Silverstone Mammoth MM01 im Test: Gehäuse mit IP-Zertifizierung für extreme Bedingungen
4/5Erfahrungen
Dank des modularen Mainboardtrays sind Hauptplatine samt Prozessor, Kühlereinheit und Grafikkarte flink verbaut. Ebenso schnell lässt sich die 3,5"-Festplatte in einem der unteren Käfige verstauen, wo sie mit hohem Anpressdruck aufgenommen wird. Etwas umständlicher gestaltet sich das Einsetzen kleinerer 2,5"-SSDs: Sie müssen mit dem Boden verschraubt werden, was logischerweise geschehen sollte, bevor das größere Exemplar darüber eingesetzt wird.
Für die Netzteilmontage müssen zunächst beide Seitenteile und anschließend der Deckel abgenommen werden. Die Seitenteile können nicht an Ort und Stelle bleiben, da sie am Deckel und nicht am Korpus befestigt sind. Diese Hürde überwunden, ist auch die Stromversorgung schnell an ihrem Platz.
Ein gutes Kabelmanagement lässt sich im Mammoth MM01 dank der zahlreichen, gut positionierten Aussparungen leicht realisieren. Dies ist aber nur der Fall, wenn die Kabel der Stromversorgung lang genug sind. Das Kabel des Corsair AX750 für den CPU-Anschluss mit 4/8-Pin war beim Testaufbau allerdings zu kurz, weshalb es nicht hinter dem Mainboardtray entlang verlegt werden konnte. Ein entsprechendes Verlängerungskabel hätte Silverstone beim momentanen Anschaffungspreis von über 300 Euro durchaus beilegen können.
Der Prozessorkühler darf im Silverstone Mammoth MM01 nicht höher als 183 mm sein, das reicht in der Regel aber aus. Auch die meisten aktuellen Grafikkarten passen in das MM01 hinein. Für sie stehen 338 mm in der Länge zur Verfügung. Hinter dem Tray ist mit 45 mm mehr als ausreichend viel Raum für das Verlegen von Kabeln gegeben. Für alle derzeit verfügbaren ATX-Netzteile steht im Mammoth MM01 ausreichend Platz zur Verfügung.
Messergebnisse
Wie ComputerBase Gehäuse testet und dabei Messwerte ermittelt, kann im Detail im Artikel „So testet ComputerBase Gehäuse“ nachvollzogen werden.
Lautstärke
Der Lüftername Air Penetrator ist bei Silverstone tatsächlich Programm. Beide 180-mm-Lüfter erzeugen den benötigten Unterdruck, um Luft durch den Schwebstofffilter zu ziehen, sind dabei aber schnell sehr laut.
Bleiben die beiden Ventilatoren im Mammoth MM01 mit einer durchschnittlichen Geräuschkulisse von 33,3 Dezibel bei anliegenden 5 Volt noch leise, fangen die beiden kleinen Turbinen an Lärm zu machen, sobald die Spannung nur geringfügig erhöht wird. Bei 12 Volt erreicht das MM01 im Durchschnitt 54,5 Dezibel. Der höchste im Test gemessene Wert beträgt 57,6 Dezibel an der Vorderseite. Das Brummen der 3,5"-Festplatte ist dann nicht mehr zu hören. Sie sind trotz der bombenfesten Fixierung im Käfig und all den anderen ergriffenen Gegenmaßnahmen zur Resonanzübertragung nur mäßig entkoppelt.
Temperatur
Trotz des dicken Schwebstofffilters in der Front gelingt es dem Silverstone Mammoth MM01 gut, die durch Hardware unter Last erzeugte Abwärme in Schach zu halten. Zusammen mit der durch einen Radiallüfter gekühlten Nvidia GTX 650 Ti Boost erreicht der Prozessor bei voller Umdrehungszahl der Ventilatoren 38 °C. Wird die Leistung der Lüfter auf 5 Volt reduziert, so erreicht die CPU mit 54 °C einen ebenfalls noch vernünftigen Wert.
Mit der durch zwei Axiallüfter gekühlten Asus GTX 760 DirectCU II OC liegen die Prozessortemperaturen in den beiden Testszenarien bei 47 beziehungsweise 67 °C. Auch hier zeigt sich, dass Grafikkarten mit Axiallüftern im Silverstone Mammoth MM01 das System nur unnötig aufheizen und lieber zu einem Pixelbeschleuniger mit Radiallüfter gegriffen werden sollte.
Die Nvidia GTX 650 Ti Boost selbst erreicht während der beiden Lasttests 61 beziehungsweise 81 °C. Die Temperaturen der Asus GTX 760 DirectCU II OC fallen mit 63 und 83 °C nur geringfügig höher aus.
Mit einer ähnlich niedrigen Differenz zeigen sich auch Mainboard- und Festplattentemperatur. Während die Hauptplatine mit der 650 Ti 37 °C bei 5 Volt misst, bleibt die Festplatte mit maximal 27 °C gut gekühlt. Die 760 DirectCU II OC lässt die Temperatur des Motherboards auf 42 °C steigen, auch der Datenträger fällt mit 29 °C leicht wärmer aus.
Leistungsaufnahme
Die hohen Umdrehungszahlen der beiden 180-mm-Lüfter bedürfen ordentlich Leistung. Während der Verbrauch bei anliegenden 5 Volt mit 1,0 Watt überraschend niedrig ausfällt, entsprechen knapp 30 Watt bei 12 Volt eher den Erwartungen.