Samsung 850 Evo 2 TB im Test: Günstiger SSD-Riese mit Leistung auf Pro-Niveau
Die neue 2-TB-Klasse
Im Sommer hatte Samsung die SSD-Serien 850 Evo und 850 Pro jeweils durch ein Modell mit (rund) zwei Terabyte Speicherplatz erweitert und damit eine neue Kapazitätsklasse für SSDs im Verbrauchermarkt geschaffen. Bis heute sind beide Modelle die einzigen SATA-SSDs für Endkunden, die rund 2.000 GB Speicherplatz in einem 2,5-Zoll-Gehäuse bieten.
Nach dem Test der 850 Pro mit 2.048 Gigabyte folgt an dieser Stelle die deutlich günstigere 850 Evo mit 2.000 Gigabyte. Bedeutet günstiger auch langsamer? Unter anderem dieser Frage nimmt sich der Artikel in gewohnt ausführlicher Form an und klärt, ob der Aufpreis für die 850 Pro gerechtfertigt ist.
Die Technik der Samsung 850 Evo 2 TB
Samsung 850 Evo und 850 Pro sind die momentan einzigen SSD-Serien für Verbraucher, die zwei Terabyte Speicherplatz im 2,5-Zoll-Format bieten. Genau genommen hat die 850 Pro etwas mehr Speicherplatz: 2.048 GB stehen 2.000 GB gegenüber. Bei der 850 Evo setzt Samsung auf ein höheres Over-Provisioning und somit mehr Reservespeicher, was die nutzbare Kapazität verringert. Die 850 Evo benötigt mehr Speicherreserve für den TurboWrite-Cache.
Windows gibt die Kapazität von großen Datenträgern nicht in Terabyte (dezimal), sondern in Tebibyte (binär) an. Die Anzeige meldet zwar 1,81 TB, aber in diesem Fall sind nicht Terabyte (TB), sondern Tebibyte (TiB) gemeint. Dem oftmals verwirrenden Thema der unterschiedlichen Kapazitätsangaben hat sich ComputerBase-Leser habichtfreak in einem Leserartikel ausführlich gewidmet.
120/128 GB | 250/256 GB | 500/512 GB | 1.000/1.024 GB | 2.000/2.048 GB | |
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Samsung SSD 850 Evo | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Samsung SSD 850 Pro | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ | ✓ |
Technisch unterscheiden sich die beiden 2-TB-Modelle von Samsung kaum voneinander. Mit dem MHX-Controller schlägt auch das gleiche Herz auf der grünen Platine. Die Steuereinheit verfügt über drei Kerne, die wie beim MEX-Modell mit 400 MHz arbeiten. Laut Samsung wurde der neue MHX-Controller nötig, da der MEX-Controller nur maximal 1.024 GB NAND-Flash ansteuern kann. In einem der acht Chip-Gehäuse (Package) stecken 16 NAND-Dies mit jeweils 128 Gigabit.
Samsung 850 Evo 2.000 GB | Samsung 850 Pro 2.048 GB | |
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Controller | Samsung MHX (S4LP052X01-8030) 8 Kanäle |
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Cache | 1 × 2.048 MB (LPDDR3-1866 Samsung) | |
NAND-Packages | 8 × K9DMGB8S7C | 8 × K9UMGB8S7A |
NAND-Dies/Package | 16 × 128 Gbit (Samsung 3-Bit-TLC 3D V-NAND mit 32 Ebenen) |
16 × 128 Gbit (Samsung 2-Bit-MLC 3D V-NAND mit 32 Ebenen) |
Schnittstelle | SATA 3 (6 Gb/s) |
Die Tabelle zeigt: Grundlegend unterscheidet sich die Technik nur beim Speichertyp. Bei der 850 Evo 2 TB kommt 3D-NAND mit drei Bit pro Zelle (TLC) zum Einsatz. Bei der 850 Pro 2 TB ist es hingegen MLC-3D-NAND mit zwei Bit pro Zelle. Entsprechend tragen die acht NAND-Packages unterschiedliche Kennnummern. Controller, Cache und Platinenlayout sind identisch.
Auch die Samsung 850 Evo 2 TB soll über einen SLC-Cache verfügen, den der Hersteller unter dem Namen TurboWrite führt. Ein Teil der Speicherzellen in der Spare Area wird dabei mit einem statt mit drei Bit beschrieben, was schneller und effizienter vonstatten geht. Bei der 850 Evo mit 1 TB ist dieser 12 GB groß, für das 2-TB-Modell macht Samsung keine Angaben.
HD Tach ist ein gutes Instrument, um eine temporäre Steigerung der Schreibleistung durch einen SLC-Cache sichtbar zu machen. Doch in diesem Fall ist die Schreibrate konstant auf hohem Niveau, ohne eine anfängliche Abweichung, die auf den SLC-Cache hinweisen könnte.