Prime Air: Amazon zeigt zweite Version seiner schnellen Lieferdrohne
Amazon hat eine zweite Version seiner Drohne für den Lieferdienst Prime Air präsentiert. Die neue Lieferdrohne sieht deutlich größer als das vor rund zwei Jahren das erste Mal gezeigte Modell. Außerdem ähnelt sie mehr einem Flugzeug als einem Octocopter.
Auch die neue Amazon-Drohne verfügt über acht Rotoren und startet mit diesen vertikal auf eine Höhe von 120 Metern. Ein neunter Rotor, der an einem Mittelsteg zwischen den beiden äußeren Seitenrudern angebracht ist, ist anschließend für die Fortbewegung zum Ziel zuständig, das maximal 24 Kilometer entfernt liegen darf. Sensoren helfen dabei, andere Flugobjekte zu erkennen und diesen aus dem Weg zu fliegen.
Kurz vor der Ankunft der Drohne erhalten Kunden eine Benachrichtigung über die Prime-Air-App, dass die Drohne in Kürze die Lieferadresse erreichen wird. Für die Landung sucht die Drohne nach einer Matte mit dem Amazon-Logo, überprüft die Landezone nach Hindernissen und setzt dann zur sicheren Landung an, gibt das Paket für den Kunden frei und macht sich anschließend selbständig wieder auf den Rückweg. Von der Bestellung bis zur Ankunft sollen maximal 30 Minuten vergehen.
Wie dieser Vorgang von der Bestellung über die Lagerhalle bis zur Zieladresse im Detail abläuft, erklärt Ex-Top-Gear-Moderator Jeremy Clarkson im Video. Clarkson und seine Moderatorenkollegen Richard Hammond und James May haben nach dem Abschied bei der BBC im Juli dieses Jahres bei Amazon für eine neue Autoshow unterschrieben. Seitdem ist Clarkson mehrfach für Werbevideos von Amazon in Erscheinung getreten.
Dass Amazon an mehreren Versionen von Lieferdrohnen arbeitet, erklärt das Unternehmen auch auf der Website für Prime Air. Demnach befinden sich derzeit mehr als ein Dutzend Drohnen in der Entwicklung, die für verschiedene Umgebungen ausgelegt sind. Das Design der Drohnen soll sich im Laufe der Zeit weiter entwickeln, einen festen Zeitplan für die Fertigstellung und Markteinführung gibt es aber nicht.
Aufgrund von sehr strengen Auflagen für autonome Drohnen durch die US-Luftfahrtbehörde Federal Aviation Administration (FAA) schien das Projekt ins Stocken zu geraten. Später lockerte die FAA die Auflagen, Amazon fühlte sich aber weiterhin zu sehr eingeschränkt und wollte seine Tests aufgrund der laxeren Regeln nach Kanada verlegen. Ende März dieses Jahres konnten sich beide Parteien dann aber doch einigen.