2 GB vs. 4 GB im Test: Wenn GTX 960 und R9 380 schon heute der VRAM ausgeht

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Wolfgang Andermahr
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Testergebnisse

Sämtliche Tests wurden auf dem Grafikkarten-Testsystem durchgeführt. Als Betriebssystem ist Windows 8.1 installiert. Als Treiber kommen der Catalyst 15.10 beziehungsweise der GeForce 358.50 zum Einsatz. Nach Veröffentlichung der neuen Radeon Software Crimson Edition hat ComputerBase die Ergebnisse auf Abweichungen überprüft, konnte aber keine relevanten Veränderungen in den getesteten Titeln feststellen.

Bei den Testreihen wurden diverse Frametime-Messungen erstellt, da die Auswirkungen eines zu kleinen Speichers durch schwankende Zeitabstände zwischen einzelnen Bildern am besten erkennbar sind – FPS als Durchschnittswert geben das hingegen nicht wieder. Die Messungen wurden mit Nvidias FCAT-Verfahren erstellt, das, anders als zum Beispiel FRAPS, die Messwerte anhand des an den Monitor gelieferten Bildes und nicht bereits innerhalb des Rendering-Verfahrens erstellt – und damit genau auf dem beruht, was der Spieler auf dem Monitor sieht. Neben den Frametimes gibt es je Spiel einen FPS-Verlauf und einen Videovergleich der jeweils beiden Speichervarianten pro Hersteller.

Als Spiele kamen Assassin's Creed Unity, Far Cry 4 sowie Mittlerde: Mordors Schatten als Vertreter der speicherhungrigen Titel zum Einsatz. GTA V hat dagegen mittelmäßige Anforderungen an den Speicher und Dragon Age: Inquisition nur geringe.

Die Grafikdetails wurden in den Spielen so angepasst, dass auf allen Grafikkarten flüssige durchschnittliche Frameraten erzielt werden. Die Texturdetails waren durchweg maximiert. Als Auflösung wurde auf 1.920 × 1.080 zurückgegriffen, da dies die sinnvollste Einstellung für eine GeForce GTX 960 und eine Radeon R9 380 ist.

Frametime-Messungen

In diesem Abschnitt werden die Frametimes der GeForce GTX 960 und der Radeon R9 380 untersucht. Um die Ergebnisse der Nvidia-Grafikkarte anzuschauen, kann innerhalb der Diagramme auf die Option „Nächstes“ geklickt werden.

Assassin's Creed Unity

Assassin's Creed Unity ist bekannt für einen großen Speicherhunger und zeigt auf der Radeon R9 380 extreme Frametime-Schwankungen bei der 2.048-MB-Variante. Auch die 4.096-MB-Grafikkarte zeigt einige wenige Ausreißer, allerdings nur zu Beginn der Sequenz – ansonsten sind die Frametimes gut. Die Frametime-Messungen zeigen, dass bei der geringer bestückten Variante einige Bilder fast doppelt so lange benötigen wie andere.

Assassin's Creed Unity, 1.920 × 1.080
Radeon R9 380 (Frametimes) – Assassin's Creed Unity, 1.920 × 1.080
020406080100Millisekunden 05001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.400

Die Varianten der GeForce GTX 960 zeigen ein anderes Bild. Auch dort reichen die 2.048 MB zwar nicht mehr aus, die Frametimes sind mess- und spürbar schlechter. Offenbar kommt die GeForce GTX 960 mit dem kleineren Speicher jedoch besser zurecht, denn die Zeitunterschiede schwanken weniger stark. Auf beiden Grafikkarten gibt es allerdings jeweils einen sehr großen Hänger, der nach einigen Sekunden in der Sequenz reproduzierbar auftaucht; danach jedoch nicht mehr.

Dragon Age: Inquisition

Dragon Age: Inquisition hat keinen großen Speicherhunger, was die Testreihen auch zeigen. Ob 2.048 MB oder 4.096 MB spielt in dem Titel kaum eine Rolle. Vor der Zwischensequenz, die an den unruhigen Frametimes zu erkennen ist, gibt es überhaupt keine Unterschiede zwischen den unterschiedlich bestückten Grafikkarten. Nach der Sequenz zeigt Dragon Age dann sowohl auf der GeForce GTX 960 als auch auf der Radeon R9 380 einige kleine Ausrutscher, wobei diese nach kürzerer Zeit wieder verschwinden. Einzig bei der Zwischensequenz scheint der Speicher eine größere Auswirkung zu haben.

