2 GB vs. 4 GB im Test: Wenn GTX 960 und R9 380 schon heute der VRAM ausgeht

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Wolfgang Andermahr
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Spür- und sichtbare Unterschiede

Während FPS zwar für jedermann verständlich sind, ist der Wechsel in den Frametimes schwer greifbar. In diesem Abschnitt spielt daher das Gefühl eine Rolle: Kann man die Messwerte auch spüren? Bemerkt man Probleme? Hilfreich für den Leser sind an dieser Stelle diverse Videos.

AMD Radeon R9 380

Assassin's Creed Unity gehört zu den Spielen, bei denen man auf der Radeon R9 380 sofort einen Unterschied zwischen der unterschiedlichen Speicherbestückung merkt. Die 4.096-MB-Variante ist in vielerlei Hinsicht im Vorteil, denn trotz eigentlich ausreichender FPS fühlt sich das Spiel auf der 2.048-MB-Grafikkarte nie flüssig an. Das spürt man nicht nur bei Mausbewegungen, reines Zuschauen ist ausreichend. Vor allem bei größeren Kameraschwenks sind auch größere Ruckler zu erkennen. Das Spiel macht auf der 2.048-MB-Variante so keinen Spaß.

Far Cry 4 verhält sich genauso. Die mit zwei Gigabyte bestückte Radeon R9 380 fühlt sich nie wirklich flüssig an, sodass kein richtiger Spielspaß aufkommt. Die Vier-Gigabyte-Grafikkarte schlägt sich deutlich besser, Probleme gibt es dann keine mehr. Mittelerde: Mordors Schatten beerdigt die Radeon mit 2 GB VRAM dann geradezu. Das Spiel ist unspielbar, obwohl die Rohleistung für die gewählten Einstellungen eigentlich ausreicht.

GTA V gehört zu den Spielen, die auf der AMD-Grafikkarte mit 4.096 MB zwar besser laufen, jedoch auch auf der 2.048-MB-Grafikkarte noch Spaß machen. Es gibt zwar ab und zu ein paar Hänger, doch sind diese weniger störend, da das Spiel zu einem Großteil flüssig läuft. In Dragon Age: Inquistion ist es dann auch bezüglich des Spielgefühls völlig gleich, wie viel Speicher der 3D-Beschleuniger hat. Zwei Gigabyte sind für das BioWare-Spiel ausreichend.

Nvidia GeForce GTX 960

Die GeForce GTX 960 verhält sich in den Frametime-Messungen bei der kleineren Speicherausstattung besser als das AMD-Pendant und das fühlt man auch. Dennoch läuft Assassin's Creed Unity auch auf dem Nvidia-Modell etwas zäh. Man merkt, dass das Speichermanagement am Limit arbeitet. Der Titel bleibt spielbar, läuft auf der 4.096-MB-Grafikkarte aber runder.

Ähnliches lässt sich über Far Cry 4 berichten. Das Spiel läuft im Vergleich noch ein wenig besser, doch auch hier fühlt sich die 2.048-MB-Variante „anstrengend“ an. Mittelerde: Mordors Schatten macht dann auch auf der Zwei-Gigabyte-Version der GeForce GTX 960 keinen Spaß mehr. Das Adventure läuft zwar nicht so unrund wie auf der AMD-Hardware, dennoch kommt so keine Freude auf.

In GTA V gibt es nur minimal spürbare Unterschiede zwischen den zwei GeForce-Modellen. Bei schnelleren Kameraschwenks fühlt sich die 4.096-MB-Grafikkarte flüssiger an, ansonsten gibt es keine Differenzen. Dragon Age: Inquisition läuft dann auf beiden Varianten völlig flüssig.

Testvideos zu Dragon Age: Inquisition und GTA V

Die Zeiten von 2 GB sind vorbei

Artikel, die zeigen, wie jeder noch so große VRAM in die Knie gezwungen wird, gibt es viele. In diesem Test sind es allerdings auch im Alltag grundsätzlich noch gut spielbare Einstellungen, die auf Radeon R9 380 und GeForce GTX 960 mit nur 2 GB VRAM deutlich schlechter laufen. Durch die stark schwankenden Frametimes ist die Erfahrung am Bildschirm dabei noch deutlich schlechter, als es die fallenden FPS andeuten. Das Herabsetzen der Texturdetails schafft Abhilfe.

Sowohl die im Januar veröffentlichte GeForce GTX 960 als auch die im Juni präsentierte Konkurrenz Radeon R9 380 profitieren heutzutage spürbar vom doppelten Speicherausbau, mit dem beide GPUs optional und gegen Aufpreis auch verfügbar sind.

Der Aufpreis für die 4.096-MB-Version der Radeon R9 380 beträgt zur Zeit bei den meisten Modellen zwischen 20 und 30 Euro. Bei der GeForce GTX 960 ist der doppelte Speicher in den meisten Fällen schon für zusätzliche 10 bis 20 Euro zu haben. Die Nvidia-Grafikkarte ist damit etwas günstiger als das Konkurrenzmodell, dafür gibt es bei AMD für weitere 30 Euro aber bereits eine in Summe schnellere Radeon R9 380X. Für welches Modell man sich auch immer entscheidet: Eine 2.048-MB-Grafikkarte sollten Kunden mittlerweile nicht mehr in Erwägung ziehen.

Maxwell schlägt sich besser als Tonga

Der Test hat auch gezeigt, dass das Speichermanagement der GeForce GTX 960 und damit von Maxwell offenbar deutlich besser mit 2 GB zurecht kommt als das Pendant der Radeon R9 380 und damit von Tonga. Die GeForce GTX 960 leidet zwar in denselben Spielen unter dem zu geringen Speicherausbau, läuft aber dennoch spürbar besser.

Auf Basis der Erkenntnisse dieses Artikels wird ComputerBase dem Thema VRAM und dessen ausreichender Dimensionierung für aktuelle Titel in Zukunft noch mehr Aufmerksamkeit schenken. Nach diesem Ausflug in die Mittelklasse wird sich ein zukünftiger Artikel demselben Thema in der Oberklasse widmen.

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