Surface Pro 4 im Test: Schneller bereit, als der Benutzer sitzen kann

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Jan-Frederik Timm
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Der Treiber bremst die SSD ab Werk

Für eine negative Überraschung sorgt die neue SSD. Obwohl statt mSATA jetzt PCI Express als Schnittstelle zum Einsatz kommt, liegen die Transferraten deutlich unter den Erwartungen. Einige Tests im Benchmark AS SSD laufen so langsam, dass das Programm ohne Resultat geschlossen werden muss. Auch der Speichertest des PCMark 8 bescheinigt dem neuen System weniger Durchsatz und damit weniger Leistung als dem Vorgänger. Die Werte erinnern an das Medion Akoya E6418 mit einer SSD ohne Cache. Die Ursache ist aber eine andere.

Weil im Surface Pro 4 eine SSD vom Typ Samsung PM951 mit NVMe-Protokoll zum Einsatz kommt, liegt die Lösung allerdings auf der Hand: Wie bei Samsungs SSD 950 Pro bedarf es auch hier der Installation eines alternativen NVMe-Treibers, um der SSD deutlich mehr Leistung zu entlocken. Bisher freigegeben ist dieser nur für die Handelsversion 950 Pro, er funktioniert aber auch mit der SM951.

Nach der Installation zeigt AS SSD eine drei Mal so hohe Leseleistung, alle Tests laufen in Sekunden durch. Und der PCMark 8 bescheinigt dem Surface Pro 4 gegenüber dem Vorgänger die erwartete höhere Leistungsfähigkeit beim Speichersystem.

PCMark 8 – Storage
  • Punkte:
    • Microsoft Surface Pro 4 (Treiber Samsung)
      4.980,0
    • Microsoft Surface Pro 3 (Treiber Microsoft)
      4.844,0
    • Microsoft Surface Pro 4 (Treiber Microsoft)
      4.681,0
    Einheit: Punkte
  • Durchsatz:
    • Microsoft Surface Pro 4 (Treiber Samsung)
      271,6
    • Microsoft Surface Pro 3 (Treiber Microsoft)
      157,8
    • Microsoft Surface Pro 4 (Treiber Microsoft)
      116,6
    Einheit: Megabyte pro Sekunde (MB/s)

Die Ursache der niedrigen Schreibleistung in Verbindung mit dem Standardtreiber von Microsoft liegt laut Samsung in einer erhöhten Anzahl von FUA-Schreibbefehlen (Force Unit Access). Durch den FUA-Befehl wird veranlasst, dass die Daten direkt auf den Flash-Speicher geschrieben und nicht zuvor im schnellen Schreibcache zwischengespeichert werden.

Pfeilschnelles Anmelden mit dem Gesicht

Das Surface Pro 4 ist Microsofts erstes Endgerät, das die erweiterten Möglichkeiten zur Authentifizierung per Gesichtererkennung von Windows (10) Hello nutzt. Über das neue optionale Type Cover mit Fingerprint-ID können sowohl Surface Pro 4 als auch Surface Pro 3 darüber hinaus auch mit dem Fingerabdruck entsperrt werden; erhältlich ist das Zubehör allerdings noch nicht.

Nach Einrichtung sucht das gesperrte Surface Pro 4 nach dem Inhaber
Nach Einrichtung sucht das gesperrte Surface Pro 4 nach dem Inhaber

Das Einrichten der Gesichtserkennung funktioniert in Sekunden, das Freischalten im Alltag dann noch schneller. Einmal eingerichtet, sucht das Surface Pro 4 bei aktivem, aber gesperrtem Bildschirm dauerhaft nach dem Gesicht das autorisierten Anwenders. Dieser Status ist gut sichtbar, weil eine Infrarotlampe neben der Infrarotkamera rot leuchtet. Die Abbildung dieser Wärmestrahlung auf der Haut ist ein weiteres Sicherheitsmerkmal.

In der Regel ist die Erkennung und Freischaltung erfolgt, noch bevor der Benutzer vor dem Surface Pro 4 Platz genommen hat. Beim Booten wird der Sperrbildschirm gefühlt übersprungen. Ein starres Geradeausblicken ist dabei ebenso wenig erforderlich wie das Öffnen der Augen. Und die Erkennung funktioniert auch, wenn das Display selber die einzige Lichtquelle im Raum ist. Brillenträger können zwei verschiedene Bilder zur Identifizierung hinterlegen lassen.

Größeres Display durch weniger Rahmen

Das um 0,3 Zoll in der Diagonale gewachsene Display stellt den schon guten Vorgänger bei der Darstellung abermals in den Schatten. Das liegt nicht daran, dass das Display mit 267 zu 219 ppi nochmals schärfer ist, die Ursache ist das hohe Kontrastverhältnis von annähernd 1.300:1 – das Surface 3 (ohne Pro) stellte bereits vergleichbar dar. Auch die maximale Helligkeit hat gegenüber dem Vorgänger zugelegt und erreicht nun wieder fast das Niveau des Surface Pro 2.

Diagramme
Display-Kontrast
    • Samsung Galaxy Tab S 10.5
      5.000:1
      OLED-Display
    • Dell Venue 8 7840
      5.000:1
      OLED-Display
    • Sony Xperia Z3 Tablet Compact
      1.389:1
    • Sony Xperia Z2 Tablet
      1.358:1
    • Huawei MediaPad X1 7.0
      1.318:1
    • Nvidia Shield Tablet
      1.303:1
    • Microsoft Surface 3
      1.273:1
    • Microsoft Surface Pro 4
      1.268:1
    • Google Nexus 7 (2013)
      1.152:1
    • LG G Pad 8.3
      1.115:1
    • Google Nexus 9
      989:1
    • Sony Xperia Z4 Tablet
      988:1
    • Apple iPad Air 2
      959:1
    • Microsoft Surface Pro
      945:1
    • Microsoft Surface 2
      920:1
    • Toshiba Excite Write
      885:1
    • Kobo Arc HD10
      882:1
    • Microsoft Surface Pro 3
      871:1
    • Acer Aspire Switch 10
      850:1
    • Microsoft Surface Pro 2
      838:1
Einheit: Kontrast

Nicht vollständig gleichmäßig ist die Ausleuchtung, die im Notebook-Modus am oberen Rand etwas heller strahlt. Dieser Verlauf ist im Gegensatz zur einer unterschiedlich starken Ausleuchtung entlang der Horizontalen im Alltag allerdings kaum wahrnehmbar, weil der Blickwinkel entlang der Vertikalen stark schwankt.

Am oberen Rand strahlt das Surface Pro 4 etwas heller
Am oberen Rand strahlt das Surface Pro 4 etwas heller

Beide Displays sind durch Gorilla Glass 4 geschützt, das links und rechts am oberen Rand nicht ganz bis zum Rahmen reicht. An dieser Stelle finden sich wie beim Surface Pro 3 und Surface 3 die Aussparungen für die Stereo-Lautsprecher. Sie sind nicht lauter geworden, klingen aber deutlich voluminöser, während das Surface Pro 3 schrill daherkommt. Durch den schmaleren Rahmen wird beim Surface Pro 4 auf ein Windows-Logo an der rechten Seite verzichtet.

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