Dragon Age: Inquisition, 1.920 × 1.080
Radeon R9 380 (Frametimes) – Dragon Age: Inquisition, 1.920 × 1.080
0100200300400500Millisekunden 05001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.5006.0006.5007.0007.320

Far Cry 4

Far Cry 4 gehört zu den speicherintensiven Spielen, was sich auf der Radeon R9 380 auch sofort zeigt. Die Frametimes sind auf der Radeon R9 380 mit 2.048 MB sehr unregelmäßig, vom Beginn bis zum Ende der Sequenz. Die 4.096-MB-Version dagegen hat die Probleme nicht. Optimal ist die Bildausgabe auch dort nicht, jedoch hat die Ubisoft-Entwicklung seit dem ersten Tag mit diesem Problem zu kämpfen.

Far Cry 4, 1.920 × 1.080
Radeon R9 380 (Frametimes) – Far Cry 4, 1.920 × 1.080
0306090120150Millisekunden 05001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.5006.0006.620

Überraschendes zeigt dann wieder die GeForce GTX 960. Auch in dem First-Person-Shooter kommt die Nvidia-Grafikkarte mit 2.048 MB deutlich besser zurecht als das AMD-Pendant. Auch dort gibt es Ausreißer, sie sind jedoch nicht annähernd so ausgeprägt und treten seltener auf. Die 4.096-MB-Grafikkarte zeigt dann, abgesehen von einigen Far-Cry-4-typischen Problemen, keine Unregelmäßigkeiten mehr.

GTA V

Das Open-World-Spiel weist einen mittelmäßigen Speicherverbrauch auf, allerdings geraten auch bei diesem die Frametimes der 2.048-MB-Grafikkarten aus den Fugen – bei der Radeon R9 380 recht massiv, bei der GeForce GTX 960 deutlich weniger. Dabei ist in dem Spiel auffallend, dass die Frametimes auch auf der 4.096-MB-Variante der Radeon R9 380 nicht optimal sind. Bei der GeForce GTX 960 besteht das Problem dagegen nicht.

GTA V, 1.920 × 1.080
Radeon R9 380 (Frametimes) – GTA V, 1.920 × 1.080
01428425670Millisekunden 05001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.5006.0006.5006.620

Mittelerde: Mordors Schatten

Mittelerde: Mordors Schatten ist bekannt dafür, viel Grafikkartenspeicher zu benötigen, ohne mit besonders hübschen Texturen zu glänzen. Hier sind die 2.048-MB-Varianten der Radeon R9 380 und der GeForce GTX 960 völlig überfordert. Die Frametimes der AMD-Grafikkarte könnten kaum schlechter sein, aber auch die der Konkurrenzkarte von Nvidia zeigt ein andauerndes Auf und Ab.

Mordors Shadow, 1.920 × 1.080
Radeon R9 380 (Frametimes) – Mordors Shadow, 1.920 × 1.080
024487296120Millisekunden 05001.0001.5002.0002.5003.0003.5004.0004.5005.0005.280

Vier Gigabyte VRAM sind die Lösung: Beide Grafikkarten zeigen dann keine optimalen, aber dennoch gute Frametimes. Auf beiden Grafikkarten lassen sich einige Problemstellen erkennen, an sich ist die Bildabfolge aber gut.

FPS-Verlaufsdiagramm

Geht einer Grafikkarte der Speicher aus, zeigt sich das nicht zwangsweise in niedrigeren durchschnittlichen Bildraten am Ende einer längeren Testsequenz. Aber wie sieht das in den fünf Testspielen aus?

AMD Radeon R9 380

Auf der Radeon R9 380 sind es Assassin's Creed Unity sowie Mittelerde: Mordors Schatten, die auf der 4.096-MB-Variante deutlich höhere FPS-Werte erzeugen als auf der 2.048-MB-Grafikkarte. Anders dagegen Far Cry 4, das nur in teilen der Testsequenz niedrigere FPS aufweist.

Radeon R9 380 (FPS)
Radeon R9 380 (FPS) – Assassin's Creed Unity, 1.920 × 1.080
0102030405060Bilder pro Sekunde (FPS) 1102030405060708090100110120130140150

Auch in GTA V sind die Frameraten zu einem Großteil während der zweieinhalb Minuten langen Testsequenz gleich. Allerdings gibt es auch einige Abschnitte, die auf der 4.096-MB-Grafikkarte etwas schneller laufen. In Dragon Age: Inquisition dagegen sind die Frameraten gleich.

Nvidia GeForce GTX 960

Auch bei der GeForce GTX 960 sind es Assassin's Creed Unity und Mittelerde: Mordors Schatten, die auf der 4.096-MB-Variante mehr FPS abliefern als das nur halb so gut bestückte Modell. Allerdings sind die Unterschiede geringer. Far Cry 4 sowie GTA V laufen dann wie Dragon Age: Inquisition im Durchschnitt gleich schnell.

GeForce GTX 960 (FPS)
GeForce GTX 960 (FPS) – Assassin's Creed Unity, 1.920 × 1.080
0102030405060Bilder pro Sekunde (FPS) 1102030405060708090100110120130140150