Steam Machines im Test: Alienware und Zotac wagen Konsolen „inspired by Valve“
Valves Wohnzimmer-Offensive
Valves Wohnzimmer-Offensive läuft an: Mit dem Steam Controller, der Streaming-Box Steam Link und dem Betriebssystem SteamOS wagt der Betreiber der größten Plattform für den digitalen Vertrieb von Spielen den Schritt auf den Markt für Hardware.
SteamOS auf Basis von Linux steht jedermann kostenlos zur Installation zur Verfügung. Das System kommt aber auch auf PC-Systemen im Handel zum Einsatz: den Steam Machines. Die zum Start prominentesten sind die Alienware Steam Machine und Zotacs Zbox NEN SN970. ComputerBase hat beide kompakten Systeme unter SteamOS gegeneinander antreten lassen.
Mehr Grafikleistung bietet Zotac
Die Steam Machine von Alienware hat die Redaktion bereits im Oktober ausführlich betrachten können; damals noch mit der Hardware, mit der Sie im Januar 2014 präsentiert worden war. Geändert hat sich daran entgegen der Erwartungen zum Start heute allerdings nichts: Der Prozessor ist aus der Generation Haswell, die Grafikkarte basiert auf Maxwell 1.0. Zotac hat die Zbox NEN SN970 hingegen mit Hardware der aktuellen Generation ausgestattet. Der Prozessor basiert deshalb auf Skylake, die Grafikkarte auf Maxwell 2.0.
Beim Prozessor ist die Steam Machine von Alienware in der größten Ausbaustufe trotzdem potenter aufgestellt. Deren Vier-Kern-Prozessor Intel Core i7-4785T bietet Hyper-Threading und mehr Takt als der Core i5-6400T der Steam Machine von Zotac. Beide Prozessoren haben eine TDP von 35 Watt. Das Testmuster von Alienware in der Redaktion setzt hingegen auf den Core i7-4765T, der 200 MHz weniger Takt bietet – in Deutschland ist dieses Modell nicht verfügbar.
Maxwell 1.0 gegen Maxwell 2.0
Die in der Zbox NEN SN970 verbaute Grafikeinheit GeForce GTX 970M ist hingegen stärker. Doppelt so viele Ausführungseinheiten und mehr Speicher lassen trotz etwas geringerer Taktraten auf ein gehöriges Plus an Leistung schließen. Darüber hinaus unterstützt der Chip bereits HDMI 2.0. Für Verwirrung sorgt die Bezeichnung der verbauten Grafikkarte: Zotac nennt die GeForce GTX 970M in der Zbox auch weiterhin GeForce GTX 960 und verweist auf Vorgaben von Nvidia.
GeForce GTX 860M | GeForce GTX 970M | |
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GPU | GM107 | GM204 |
Shader | 640 | 1.280 |
ROPs | 16 | 48 |
TMUs | 40 | 80 |
Basistakt | 1.019 MHz | 947 MHz |
Maximaler Takt | 1.097 MHz | 1.038 MHz |
Speicher | 2 GB GDDR5 | 3 GB GDDR5 |
Speicherinterface | 128 Bit | 192 Bit |
Speichertakt | 2.500 MHz | 2.500 MHz |
Beide Steam Machines setzen beim Massenspeicher auf denselben Typ HDD von HGST: Die Travelstar 7K1000 rotiert mit 7.200 U/min und bietet ein Terabyte unformatierten Speicherplatz.
160 Euro trennen die Topmodelle beim Preis
Von der Alienware Steam Machine gibt es in Deutschland vier Varianten, der Einstieg kostet 599 Euro. Das Topmodell schlägt hingegen mit 939 Euro zu Buche, bleibt damit aber 160 Euro günstiger als die getestete Zbox NEN SN970 von Zotac; vorerst bietet dieser Hersteller nur eine Variante der Steam Machine an. Ein Steam Controller liegt beiden Produkten bei.
