Intel Xeon E3-1200 v5: Asus und Gigabyte liefern Desktop-Mainboards mit C232

Update 3 Volker Rißka
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Intel Xeon E3-1200 v5: Asus und Gigabyte liefern Desktop-Mainboards mit C232
Bild: Zol.com.cn

Nachdem Intel die neuen Xeon E3-1200 v5 per Chipsatz-Limitierung von den klassischen Desktop-Mainboards ausgeschlossen hat, haben Mainboardhersteller gekontert. Auf Basis des C232-Chipsatzes stellen Asus und Gigabyte Gaming-Mainboards vor. Die Zielgruppe ist klar: Der Bestseller E3-1230 soll auch dieses Mal für Verkäufe sorgen.

Der Xeon E3-1230 war in den Generationen v2 (Ivy Bridge) und v3 (Haswell) einer der bestverkauften Prozessoren bei Intel, ließ er sich doch problemlos auf jedem normalen und auch preisgünstigen Mainboard mit Standard-Desktop-Chipsatz betreiben. Mit der Generation v5 (Skylake) schob Intel dem mit voller Absicht einen Riegel vor, für Mainboardhersteller wurde ein „Hack“ unmöglich. Nun ist genau die Option eingetreten, die als einzige übrig blieb: Mainboardhersteller greifen zum einzigen Chipsatz, der diese CPUs offiziell unterstützt und verpacken diesen in einem eigentlich klassischen Desktop-Mainboard.

Asus zeigt dies mit dem E3 Pro Gaming V5 – in Asien bei der Vorstellung noch C232 Pro Gaming genannt – gleich in vielfacher Hinsicht. Dies fängt bei der Bezeichnung an und hört bei den Gaming-typischen Farben der Hauptplatine im Rot-Schwarz-Look auf. Die Ausstattung ist dabei eher spartanisch und mit günstigen Desktop-Lösungen vergleichbar. Zwei PCIe-x16-Slots sind vorhanden, dazu gibt es noch zwei Mal PCIe x1 und auch zwei klassische PCI-Steckplätze. Das I/O-Panel fällt ebenfalls übersichtlich aus, auf altbekannte PS2-Anschlüsse für Tastatur und Maus folgen acht USB-Ports (einer davon Typ C) sowie Audio und ein LAN-Anschluss. Auffällig ist das komplette Fehlen von Anschlüssen zur Grafikausgabe, was dem C232 als kleinerem Ableger des C236 geschuldet ist. Der C232 unterstützt von Haus aus keine integrierte Grafik. Beim Massenspeicher steht M.2 und sechs mal SATA bereit. Weitere Details gibt es bisher nicht, eine Anfrage von ComputerBase an Asus blieb bisher unbeantwortet.

Asus E3 Pro Gaming V5 (Bild: Zol.com.cn)

Gigabyte schickt ebenfalls zwei neue Hauptplatinen in den Markt, die das gleiche Ziel verfolgen: Grafikausgänge sind auch dort Fehlanzeige, mit den Formfaktoren ATX und microATX spricht der Hersteller gleich zwei Gehäusegrößen an. Insbesondere die microATX-Lösung GA-X150M-PLUS WS könnte dabei ein echtes Budget-Board werden: Mit nur zwei DDR4-Speicherplätzen, die aber immer noch insgesamt 32 GByte ganz normalen DDR4-Speicher aufnehmen können, und nur einem PCIe-x16-Slot ist die Platine klar für Sparfüchse entwickelt worden. Das I/O-Panel fällt mit zwei PS2-Anschlüssen sechs USB-Ports sowie LAN und Audio extrem übersichtlich aus – für die meisten Desktop-Kunden ist dies jedoch bereits mehr als ausreichend.

Gigabyte GA-X150M-PLUS WS und GA-X150-PLUS WS

Das GA-X150-PLUS WS als Full-ATX-Modell bringt ein wenig mehr Ausstattung mit. Hier gibt es vier Speicherbänke, zwei PCIe-x16-Steckplätze unterstützen auch Multi-GPU-Lösungen. Zusätzlich gibt es auch hier noch zwei PCIe-x1-Slots und zwei Mal klassischen PCI – identisch zum Asus-Board.

Gigabytes Produktseiten verraten bereits ein wenig mehr zu den Hauptplatinen, insbesondere auch zur Prozessorunterstützung. Demnach sind die neuen Xeon E3-1200 v5 alle mit von der Partie, doch bei den klassischen Desktop-CPUs gibt es Einschränkungen. Laut Gigabyte-Produktbeschreibung und auch der Supportlisten (PDF) werden nur Core i3 oder kleinere Modelle, sprich Pentium und Celeron unterstützt. Core i5 und Core i7 müssen demnach außen vor bleiben. Dies wirft direkt Fragen auf, ob dies eventuell auch bei der Asus-Platine der Fall sein könnte und hier erneut eine Intel-Beschränkung greift. Intels öffentliche Support-Dokumente zu den Chipsätzen tragen einmal mehr nicht zur Aufklärung bei.

Details dazu sind auch bei den Gigabyte-Platinen bisher unbekannt, auch hier blieb die Anfrage von ComputerBase an den Hersteller nach zusätzlichen Informationen aber auch dem Preis und der Verfügbarkeit bisher unbeantwortet. Diese werden jedoch genau wie das erwartete Asus-Update nachgereicht, sobald sie verfügbar sind.

Update

Asus Deutschland schiebt der anfänglichen Euphorie jedoch einen kleinen Riegel vor. Gegenüber ComputerBase gab der Hersteller an, dass bisher noch nicht bekannt ist, ob es diese Platine überhaupt in Deutschland geben wird. Zudem wird die Verfügbarkeit noch nicht in den nächsten Wochen, sondern frühestens im ersten Quartal 2016 gegeben sein.

Update

Aus dem Gigabyte-Hauptquartier in Taiwan kommt am Morgen eine ganz ähnliche Antwort. Derzeit würde der Hersteller intern beraten, ob diese Platinen auch den europäischen Markt adressieren sollen. Vor dem ersten Quartal 2016 dürfte dies jedoch auch hier nicht der Fall sein.

Update

Gigabyte hat nach Beratungen im Hauptquartier die Angelegenheit beschleunigt. Demnach sollen die ersten Mainboards bereits ab Mitte Dezember ausgeliefert werden, auch in die DACH-Region. Hierzulande soll zu Beginn das GA-X150-PLUS WS erhältlich sein, angepeilt wird ein Preis von unter 100 Euro.