HTML5: Facebook verabschiedet sich endgültig von Flash-Videos
Flash-Videos gehören auf Facebook endgültig der Vergangenheit an. Stattdessen setzt das soziale Netzwerk auf HTML5, um in Newsfeeds, auf Einzelseiten und in eingebundenen Facebook-Playern Videoinhalte abzuspielen. Spiele der Social-Media-Plattform laufen dagegen weiterhin mit Flash.
Als Gründe für den kompletten Umstieg auf HTML5-Videos nennt Facebook-Entwickler Daniel Baulig drei zentrale Bereiche: Entwicklungsgeschwindigkeit, Testbarkeit und Erreichbarkeit. Die Web-Technologie HTML5 ermögliche Facebook ein höheres Entwicklungstempo, da Code nicht rekompiliert werden müsse und Änderungen direkt über den Browser umgesetzt werden können. Zudem erlaube HTML5 die Entwicklung eines Videoplayers, welcher sowohl Tastatureingaben als auch Screen Reader für sehbehinderte Nutzer unterstützt.
Außer den Vorteilen von HTML5 nennt Baulig auch Hindernisse, die bisher einer Umstellung auf den Web-Standard im Weg gestanden haben. Facebook habe erst sicherstellen müssen, dass der Videoplayer Logdaten wie Höhe der Nutzerklicks weiterhin genauso exakt wie zuvor erfasst. Zudem müsse Facebook noch einige Browser-Bugs im Zusammenspiel mit HTML5-Videos berücksichtigen und den Videoplayer entsprechend darauf abstimmen. Bezüglich der Browser gelte es ebenso zu beachten, dass ältere Varianten oftmals Leistungsprobleme im Zusammenspiel mit HTML5-Videos haben; daher habe Facebook HTML5-Videos zunächst auch nur für einzelne Browser freigeben und danach Schritt für Schritt auf fast alle anderen ausgeweitet. Problematisch seien ebenso die durch HTML5-Videos verursachten höheren Ladezeiten der Facebook-Seite gewesen.
Insgesamt habe sich die HTML5-Umstellung bereits jetzt gelohnt. Videos starten schneller und Nutzer melden weniger Fehler, so Baulig. Dies habe zur Folge, dass Anwender mehr Zeit mit Videoschauen verbringen als zuvor. Facebooks Abkehr von Flash ist ein weiterer Schritt im Niedergang des proprietären Standards. Facebook stellt die eigene Website allerdings nicht vollständig auf HTML5 um. Spiele nutzen nach wie vor Flash, um ein „zuverlässiges und sicheres Spielerlebnis“ zu gewährleisten.