Intel Xeon E3-1230 v5 im Test: Auf Asus-Gaming-Board mit Server-Chip zur Empfehlung?
9/9Fazit und Empfehlung
Das Eis für den Xeon E3 im heimischen Desktop ist nicht nur deutlich dünner geworden, es ist nahezu komplett geschmolzen. Teurer und nur noch auf speziellen Mainboards lauffähig – das Kundenfeld ist damit bereits eingeschränkt. Was aus der Nische vor wenigen Jahren zu einem echten Massenprodukt wurde, kehrt mit dem Xeon E3-1230 v5 wieder in das Nischendasein zurück und lohnt deshalb nur noch für die wenigsten.
Die reine CPU-Leistung des Xeon E3-1230 v5 als derzeit günstigster Prozessor mit vier Kernen und acht Threads überzeugt erwartungsgemäß auf sehr hohem Niveau. Die Core i5 aus der Skylake-Generation schlägt das Modell alle, die Leistungsaufnahme liegt im Leerlauf auf sehr niedrigem und auch unter Last auf einem überschaubaren Level. Gegenüber dem Vorgänger Xeon E3-1231 v3 sind die Zuwächse insbesondere in Anwendungen deutlich, während in Spielen seit der Sandy-Bridge-Architektur alle CPUs auf nahezu gleichem Level agieren.
Was dem Xeon E3-1230 v5 aber partout nicht entgegenkommt, ist und bleibt Intels Vorgehen. Die CPU wurde gegenüber dem Vorgänger erneut teurer, die herkömmlichen Mainboards sind nicht kompatibel. Der aktuelle Preisvorteil von 30 bis 60 Euro gegenüber einem Core i7-6700T/6700 wird durch das Mainboard zum Großteil wieder aufgefressen, selbst wenn für den Core i7 eine Platine mit dem High-End-Chipsatz Z170 gewählt wird, die ab 100 Euro aufwärts kostet. Die Haswell-Xeons konnten gar mit den günstigsten Platinen mit H81-Chipsätzen für nicht einmal 40 Euro verbaut werden. Auf aktuellen Skylake-Boards ab 50 Euro laufen zwar auch die aktuellen Core i7, doch nicht der Xeon E3-1230 v5, was den Preisvorteil gänzlich aufhebt. Trotz sehr guter CPU-Leistung verpasst der Xeon E3-1230 v5 deshalb in diesem Jahr eine klare Empfehlung von ComputerBase, die er ansonsten wieder innegehabt hätte.
Und so steht das Asus E3 Pro Gaming v5 als erstes seiner Art am Ende ein wenig auf verlorenem Posten. Im Preisvergleich ist das Mainboard für 145 Euro gelistet, besser ausgestattete Z170-Mainboards kosten selbst aus gleichem Hause weniger.
Der mannigfaltigen Auswahl, nicht nur an Z170-Mainboards, sondern auch an den noch günstigeren aber kaum schlechter ausgestatteten H170-Platinen, können die Hersteller mit Blick auf den Xeon bisher nichts entgegensetzen. Ob sich das ändert, bleibt wie gesagt fraglich: Gigabytes C232-Platine ist zwar für rund 100 Euro angekündigt, doch noch fehlt davon jede Spur. Für rund 100 Euro pro Mainboard sähe es für den Xeon E3-1230 v5 wieder etwas besser aus, doch das Fazit ändert sich dadurch nicht: An die Erfolge der letzten Jahre werden die Xeon E3 der fünften Generation im heimischen PC nicht anknüpfen.
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