Intel Xeon D-1500: Produktoffensive für die fortschreitende Vernetzung
„Cloud-fähige Kommunikationsnetze“ heißt das Thema der neuen Produktoffensive von Intel. Darunter befinden sich neue Prozessoren der Serie Xeon D, die als SoC auch Netzwerkfunktionen bieten. Dazu gesellen sich neue Ethernet-Controller.
Für die zunehmende Vernetzung von Geräten, auch im Hinblick auf das Internet der Dinge, bedarf es der Anpassungen der Infrastruktur. Intel kooperiert inzwischen mit über 180 Unternehmen über das Network Builders Program, um sich diesen Herausforderungen zu stellen. Das im August eingeführte Projekt Network Builders Fast Track soll unter anderem durch angepasste Hard- und Software „Netzwerk-Innovationen beschleunigen“. Für dieses Projekt hat Intel jüngst Red Hat als Partner gewonnen, der die Software beisteuert, während Intel für die Technik sorgt.
Netzwerke stehen vor außergewöhnlich hohen Herausforderungen, weil immer mehr Geräte miteinander vernetzt sind und neue digitale Dienste entstehen.
Sandra Rivera, Vice President Data Center Group und General Manager, Network Platforms Group bei Intel
Einen Teil dieser Technik stellen die neuen Modelle der CPU-Familie Xeon D-1500 dar. Zu den bereits im ersten Quartal 2015 eingeführten Ablegern Xeon D-1540 und Xeon D-1520 gesellen sich in diesem Quartal acht weitere Varianten hinzu, die unter anderem mit weiteren integrierten Netzwerkfunktionen beworben werden. Die technische Basis der als SoC ausgeführten Prozessoren bildet erneut die Broadwell-Architektur, die in einem 14-nm-Verfahren hergestellt wird. Vier bis acht Broadwell-Kerne können dank Hyper-Threading acht bis 16 Threads bearbeiten. Durch vergleichsweise niedrige Taktfrequenzen liegt auch die TDP mit 35 oder 45 Watt auf einem niedrigen Niveau.
Die neuen Xeon D-1500 unterstützen bis zu 128 GB DDR4- oder DDR3-Arbeitsspeicher und bieten integrierte Schnittstellen wie PCI Express (bis zu 32 Lanes), USB und SATA. Hinzu kommt integriertes 10-Gbit-Ethernet, das je nach Modell unterschiedliche Funktionen aufweist. Sowohl bei der Leistung, als auch beim Funktionsumfang bieten die Xeon D-1500 deutlich mehr als ihre „Vorgänger“ der Familie Intel Atom C2000. Die Einsatzgebiete sind mit „Netzwerk-, Cloud-Storage-, Enterprise Storage- und IoT-Anwendungen“ oder allgemein Micro-Servern vielfältig. Die Prozessoren sind dabei nicht auf Höchstleistung sondern vielmehr auf Energieeffizienz getrimmt.
Modell | Kerne / Threads |
CPU-Takt / max. Turbo |
Cache | Grafik | TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|
Xeon D-1518 | 4 / 8 | 2,2 / 2,2* GHz | 6 MB | – | 35 W | $234 |
Xeon D-1521 | 4 / 8 | 2,4 / 2,7 GHz | 6 MB | – | 45 W | k. A. |
Xeon D-1527 | 4 / 8 | 2,2 / 2,7 GHz | 6 MB | – | 35 W | $259 |
Xeon D-1528 | 6 / 12 | 1,9 / 2,5 GHz | 9 MB | – | 35 W | $389 |
Xeon D-1531 | 6 / 12 | 2,2 / 2,7 GHz | 9 MB | – | 45 W | k. A. |
Xeon D-1537 | 8 / 16 | 1,7 / 2,3 GHz | 12 MB | – | 35 W | $571 |
Xeon D-1541 | 8 / 16 | 2,1 / 2,7 GHz | 12 MB | – | 45 W | k. A. |
Xeon D-1548 | 8 / 16 | 2,0 / 2,6 GHz | 12 MB | – | 45 W | $675 |
*kein Turbo |
Nun ist es offiziell: Nach ersten Hinweisen bestätigt eine Präsentationsfolie von Intel, dass schon bald Xeon-D-Modelle mit bis zu 16 Kernen folgen werden. Die Roadmap nennt das erste Quartal 2016 für die geplante Markteinführung von Xeon D-15xx-Modellen mit zwölf und 16 Kernen. CPU-World hatte zuvor erfahren, dass das neue Flaggschiff mit 16 Kernen D-1577 heißen wird.
Neue Ethernet-Controller
Zu den Prozessoren gesellen sich auch neue Ethernet-Host-Controller-Chips von Intel. Die Produkte der Familie FM10000 kombinieren Controller und Switch, arbeiten mit PCIe 3.0 und fungieren als Multi-Host-Controller. Unterstützt werden laut Datenblatt bis zu 36 Ethernet-Ports mit bis zu 10 Gigabit/s (10 GbE), die PCIe-Lanes können aber auch derart genutzt werden, dass bis zu sechs 100-GbE-Ports zur Verfügung stehen.
Reine Ethernet-Controller mit zwei bis zu 10 Gbit/s schnellen Ethernet-Ports stellt wiederum die laut Intel kostengünstige X550-Familie. Die kleinere Variante X550-BT2 arbeitet dabei noch mit PCIe 2.1 statt 3.0.