Ubuntu: Mir kämpft mit ähnlichen Problemen wie Wayland
Laut einer Mail auf der Ubuntu-Phone-Mailingliste vermissen Anwender bei Unity 8 umfassenden Support für Multi-Monitor-Umgebungen. Diese Unterstützung müsste Canonicals hauseigener Display-Server Mir liefern. Eine Implementierung ist in Arbeit, die Fertigstellung aber noch nicht abzusehen.
Erst wollte Mark Shuttleworth Wayland für Ubuntu fördern, dann entschied Canonical aber 2012, den eigenen Display-Server Mir zu entwickeln, der besser die Bedürfnisse der geplanten Konvergenz erfüllen soll. Sowohl Wayland als auch Mir sind noch in der Entwicklung und kämpfen zum Teil mit den gleichen Problemen.
Eines davon ist die korrekte Unterstützung von Multi-Monitor-Umgebungen. Szenarien mit zwei oder drei Monitoren finden auch im privaten Bereich bei Powerusern immer weitere Verbreitung. Dazu kommt, dass die Verwendung mehrerer Monitore unter Linux immer etwas stiefmütterlich behandelt wurde und oft nur mit manuellen Eingriffen in Konfigurationsdateien zum Funktionieren überredet werden konnte.
Ein Anwender hatte auf der Mailingliste nachgefragt, wie es denn im Hinblick auf Unity 8 und Mir zu bewerkstelligen sei, dass beim Anschließen eines weiteren Monitors die Verteilung der Fenster wieder die gleiche Anordnung habe wie beim letzten Mal. Antwort erhielt er von Mir-Entwickler Thomas Voss, der den Finger auf die Wunde legte: Mir gibt keine Informationen über das Koordinatensystem preis. Diese Informationen sind aber notwendig um Fenster zuverlässig zu positionieren. Auch unter X11 mit Unity 7 funktioniert dies nicht immer zuverlässig.
Voss möchte Mir damit ausgestattet sehen, da diese Funktionalität bereits seit langem vermehrt von Anwendern nachgefragt wird. Derzeit sollen Unitiy 8 und Mir für Ubuntu 16.04 zum Test bereitstehen und mit 16.10 zum Standard werden. Ob diese Planung eingehalten werden kann, ist allerdings noch fraglich.
Die größten Fehler, die für Wayland im Rest der Linuxwelt noch beseitigt werden müssen, liegen ebenfalls im Bereich der Unterstützung mehrerer Monitore. Hier gibt es sowohl mit Gnome als auch mit KDE noch Defizite. Gerade erst hat Plasma-Entwickler Sebastian Kügler einen aktuellen Zustandsbericht veröffentlicht, der auch interessante Einblicke in die Testbedingungen im Plasma-Team gewährt.