Intel Broadwell-E/EP: Samples mit 20 Kernen und 50 MB L3-Cache im Verkauf
Intels anstehende High-End-CPU mit dem Codenamen Broadwell-EP soll Anfang 2016 als Xeon E5 v4 debütieren. In China gehen Engineering-Samples mit 20 Kernen und 50 MByte L3-Cache bereits beim Shop Taobao über die virtuelle Ladentheke – für umgerechnet 2.220 Euro pro Exemplar.
Gemäß den vielfältigen Screenshots, die der Shop mitliefert, handelt es sich um ein frühes Sample im B0-Stepping, bei dem der Turbo aber bereits funktionsfähig ist. In der Basis taktet der als Xeon E5-2698 v4 bezeichnete Prozessor mit nur 2,1 GHz, bei Last auf allen Kernen liegen jedoch 2,6 GHz an. Der maximale Turbo-Takt wird auf 3,5 GHz beziffert. An der Verteilung der Caches hat sich nichts geändert: Wie von der Haswell-Architektur bekannt, werden auch die Broadwell jeweils 32 KByte L1I- und L1D-Cache pro Kern besitzen, hinzu gesellt sich ein schneller, 256 KByte großer L2-Cache. Abgerundet wird das Paket von maximal 2,5 MByte L3-Cache pro Kern, bei 20 Kernen des Samples macht dies insgesamt 50 MByte, auf die alle Kerne gemeinsam zugreifen können.
Der Vollausbau der Broadwell für Server sollte nach bisherigem Kenntnisstand maximal 24 Kerne und 48 Threads umfassen. Vermutlich wird dieser aber für Broadwell-EX alias Xeon E7 als absolutem Flaggschiff der Reihe aufgespart. An den TDPs soll sich im Vergleich zur Haswell-E/EP/EN/EX nichts ändern, da die zugrunde liegenden Plattformen (Grantley und Brickland) beibehalten werden. Die zusätzlichen Kerne und eventuell auch höheren Taktraten bei einigen Modellen werden allein über den Shrink, dem Schritt von der 22-nm- auf die kleinere 14-nm-Fertigung, realisiert.
Kürzlich erklärte Intel noch einmal, dass die neuen Server-Prozessoren mit DDR4-2400-Speicher als Neuerung im Gepäck Anfang 2016 erscheinen sollen. Gleichzeitig wird bereits der Nachfolger als frühes Sample verschickt: Die Purley-Plattform für die CPU-Familien Skylake und Cannonlake wird im Server-Segment als eine der größten Errungenschaften der letzten zehn Jahre vorbereitet. Skylake soll im Server nicht nur bis zu 28 Kerne bieten, sondern auch ein neues Sechs-Kanal-Speicherinterface und diverse weitere Anpassungen mitbringen. Die Errungenschaften von 3D XPoint sollen dort ebenfalls erstmals voll zum Einsatz kommen.