ZUK Z1 im Test: 4.100 mAh, USB Typ C, Full HD und 64 GB für rund 300 Euro
Vorwort
Die Lenovo-Tochter ZUK möchte mit dem Z1 sehr viel Smartphone für vergleichsweise wenig Geld liefern. Für rund 300 Euro bietet das Modell hochwertige Technik, das Konzept erinnert dabei an das OnePlus One. Für den Preis erhalten Käufer einen Mix aus mitunter älterer Hardware mit einigen modernen Features. Neben OnePlus bietet beispielsweise auch Huawei mit seiner Untermarke Honor Smartphones mit einem guten Preis-/Leistungsverhältnis, so dass auch dieser Markt zunehmend umkämpft ist, ein niedriger Preis alleine reicht somit nicht mehr. Daher klärt der Test, was außer dem Preis für das ZUK spricht und wo die etablierte Konkurrenz vorbeizieht.
Spezifikationen
Dass ZUK zu dem günstigen Preis des Z1 nicht komplett auf taufrische Technik setzt, überrascht nicht. Als System-on-a-Chip kommt ein Snapdragon 801 zum Einsatz, der noch letztjährige Topmodelle wie das Samsung Galaxy S5, das HTC One M8 und das LG G3 antreibt, aber mittlerweile selten angetroffen wird. Darüber hinaus gehören die Spezifikationen mitnichten zum alten Eisen, aber auch nicht mehr an die Spitze.
High-End von gestern trifft auf Features von heute
Wo sich das Z1 hingegen deutlich von den großen und kleinen Mitbewerben absetzen kann, ist der Daten- und Ladeanschluss mit USB Typ C nach USB 3.0. Immer mehr Smartphones wie das Nexus 5X, Nexus 6P oder Lumia 950 (XL) setzen auf den verdrehsicheren Typ-C-Stecker – doch USB 3.0 wie im Z1 ist derzeit rar. Zudem verfügt das Modell über einen Fingerabdrucksensor, der im Home-Button integriert ist. Hier kombiniert das Smartphone die Top-Hardware von letztem Jahr mit modernen Features.
Der Akku ist mit 4.100 mAh Nennladung sehr üppig dimensioniert und bietet beispielsweise 1.000 mAh mehr als der Akku im vergleichbar großen OnePlus One. Der 64 Gigabyte große Nutzerspeicher des ZUK Z1 ist nicht erweiterbar.
ZUK Z1 |
OnePlus X |
OnePlus One |
Motorola Moto X Play |
|
---|---|---|---|---|
Software: (bei Erscheinen) |
Android 5.1 | Android 4.4 | Android 5.1 | |
Display: | 5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi IPS |
5,00 Zoll, 1.080 × 1.920 441 ppi AMOLED, Gorilla Glass 3 |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi IPS, Gorilla Glass 3 |
5,50 Zoll, 1.080 × 1.920 401 ppi LCD, Gorilla Glass 3 |
Bedienung: | Touch, Fingerabdrucksensor, Status-LED | Touch, Status-LED | Touch | |
SoC: | Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,50 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,30 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 801 4 × Krait 400, 2,50 GHz 28 nm, 32-Bit |
Qualcomm Snapdragon 615 4 × Cortex-A53, 1,70 GHz 4 × Cortex-A53, 1,00 GHz 28 nm, 64-Bit |
GPU: | Adreno 330 | Adreno 330 578 MHz |
Adreno 405 550 MHz |
|
RAM: | 3.072 MB LPDDR3 |
2.048 MB LPDDR3 |
||
Speicher: | 64 GB | 16 GB (erweiterbar) | 16 / 64 GB | 16 / 32 GB (erweiterbar) |
1. Kamera: | 13,0 MP, 1080p Dual-LED, AF |
13,0 MP, 1080p LED, f/2,20, AF |
13,0 MP, 2160p Dual-LED, f/2,00, AF |
21,0 MP, 1080p Dual-LED, f/2,00, AF |
2. Kamera: | Nein | |||
3. Kamera: | Nein | |||
4. Kamera: | Nein | |||
5. Kamera: | Nein | |||
1. Frontkamera: | 8,0 MP, 1080p AF |
8,0 MP f/2,40, AF |
5,0 MP, 1080p AF |
|
2. Frontkamera: | Nein | |||
GSM: | GPRS + EDGE | |||
UMTS: | HSPA+ ↓42,2 ↑5,76 Mbit/s |
DC-HSPA ↓42,2 ↑11,52 Mbit/s |
||
LTE: | Advanced ↓150 ↑50 Mbit/s |
Ja ↓150 ↑50 Mbit/s |
||
5G: | Nein | |||
WLAN: | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n | 802.11 a/b/g/n/ac Wi-Fi Direct, Miracast |