Zotac Zbox NEN SN970 | Alienware Alpha | ||||
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Variante | 1 | 1 | 2 | 3 | 4 |
CPU | Intel Core i5-6400T 4 Kerne, 4 Threads 2,2 GHz, 6 MB L3 Cache |
Intel Core i3-4170T 2 Kerne, 4 Threads 3,2 GHz, 3 MB L3 Cache |
Intel Core i5-4590T 4 Kerne, 4 Threads 2,0 GHz, 6 MB L3 Cache |
Intel Core i7-4785T 4 Kerne, 8 Threads 2,2 GHz, 8 MB L3 Cache |
|
GPU | Intel HD Graphics 530, 350 – 950 MHz |
Intel HD Graphics 4400, 200 – 1.150 MHz |
Intel HD Graphics 4600, 350 – 1.150 MHz |
Intel HD Graphics 4600, 350 – 1.200 MHz |
|
GPU 2 | Nvidia GeForce GTX 970M (GM204), 3 GB GDDR5 | Nvidia GeForce GTX 860M (GM107), 2 GB GDDR5 | |||
RAM | 8 GB DDR3 1.600 MHz | 4 GB DDR3 1.600 MHz | 8 GB DDR3 1.600 MHz | ||
HDD | 2,5", 1 TB, 7.200 U/min, SATA | 2,5", 500 GB, 7.200 U/min, SATA | 2,5", 1 TB, 7.200 U/min, SATA | ||
Anschlüsse | 4 × USB 3.0, 2 × USB 2.0, 2 × Gigabit-Ethernet, 4 × HDMI 2.0, 1 × analog Audio, Kartenleser | 2 × USB 2.0 (vorne), 2 × USB 3.0 (hinten), 1 × USB 2.0 (unten), 1 × Gigabit-Ethernet, 1 × HDMI 1.4a, 1 × HDMI-Eingang, 1 × S/PDIF | |||
Konnektivität | WLAN-ac, Bluetooth 4.0 | Intel AC 3160: 1×1 WLAN-ac, Bluetooth 4.0 | Intel AC 7265: 2×2 Dualband WLAN-ac, Bluetooth 4.0 | ||
Abmessungen | 62,0 × 210,0 × 203,0 (H×B×T) | 56,0 × 201,0 × 201,0 (H×B×T) | |||
Gewicht | – | 3,6 kg | |||
Preis (Windows 10) | – | 669 € | 739 € | 839 € | 1.019 € |
Preis (SteamOS) | 1.099 € | 599 € | 669 € | 779 € | 939 € |
Besonderheit | Varianten mit Intel Core i3-4130T und Core i7-4765T in den USA erhältlich |
Die Konsole kommt von Alienware
Optisch lehnt sich die Version von Alienware deutlich stärker an klassische Konsolen an als die von Zotac, deren Gehäuse trotz des großen Logos auf dem Deckel an aktuelle Mini-PCs erinnert. Alienwares Gehäuse ist nicht nur einzigartig, es lässt sich auch an die Bedürfnisse des Nutzers anpassen: Sowohl die beleuchtete Ecke mit dem Steam-Logo als auch der leuchtende An-Aus-Schalter im Alien-Design lassen sich unabhängig voneinander über die Einstellungen in SteamOS in ihrer Farbe anpassen.
Obwohl in jeder Dimension nur wenige Millimeter fehlen, kommt Alienwares Steam Machine noch einmal deutlich kompakter daher. Der Schein trügt nicht: Zotacs System bringt es auf 18 Prozent mehr Volumen.
In das einfache Design der Alienware Steam Machine passen die zwei klassischen USB-2.0-Buchsen an der Front. Bei Zotac gibt es dort einen SD-Karten-Leser, Audio-In und -Out sowie einen USB-3.0-Anschluss vom Typ C zu sehen. Drei LEDs informieren über den Betriebszustand, Infrarot für den Einsatz einer Fernbedienung steht ebenfalls zur Verfügung.
Auch an der Rückseite zeigt sich Zotac anschlussfreudiger: Zwei Mal Gigabit-Ethernet, vier Mal HDMI 2.0 und vier weitere USB-Anschlüsse, davon zwei nach USB 3.0, finden sich hier. Auch die externe Antenne für ein besseres WLAN-Signal kann hier angeschlossen werden. Alienware verzichtet auf diese Möglichkeit, bietet dafür aber einen optischen Audioausgang. Die zwei USB-Buchsen arbeiten auch hier nach USB 3.0, der HDMI-Ausgang allerdings nur mit dem Standard 1.4a.