Fossil Q Grant und Reveler im Test: Uhr und Armband als Fitness-Tracker mit Intel-Sensor

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Jan Wichmann
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Unscheinbare Features heben Fossil Q ab

So unscheinbar anmutend stellt sich schnell die Frage, was Fossils Q-Serie zum Wearable macht. Viel lässt sich dem reinen Datenblatt nicht entlocken. Die in Zusammenarbeit mit Intel gefertigte Sensoreinheit bietet lediglich einen Schrittzähler, der auf einen 3-Achsen-Beschleunigungsmesser zurückgreift.

Fossil Q Mitteilungs-LEDs
Fossil Q Mitteilungs-LEDs (Bild: Fossil)

Doch schafft es Fossil, sich mit für dieses Segment unüblichen Eigenschaften hervorzutun. So verfügen die Geräte über seitlich angebrachte Benachrichtigungs-LEDs, die je nach Mitteilungstyp in jeweils unterschiedlichen Farben leuchten. Der Fossil Q Grant stehen im unteren Bereich der Rückseite insgesamt zwei Leuchtdioden, den Armbändern Reveler und Dreamer je sechs zur Verfügung. Das optische Feedback wird zudem bei Eingang der Benachrichtigung von einer Vibration begleitet. Natürlich sind diese Zusätze keinesfalls ein Novum, doch bot bislang kein Uhren-Fitnesstracker-Hybride solche Gadgets.

Fossil Q Grant Fossil Q Reveler Fossil Q Dreamer
Kompatibilität: iOS ab Version 8 / iPhone 5
Android ab Version 4.4
Bedienung: via App
Anbindung: Bluetooth
Sensoren: 3-Achsen-Beschleunigungsmesser
Besonderheiten: Mitteilungs-LEDs und -vibrationsmotor
Energieversorgung: 27 mAh Akku
Abmessung (L × B × H): 44 × 44 × 15 Millimeter 50 × 16 × 10 Millimeter ? × 18 × 10 Millimeter
Gewicht: 72 Gramm 35 Gramm 28 Gramm
Schutz: wasserdicht 3 ATM IP67

Ebenfalls neue Wege schlägt Fossil hinsichtlich der Energieversorgung ein. Setzen Uhrenserien wie beispielsweise Withings Activité oder Runtastics Moment auf eine handelsübliche Knopfzellenbatterie, stattet Fossil die Serie mit einem kleinen Akku aus, der sich auf eine Nennladung von lediglich 27 mAh stützt. Rufen die Kontrahenten Laufzeiten von teils weit über fünf Monaten aus, soll der Akku bei Fossil eine Woche halten.

Fossil Q Ladestation

Ungeachtet der Frage, ob gerade jener Akku für die klotzig wirkende Sensoreinheit verantwortlich ist, zeigt sich im Testverlauf ein sehr seltenes Ereignis. Die vom Hersteller angegebene Laufzeit wird bei Weitem überschritten. Zwar werden keine Monate erreicht, hier fordern LEDs und Vibration ihren Tribut, doch erzielen die Wearables eine Laufzeit von über zwei Wochen. Die reine Uhrenfunktion der Fossil Q Grant funktioniert übrigens auch bei leerem Akku, da hierfür wie im Basismodell eine Knopfzellenbatterie eingesetzt ist. Geladen werden beide Tracker kabellos auf mit Leder überzogenen Dockingstations.

Sensibler Sensor führt zu sehr guten Werten

Bei der zugehörigen App namens „Q“ gibt sich Fossil minimalistisch. Die Kopplung des Wearables mit dem Smartphone geht einfach von der Hand. Nebst den Einstellungen erscheint die App sehr übersichtlich und gliedert sich in drei Kategorien. Unter „Q Activity“ werden dem Nutzer die zurückgelegten Schritte sowie die damit verbrannten Kalorien angezeigt. Die Auswertung erfolgt für jeden Tag einzeln. Zusätzlich kann eine Wochenübersicht in Balkenform ausgegeben werden. Das vorgegebene Ziel von Schritten kann der Nutzer selbst bestimmen. Darüber hinaus können die Schrittwerte an externe Tracking-Apps wie UA Record, UP by Jawbone oder, wie im vorliegenden Testaufbau, an Apple Health weitergeleitet werden.

Intels Sensoreinheit erledigt ihren Job sehr gut. Die Abweichung von den gezählten 1.000 Schritten liegt lediglich bei 5,3 Prozent. Anders als bei allen anderen zuvor getesteten Wearables, erkennt die Fossil Q-Serie mehr Schritte als zurückgelegt. Dies könnte auf einen sehr sensiblen Sensor in Verbindung mit einem zu starken Mitschwingen des Armes zurückzuführen sein. Dennoch ein sehr guter Wert, mit dem sich Fossil direkt hinter dem Nike Fuel Band SE einreiht.

Fossil Q Withings Activité Pop Runtastic Orbit Nike FuelBand SE
Firmware 00187.4F 570 2.35 2.45 A0.46.2281a
Gelaufene Schritte 1.000
Gemessene Schritte 1.053 876 627 738 957
Abweichung +5,3 % –12,4 % -37,3 % -26,2 % -4,3 %

Doch auch Schattenseiten zeigen sich: So fällt der Synchronisationszeitpunkt außerordentlich negativ auf. Es ist nicht nachvollziehbar, wann die ermittelten Werte mit der App ausgetauscht werden. Dies zeigte sich vor allem beim Ermitteln der Messgenauigkeit – nach dem Zurücklegen der Strecke und Aufrufen der App geschah einige Minuten nichts, bevor eine Synchronisation erfolgte. Hier wäre ein Push-System, das einen Abgleich beim Öffnen der App erzwingt, sehr von Vorteil.

Mit der zweiten Rubrik „Q Kurios“ wendet sich Fossil an die „Generation Hashtag“. In täglichen Aufgaben gilt es, besondere Bilder zu posten. Wer nun jedoch dahinter eine Art Gewinnspiel vermutet, irrt. Q Kurios dient allein der Teilnahme des Postens von Bildern. Es besteht aber auch keinerlei Zwang, die Aufgaben zu erfüllen.

Unter dem Menüpunkt „Mitteilungen“ kann der Nutzer die eingangs erwähnten Mitteilungs-LEDs konfigurieren und entsprechende Mitteilungen mit Farbschemata versehen. So können beispielsweise einzelnen Kontakten, die zuvor ausgewählt werden müssen, eine von acht Farben sowie einer von drei Leuchtstilen zugeordnet werden, die dann bei Anruf oder Textnachricht entsprechend aufleuchten. Selbiges gilt für Benachrichtigungen von Smartphone-Applikationen wie etwa Facebook, Facebook Messenger oder WhatsApp.

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