802.11 a/b/g/n Wi-Fi Direct, Miracast |
Bluetooth: | 4.0 LE | 4.0 | 4.1 | 4.0 LE |
Ortung: | A-GPS, GLONASS | A-GPS, GLONASS, BeiDou | A-GPS, GLONASS | |
Weitere Standards: | USB-C 3.0 | Micro-USB 2.0 | Micro-USB 2.0, NFC | |
SIM-Karte: | Nano-SIM, Dual-SIM | Micro-SIM | Nano-SIM | |
Akku: | 4.100 mAh fest verbaut |
2.525 mAh fest verbaut |
3.100 mAh fest verbaut |
3.630 mAh fest verbaut |
Größe (B×H×T): | 77,3 × 155,7 × 8,90 mm | 69,0 × 140,0 × 6,90 mm | 75,9 × 152,9 × 8,90 mm | 75,0 × 148,0 × 10,90 mm |
Schutzart: | – | |||
Gewicht: | 175 g | 138 / 160 g | 162 g | 169 g |
Preis: | 285 € | – | 269 € / 299 € | 349 € / 429 € |
Design & Verarbeitung
Trotz seines günstigen Preises überzeugt das ZUK Z1 mit einer guten Verarbeitung. Die Spaltmaße fallen gleichmäßig und minimal aus, jedes Bauteil sitzt fest an seinem Platz. Der Metallrahmen verleiht dem Smartphone einen stabilen und kräftigen Eindruck, die sauber eingelassene Rückseite besteht komplett aus Kunststoff und lässt sich nicht abnehmen, wodurch auch der Akku nicht wechselbar ist. Durch den abgerundete Rücken liegt das Smartphone angenehm in der Hand, wippt aber etwa beim Tippen auf flachen Untergründen etwas hin und her.
Der Ein-Aus-Schalter und die Lautstärkewippe sind auf der rechten Seite platziert. Beide Einheiten bieten einen präzisen Druckpunkt und lassen sich auch blind voneinander unterscheiden. Auf der Unterseite befindet sich ein physischer Home-Button, der im Vergleich etwas mehr Druck erfordert. Links und rechts befinden sich, von je einer LED angedeutet, kapazitive Taste. Mangels Symbol gibt es aber keine Auskunft über die Funktion, so dass sich gemerkt werden muss, auf welcher Seite welche Funktion untergebracht ist. Öffnungen für Lautsprecher und Kopfhörer sind präzise ausgearbeitet.
Optisch erinnert das ZUK etwa an der Unterseite unweigerlich an das Apple iPhone 6(s). Die beiden SIM-Karten sind in einem gemeinsamen Schacht auf der linken Seite untergebracht, der bündig mit dem Rahmen abschließt. Der stabile Rahmen kombiniert mit dem vergleichsweise hohen Gewicht von 175 Gramm lassen das Smartphone massiv, aber gleichzeitig sehr widerstandsfähig wirken. Einzig die Rückseite aus Kunststoff fällt bei diesem Eindruck etwas ab, wenngleich die Verarbeitung sehr gut ist. Die Bedienung mit einer Hand ist mit dem 5,5-Zoll-Display nicht zu bewerkstelligen.
Display
1.920 × 1.080 Pixel verteilen sich beim Z1 auf 5,5 Zoll, die daraus entstehende Pixeldichte von 401 ppi sorgt für ein scharfes Bild ohne Fransen oder Treppchenbildung. Mit 508 cd/m ist auch die Helligkeit ausreichend hoch, um auch stark einfallendes Licht zu kompensieren. Die Farbtemperatur ist mit rund 6.800 Kelvin relativ natürlich mit leichter Tendenz zu einem kühlen Bild. In den Einstellungen lässt sich die Temperatur verändern und per sogenanntem LiveDisplay auch für verschiedene Tageszeiten konfigurieren. Die Farbdarstellung ist kräftig und klar, aber nicht unnatürlich. Auch die Blickwinkel des IPS-Panel erweisen sich als großzügig.
Der Kontrast fällt mit 1270:1 ebenfalls sehr gut aus, so dass das Z1 eigentlich mit einem insgesamt sehr guten Ergebnis punkten könnte. Getrübt wird der überzeugende Eindruck jedoch durch leichte Lichthöfe, die beim Testgerät vor allem am rechten Bildschirmrand ersichtlich wurden. Diese fallen allerdings nur bei sehr dunklen Inhalten und hoher Helligkeit auf. So steht am Ende zumindest bei dem vorliegenden Modell ein sehr gutes Display einem unschönen Aber entgegen.