sparten Data Center, IoT und Memory auf dem Weg, der PC-Sparte den Rang abzulaufen, insbesondere was die Marge angeht, die in den Bereichen, vornehmlich getrieben durch das Enterprise-Umfeld, extrem hoch sind.
Während die Data Center Group ihre Zukunft in der Cloud, dem Workstation-, HPC sowie Networking & Storage-Bereich auch für 2016 mit Zuwachsraten von rund 15 Prozent sieht, sind die Aussichten in der Speichersparte nicht weniger rosig. Auch dort vermeldet Intel zweistellige Zuwachsraten in diesem Jahr, mit Technologien wie 3D-NAND und insbesondere 3D XPoint als eine Speicherklasse, die es bisher nicht gab. Diese Technologien veranlassten Intel zu ersten größeren Fabrik-Investition seit vielen Jahren: Die Fab68 in Dalian wird speziell nur für Speicher umgebaut, anfangs soll dort 3D-NAND gefertigt werden, später auch Produkte auf Basis von 3D XPoint.
Zu guter Letzt kommt das Internet of Things weiter massiv in Fahrt, getrieben durch Automotive, Smart Home, aber auch industrielle und ganz individuelle Produkte für jedermann. Dort hinein passt auch Intels kürzliche Akquisition Altera, deren FPGA-Lösungen in unzähligen Produkten zum Einsatz kommen. Im ersten Quartal 2016 sollen die ersten Xeon-Prozessoren inklusive FPGA auf gleichem Multi-Chip-Package im aktuellen Sockel LGA 2011 v3 erscheinen – diese Zusammenarbeit wurde bereits vor über einem Jahr angekündigt und soll nun erste Früchte tragen.
Doch ganz vergisst Intel die Wurzeln des Unternehmens nicht. Natürlich wird auch die PC-Sparte in Zukunft weiter zum Bestand gehören, es ist nach wie vor der größte Teilbereich. Auf diese entfallen mehr als 80 Prozent der ausgelieferten Chips, viele Entwicklungen, die nun in anderen Bereichen genutzt werden, entstammen dieser Schmiede. Diese Shared IP soll in Zukunft weiter ausgebaut werden, sodass wichtige Technologien in quasi allen Bereichen zum Einsatz kommen können, wie beispielsweise 3D XPoint oder auch zukünftige Wireless-Technologien, Stichwort 5G. Dort will Intel sowohl auf der Seite der Anbieter mit passender Infrastruktur helfen, als auch auf der Endkundenseite die darauf abgestimmten Produkte liefern.