2015: Ein schlechtes Jahr für Linux-Smartphones

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Ferdinand Thommes
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Jolla

Schlechter sieht es da bei Jolla aus, dem von ehemaligen Nokia-Mitarbeitern gegründeten Unternehmen. Offensichtlich hat sich Jolla mit der Aufgabe übernommen, neben dem Betriebssystem Sailfish OS auch damit ausgestattete Smartphones und Tablets herstellen zu lassen. Besonders das Tablet lastet trotz erfolgreicher Schwarmfinanzierung schwer auf den leeren Kassen des Unternehmens, während der überwiegende Teil der Käufer noch auf die bezahlten Tablets wartet.

Jolla Tablet
Jolla Tablet (Bild: Jolla)

Ob sie die jemals erhalten, scheint seit Mitte November fraglich. Jolla musste einen großen Teil seiner Angestellten vorübergehend freistellen, da die Gehälter nicht mehr gezahlt werden können. Eine Finanzierungsrunde im November war geplatzt. Nun scheint die einzige Hoffnung, das Unternehmen weiterführen zu können, eine weitere Finanzierungsrunde im Dezember. Somit könnte der Januar 2016 hier gute oder schlechte Nachrichten bringen. Es steht zu hoffen, das zumindest Sailfish OS die stürmischen Wogen übersteht.

Firefox OS

Mit Firefox OS hat Mozilla aufs falsche Pferd beziehungsweise den falschen Fuchs gesetzt. Anders lässt sich die Nachricht von der Einstellung der Smartphone-Sparte des Betriebssystems nicht deuten, die auf der Mozilla-Entwicklermesse im Wochenverlauf bekannt gegeben wurde. Es wird keine neuen Smartphones mehr mit Firefox OS geben.

Firefox OS
Firefox OS (Bild: Kārlis Dambrāns, CC BY 2.0)

Ari Jaaksi, Vizepräsident bei Mozilla, erklärte dazu, dass man nicht in der Lage gewesen sei, den Kunden die bestmögliche Nutzbarkeit zu bieten. Mozilla wird weiter mit Firefox OS experimentieren, um dessen Potenzial für andere Geräte, etwa solche des Internets der Dinge, auszuloten. Mozilla hatte zuerst günstige Geräte für Schwellenländer mit dem mobilen Betriebssystem bestückt und später auch Geräte der Mittelklasse, die auch in Europa abgesetzt werden sollten. Allerdings kam das OS nie in einem relativ fehlerfreien Zustand auf die Geräte. Schlechte Akkulaufzeiten, zu wenig Apps und zu viele große und kleine Fehler führten zu mäßigen bis schlechten Kritiken. Am Ende ging Mozilla das Geld aus, um die Entwicklung weiter zu forcieren und das System so zu verbessern, dass es eine Marktchance hätte.