Radeon R9 380X im Test: Tonga im Vollausbau von Asus und Sapphire
3/3Temperatur und Leistungsaufnahme
Ein Referenzdesign der Radeon R9 380X gibt es nicht, beide Grafikkarten sind deshalb auch in den folgenden Messreihen mit den spezifischen Eigenschaften der Partnerkarten vertreten.
Im Leerlauf unter Windows bei einem Chiptakt von 300 MHz nehmen sich beide Varianten bei der Leistungsaufnahme nichts: Mit der Grafikkarte von Asus nimmt das Testsystem 77 Watt, mit der von Sapphire 78 Watt auf. Trotz stillstehender Lüfter fällt die Temperatur der GPUs auf beiden Modellen mit 37 °C im Leerlauf niedrig aus.
Unter Last steigt der Verbrauch des Testsystems nach 30 Minuten Vollast in Ryse: Son of Rome auf 310 Watt bei Asus und 324 Watt bei Sapphire an. Die Lüftersteuerung der Version von Asus hält die GPU im geschlossenen Testsystem bei 71 °C, die der Sapphire bei 74 °C. Die Lüfter drehen 1.260 U/min respektive 1.520 U/min schnell.
Lautstärke
Das hat Auswirkungen auf die Lautstärke, die mit 42 Dezibel unter Last bei Sapphire höher ausfällt. Wird das Testsystem mit den Gehäuselüftern bei 12 Volt betrieben, fällt der Unterschied nicht auf. Bei der separaten Lautstärkemessung und damit auch in leiseren Systemen ist der Unterschied aber deutlich.
Keine Geräuschemissionen geben beide Grafikkarten in Windows ab: Die Lüfter stehen still. Auch Spulenfiepen war den Grafikkarten im Testverlauf nicht zu entlocken.
Fazit
Trotz des in der Bandbreite um ein Drittel beschnittenen Speicherinterfaces kann die neue Radeon R9 380X den Vorgänger Radeon R9 280X im Schnitt über alle Benchmarks knapp schlagen. Die Speicherkompression der Tonga-GPU erweist sich abermals als sehr effektiv. In allen Titeln schneller ist die Radeon R9 380X allerdings nicht: Acht der achtzehn Spiele zeigen die neue Grafikkarte vorne, vier die alte, vier bescheinigen ein Unentschieden. Die modernere GPU auf Basis der 3. Iteration der GCN-Architektur mit jetzt vier statt drei Gigabyte Speicher ist für zukünftige Spiele trotzdem besser aufgestellt.
Auch bei der Leistungsaufnahme und der Lautstärke, insbesondere bei stillstehendem Lüfter im Leerlauf, gibt es gegenüber dem Vorgänger Fortschritte, die zu heben allerdings Aufgabe der Partner ist. Diese Summe der Verbesserungen stellt für Inhaber der Radeon R9 280X trotzdem keinen zwingenden Grund zum Wechsel dar. Die Unterstützung von FreeSync oder die neuen Video-Fähigkeiten könnten aber auch für diese Käuferschicht einen gravierenden Unterschied machen. HDMI 2.0 und damit HDCP 2.2 bietet die Grafikkarte hingegen noch nicht.
Erwartungen, die Radeon R9 380X würde stärker zur Radeon R9 390 aufschließen als die Radeon R9 280X zur Radeon R9 290, haben sich nicht bewahrheitet. Auch in der neuen Serie klafft zwischen Radeon R9 380X und Radeon R9 390 bei der Leistung eine große Lücke von über 30 Prozent.
Mit dem üblichen Preisaufschlag zum Start
Die Preisempfehlung der Radeon R9 380X beträgt für Modelle mit Standardtaktraten 256 Euro. Für übertaktete Modelle empfiehlt AMD den Partnern einen Preis von 268 Euro. Händler werden zum Start allerdings bis zu 300 Euro für einzelne Partnerkarten verlangen, wie ComputerBase erfuhr. Die UVP der Radeon R9 280X lagt Ende 2013 bei 249 Euro, Restposten werden aktuell ab Lager für 230 Euro verkauft.
Den üblichen Preisverfall von gut 10 Prozent über die ersten Tage vorausgesetzt, nimmt die neue Grafikkarte damit auch preislich die Position des Vorgängers ein. In Summe ist die Radeon R9 380X damit ein ausgewogenes Produkt ohne Überraschungen bei Leistung oder Preis.
Im Vergleich der beiden ersten Partnerkarten geht das Modell von Asus als Sieger aus dem Testparcours. Eine minimal geringere Geschwindigkeit fällt in Anbetracht der niedrigeren Lautstärke, die durch den niedrigeren Stromverbrauch begünstigt wird, nicht ins Gewicht.
- durchweg schnell genug für 1.920 × 1.080
- meistens AA/AF möglich
- lautloser Desktop-Betrieb
- leise unter Last
- Anders als bei R9 380 durchweg 4GB Speicher
- hohe Leistungsaufnahme unter Last
- durchweg schnell genug für 1.920 × 1.080
- meistens AA/AF möglich
- lautloser Desktop-Betrieb
- akzeptable Lautstärke unter Last
- Anders als bei R9 380 durchweg 4GB Speicher
- hohe Leistungsaufnahme unter Last
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