Thunderbird: Neuer Nutzerrekord von 25 Millionen Anwendern
Mozillas E-Mail-Anwendung Thunderbird hat so viele Nutzer wie noch nie zuvor. Täglich seien es 10 Millionen Anwender, wie das Thunderbird-Team mitteilt. Insgesamt belaufe sich die Nutzerschar auf über 25 Millionen. Außer dem Rekordwert sprechen die Entwickler auch die ungewisse Zukunft von Thunderbird an.
Der Nutzerwert wird über die Active Daily Inquiries (ADI) errechnet, also die Anzahl der Anwender, die täglich ein Update von Thunderbirds Plug-in-Blocklist anfordern. Am 30. November habe der Wert erstmals in der elfjährigen Geschichte von Thunderbird bei mehr als 10 Millionen Nutzern gelegen. Der ADI-Wert berücksichtige viele Thunderbird-Nutzer allerdings nicht, etwa weil sie sich hinter Firewalls befinden oder das E-Mail-Programm nicht täglich starten. Daher errechnen die Entwickler die tatsächliche Anwenderzahl mit einem für ADI-Zahlen typischen Multiplikator von 2,5 und kommen auf insgesamt 25 Millionen Thunderbird-Nutzer weltweit. Die meisten Anwender hat Thunderbird in Deutschland, Japan und den USA.
Trotz des Anwender-Rekords deuten die Entwickler allerdings an, dass die Tage von Thunderbird bei Mozilla gezählt sein könnten. 2016 werde das Thunderbird-Projekt zwar finanziell und rechtlich erstmals als Teil der Mozilla Foundation firmieren und daher auch Spenden für die Wartung sowie Weiterentwicklung des E-Mail-Programms entgegennehmen können. Thunderbird könne aber auf Dauer nicht mehr von den Firefox-Einnahmen subventioniert werden; auf kurz oder lang sei das Thunderbird-Team daher abhängig von der finanziellen Unterstützung der Anwender. Grundsätzlich gelte es herauszufinden, was die langfristig beste Heimat für Thunderbird sei; dies könne Mozilla sein, aber ebenso auch eine andere Organisation.
Als kurzfristiges Ziel nennen die Thunderbird-Entwickler eine von Firefox unabhängige Veröffentlichungs-Infrastruktur. Für die Zukunft sei zudem eine größere technische Trennung von Thunderbird und Firefox geplant. Mozilla-Chefin Mitchell Baker hat vorige Woche die Abspaltung des E-Mail-Clients von Mozilla gefordert, um sich ganz auf die Weiterentwicklung von Firefox konzentrieren zu können.