Intel Core i7-6700HQ im Test: Desktop-Leistung auf Core-i5-Niveau im Notebook
Der populärste Core i7
Der Intel Core i7-6700HQ ist nicht nur der kleinste, er ist auch der zurzeit am häufigsten eingesetzte mobile Core-i7-Prozessor auf Basis der Skylake-Architektur. ComputerBase hat die CPU im Medion Erazer X7843 bereits in ausgewählten Anwendungen getestet, dieser Artikel erweitert den Parcours um alle relevanten Tests aus dem Testparcours für Desktop-Prozessoren. Nicht enthalten sind die Spiele-Benchmarks, die Desktop-CPUs mit einer GeForce GTX 980 Ti absolvieren. Stattdessen misst sich die integrierte Grafikeinheit in den beliebtesten Online-Spielen mit anderen APUs von Intel und AMD.
Weil die CPU im Notebook von Medion nicht temperaturbedingt gedrosselt wird, zeigt sich in den folgenden Tests das volle Potenzial der mobilen CPU. Die Ergebnisse müssen allerdings nicht 1:1 auf andere Notebooks übertragbar sein, sollte deren Kühlsystem die CPU nicht von kritischen Temperaturen fernhalten können.
Vier Kerne und acht Threads
Der Basistakt der CPU liegt bei 2,6 GHz, der maximale Turbotakt bei 3,5 GHz. Bei Last auf allen vier Kernen beträgt der maximale Turbo 3,1 GHz. Das sind jeweils 300 MHz weniger als beim mobilen Topmodell Core i7-6920HQ, das bisher nur von MSI genutzt wird. Vom größten Core i5 für Notebooks, dem Core i5-6440HQ, trennt den Core i7-6700 lediglich die Unterstützung von Hyper-Threading – der Takt ist derselbe.
Zum Desktop-Flaggschiff Core i7-6700K fehlen hingegen 1,4 GHz Basis- und 700 MHz Turbotakt – Tribut an die von 91 auf 45 Watt halbierte TDP. Der Core i5-6600K bietet zwar ebenfalls 400 MHz mehr Turbotakt, dafür entfällt Hyper-Threading.
Modell | Kerne / Threads |
CPU-Takt/ max. Turbo |
L3-Cache | Grafik | max. Grafiktakt |
TDP | Preis |
---|---|---|---|---|---|---|---|
Core i7-6920HQ | 4 / 8 | 2,9 / 3,8 GHz | 8 MB | HD 530 | 1.050 MHz | 45 W | $ 568 |
Core i7-6820HQ | 4 / 8 | 2,7 / 3,6 GHz | 8 MB | HD 530 | 1.050 MHz | 45 W | $ 378 |
Core i7-6820HK* | 4 / 8 | 2,7 / 3,6 GHz | 8 MB | HD 530 | 1.050 MHz | 45 W | $ 378 |
Core i7-6700HQ | 4 / 8 | 2,6 / 3,5 GHz | 8 MB | HD 530 | 1.050 MHz | 45 W | $ 378 |
Ausgewählte CPUs zum Vergleich | |||||||
Core i5-6440HQ | 4 / 4 | 2,6 / 3,5 GHz | 6 MB | HD 530 | 950 MHz | 45 W | $ 250 |
Core i7-6700K | 4 / 8 | 4,0 / 4,2 GHz | 8 MB | HD 530 | 1.150 MHz | 91 W | $ 350 |
Core i5-6600K | 4 / 4 | 3,5 / 3,9 GHz | 6 MB | HD 530 | 1.150 MHz | 91 W | $ 243 |
* Besitzt offenen Multiplikator zum Übertakten |
Testergebnisse
Die nachfolgenden Testergebnisse wurden auf verschiedenen Testsystemen ermittelt. Die Testsysteme für die Prozessor-Benchmarks der Desktop-CPUs sind hier beschrieben, die für die GPU-Benchmarks hier. Der Core i7-6700HQ wurde im Medion Erazer X7843 getestet. Weil die wenigsten Benchmarks auf das verbaute Laufwerk reagieren und der Speicher nur einen geringen Einfluss hat, lässt sich die Leistungsfähigkeit des mobilen Prozessors trotzdem gut in Relation setzen.
CPU-Leistung auf Niveau des Core i5-6600K
Im Mittel über alle 15 Windows-Anwendungen zeigt sich, dass dem Core i7-6700HQ nur 3 Prozent Leistung gegenüber dem Core i5-6600K fehlen. In Anwendungen, die stärker von mehr parallel berechneten Threads als von mehr Takt profitieren, liegt der Core i7-6700HQ dank Hyper-Threading sogar vorne. Zum Topmodell Core i7-6700K fehlen dem mobilen Prozessor 30 Prozent Leistung – dieser hat jedoch auch eine doppelt so hohe TDP. Unter Linux zeigt sich ein vergleichbares Bild.
- Performancrating
- Adobe Photoshop
- Cinebench R15
- x265 HD Benchmark
- dBpoweramp Music Converter
- 7-zip
- WinRAR
- PCMark 8
- 3DParticle Movement Benchmark
- Euler3d CFD Benchmark
- Kraken
- TrueCrypt
- POV-ray
- SunSpider
- WebXPRT
- Dolphin CPU Benchmark
- Performancerating CPU Linux
- Linux Kernel Compilation
- Dolfyn
- FLAC Audio Encoding
- OpenSSL
- x264 Benchmark
Geringe GPU-Leistung mit wenig Praxisbezug
Was der Core i7-6700HQ in Zusammenarbeit mit der GeForce GTX 980M zu leisten imstande ist, hat der Test des Medion Erazer X7843 gezeigt. Ohne externe Grafik liegt die Leistung der integrierten Grafikeinheit HD Graphics 530 auf dem Niveau der 100 MHz höher taktenden Einheit im Core i7-6700K und damit deutlich hinter den stärksten Varianten zurück. Relevant ist das in der Praxis aber nicht: 263 der im Handel erhältlichen 265 Notebooks mit Core i7-6700HQ werden mit externer Grafik ausgeliefert – alle setzen dabei auf Nvidia.
Fazit
Solange die Kühlung effizient genug arbeitet, erreicht Intels kleinster mobiler Core i7 auf Basis der Skylake-Architektur im Mittel die Geschwindigkeit der aktuell schnellsten Core i5 für Desktop-PCs. Damit ist gleichzeitig die Leistung vergangener Desktop-Flaggschiffe wie Core i7-3770K oder Core i7-2600K im Notebook verfügbar.
Vergleichsweise wenig Leistung bietet die integrierte Grafikeinheit HD Graphics 530 (GT2). Für Käufer ist das aber kaum relevant, weil 99 Prozent der Notebooks mit Core i7-6700HQ im Handel über eine externe Grafikeinheit verfügen. Grafikeinheiten der Serie Iris gibt es bei Skylake bisher nur in den mobilen 15-Watt-CPUs, die wiederum in Notebooks zum Einsatz kommen, die ohne externe Grafikkarte auskommen.
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