Tiptoi im Test: Neue Version des Lern- und Spielstiftes von Ravensburger
3/4Hund, Katze, Maus, Buchstaben
Das Tiptoi-Sortiment verfügt über eine breite Produktpalette, zu der neben Büchern auch Puzzles, Spiele in Form von Brett- wie auch Kartenspiele zu verschiedensten Themen sowie Tierfiguren gehören. Exemplarisch seien daraus das Spiel „Schatzsuche in der Buchstabenburg“ sowie das Tier-Set „Golden Retriever“ vorgestellt.
Die Tier-Sets von Ravensburger schlagen eine Brücke zwischen den Büchern und den größeren Spielen. Zu diesen gehören in den meisten Fällen neben jeweils drei Tieren eine Spielfläche sowie kleine Gebäude zum Aufbauen wie unter anderem ein Pferdestall oder wie im vorliegenden Beispiel eine Hundehütte. Diese sind wie die Bücher aus dicker Pappe gefertigt, sehr stabil und werden aus wenigen Teilen zusammengesteckt. Dies geht auch jüngeren Kindern meist einfach von der Hand. Eine große Anzahl von Tieren gibt es darüber hinaus auch einzeln zu erstehen. Die Steuerung erfolgt über eine Steuerkarte, welche die aus den Büchern bekannten Symbole beinhaltet. Kinder, welche bereits mit den Büchern vertraut sind, werden sich also auch in den Tier-Sets schnell zurechtfinden.
Das Golden-Retriever-Set besteht aus einem großen Hund, einem Welpen sowie einer Katze. Alle Tiere verfügen über eine sichtbare Fläche auf der Seite, über welche der Stift den Spieler mit Informationen über das jeweilige Tier versorgt. So weit, dass auch einzelne Körperteile mit dem Tiptoi direkt angesteuert werden können, ist die Entwicklung aber anscheinend noch nicht.
Über das Spiel kann den Kindern durch das Versorgen der Tiere auch ein Gefühl für Abläufe vermittelt werden. Muss ein Hund mit frischem Wasser versorgt werden, muss an der Hütte zunächst das Waschbecken gefunden, das alte Wasser im Wassernapf in diesem ausgeschüttet sowie anschließend frisches Wasser eingefüllt und das Ganze zu guter Letzt dem Hund gegeben werden. Über das beigelegte Spielfeld oder die zehn kleinen Spielkarten kann eine Vielzahl von Szenarien zur Versorgung der Tiere nachgespielt werden. Wie bei den Büchern kann das vermittelte Wissen unter anderem in einem Fragespiel überprüft werden.
Gespenster und Brettspiele
In „Schatzsuche in der Buchstabenburg“, welches auch als Starter-Set erhältlich ist, werden Kinder an die Buchstaben und das Alphabet herangeführt. Dies geschieht über ein Spielfeld, welches über jeweils sechs Zimmer auf fünf Etagen verfügt. Jedes Zimmer beherbergt einen Buchstaben oder einen Anlaut samt einem Tier, welches mit diesem beginnt. Bei dem Spiel für ein bis vier Personen gilt es, den Lieblingsedelstein des Drachen zu erkennen und das Ungetüm um seinen Schatz zu erleichtern. Den Spielern steht dabei das kleine Schlossgespenst Quassel als Helfer zur Seite, welches auch die leichten Spielregeln erklärt. Zu Beginn erhält der Spieler eine kleine Einführung in die Welt der Buchstaben, die er auf dem Spielbrett entdecken kann. Zwar beinhaltet das Spiele-Set auch eine schriftliche Anleitung, über die Audio-Ausgabe haben aber auch Kinder die Möglichkeit, diese ohne Lesen zu erlernen. Gleichzeitig kann viel Wissenswertes über die in den Zimmern wohnenden Tiere in Erfahrung gebracht werden. Viele der Bereiche sind zudem mehrfach belegt, gespickt wird das Ganze durch diverse Lieder und Witze. Das Spiel beinhaltet zwei Schwierigkeitsstufen: Junge Spieler, welche noch nicht sonderlich mit Buchstaben vertraut sind, schieben die Spielkarten mit den Tierbildern nach oben auf die jeweiligen Bilder. Soll mit den jeweiligen Buchstaben gespielt werden, kommt die Seite mit den Buchstaben nach oben. Ist das Spielfeld eingerichtet und hat Quassel genügend seine Ungeduld geäußert, kann es losgehen.
Ein Spiel, viele Möglichkeiten
Um den Lieblingsedelstein des Drachens herauszubekommen, gilt es, den richtigen aus zwölf Steinen zu wählen, welche sich aus drei Formen (Dreieck, Viereck und Kreis) sowie vier Farben (Blau, Grün, Rot und Gelb) zusammensetzen. Dafür geben die Bewohner der Burg Hinweise, die miteinander kombiniert werden müssen. Welche Bewohner dies sind, gibt das Spiel vor. Die Hinweise erfolgen meist nach dem Ausschlussverfahren, etwa „Der Lieblingsedelstein des Drachen ist nicht dreieckig“. Die Tipps können zwar jederzeit während des Spiels noch einmal aufgezählt werden, es ist aber ratsam, diese während des Spiels zu notieren. Hat der Spieler den Edelstein herausgefunden, muss noch ein Drachenrätsel gelöst werden. Dieses erstreckt sich unter anderem von Lautehören und Reimefinden über Tierrätsel und Wörtererraten bis hin zum Auflösen eines geheimen Passwortes. Alle Spieler arbeiten dabei zusammen, es gibt also keinen Einzelgewinner.
Ravensburger gibt das Mindestspielalter bei dem Buchstabenspiel mit vier Jahren an, welches wie immer eher als Orientierungshilfe zu sehen ist – auch Kinder knapp unter diesem Alter können schon viele der Rätsel alleine lösen und Spaß am Spiel haben. Bei diesen ist es jedoch ratsam, dass Erwachsene mitspielen, die Spielführung übernehmen und Tipps geben, was in den einzelnen Fällen zu tun ist. Der feste Spielablauf könnte jüngere Spieler alleine überfordern, denn oftmals bringen diese nicht immer die Aufmerksamkeit mit, um den Spielangaben aus dem Stift über den ganzen Spielverlauf hin zu folgen. Ältere Kinder dürften jedoch mit den Regeln und dem Ablauf keine Probleme haben. Die angegebene Spiellänge von 15 bis 20 Minuten ist gut gewählt und entspricht in etwa der realen Spielzeit.