Jahresrückblick 2015: Von A wie Abo bis Z wie Zorn
Das Jahr 2015
Vor einem Jahr hatten wir große Veränderungen für das Jahr 2015 angekündigt, schon befassen wir uns mit genau diesen Veränderungen im traditionellen Jahresrückblick. Dabei blicken wir auch an diesem 31. Dezember nur auf das, was ComputerBase und die Community über die letzten zwölf Monate geprägt hat, und versuchen all diese Entwicklungen in einen Zusammenhang zu stellen.
Unsere Strategie, bessere, unabhängige Inhalte nachhaltig mit weniger aufdringlichen, klar als solche gekennzeichneten Anzeigen zu finanzieren, haben wir in der Vergangenheit bereits mehrfach zum Thema gemacht. Im vergangenen Jahr haben wir diesen roten Faden erneut mit Leben gefüllt und um zwei weitere Dimensionen ergänzt: Die Optik der Seite und ein alternatives Finanzierungsmodell. Das stieß nicht nur auf Gegenliebe.
Ein neues Design für alle Geräte
Der größte Aufreger war das Ende März veröffentlichte neue Design. In aller Kürze: Von unserer wiederholt im Detail dargelegten Überzeugung, mit diesem responsiven Design den Inhalten in Zukunft gerechter zu werden, waren nicht alle Leser überzeugt. „Zorn“ trifft das, was viele der größten Kritiker hegten, gut.
Erstmals gab es eine öffentliche Betaphase, schon da gab es Kritik – und wir haben das Design mit einigen Anpassungen trotzdem online gestellt. War es Arroganz oder Ignoranz? Oder beides? Nüchtern betrachtet: unterschiedliche Ansichten. Zwangsläufig, wenn eine Internetseite knapp 3,0 Millionen unterschiedliche Personen pro Monat erreicht.
Sich im „Shitstorm“ zu rechtfertigen, ist in der Regel zum Scheitern verurteilt. Mit einem Dreiviertel Jahr Abstand lässt es sich da schon freier argumentieren. Hätten wir, obwohl wir der Ansicht waren, alles besser vorbereitet und erklärt zu haben als jemals zu vor, Dinge noch besser machen können? Bestimmt. Wäre ein vorab zu Rate gezogener Leser auf eine cleverere Detaillösung gekommen als wir? Möglich. Wäre diese Detaillösung dann jedermanns Geschmack gewesen? Mit Sicherheit nicht.
Den Disput als Chance begreifen
Der Wandel der Gesellschaft und der Fortschritt der Technik setzen eine Entwicklung voraus. Und so sehr wir ComputerBase als Plattform verstehen, an der weitaus mehr Menschen beteiligt sind als die Redakteure oder die Moderation, so sehr wir die Community, ihre Vorlieben und Ideen schätzen, so deutlich ist auch: Manchmal führt an einem radikalen, nach bestem Wissen und Gewissen vorbereiteten Wechsel mit anschließender Auseinandersetzung kein Weg vorbei, um von dort an wieder Hand in Hand zu gehen.
Nachgereichte – aber nicht unüberlegte – Anpassungen und erweiterte Einstellungsmöglichkeiten waren eine erste, die kontinuierliche Arbeit an diesem Design wird eine weitere Folge sein. Basierend auf Feedback, dessen Ursprung ein radikaler Plattformwechsel gewesen ist. Wir hören auf Rückmeldungen und geben unser Bestes, so viele Leser wie möglich mit technischen, inhaltlichen, personellen oder auch finanziellen Aspekten in Einklang zu bringen.
Auf Wunsch jetzt auch werbefrei
Unsere eigene Abneigung gegenüber vielen digitalen Werbeformen, eine Adblock-Quote von knapp 50 Prozent und finanzielle Aspekte waren es, die eine zweite wesentliche Neuerung auf ComputerBase zur Folge hatten: ComputerBase Pro.
ComputerBase Pro bietet dieselben Inhalte wie ComputerBase, ist dabei aber werbefrei, schnell, flexibel und nicht zuletzt fair. ComputerBase Pro kann mit verschiedenen Laufzeiten bestellt werden – ohne Preisgabe persönlicher Daten und ohne automatische Verlängerung. Mögliche Zahlungsarten sind PayPal, Bitcoin und Überweisung.
ComputerBase Pro ist ein Angebot an Stammleser, denen der Besuch der Seite den aufgerufenen Preis für den Vorteil der Werbefreiheit wert ist; oder eine Alternative zur wiederholt geforderten Spendenmöglichkeit – denn ohne „Abofalle“ ist jede Bestellung von ComputerBase Pro einer einmaligen Zahlung gleichzusetzen; nur steuerlich absetzbar sind die Beträge nicht.
Das Feedback zum neuen Design hatten wir durchaus so vorausgesehen, der Shitstorm, der uns bei Einführung von ComputerBase Pro ereilte, hat uns allerdings überrascht. Klar als Alternative zur Nutzung mit Anzeigen ohne Nachteil für Nicht-Pro-Nutzer „verkauft“, basierte viele Kritik leider auf zum Teil wilden Unterstellungen. Konstruktive Vorschläge haben wir uns hingegen auch hier wieder zu Herzen genommen und auch bei ComputerBase Pro gilt: Es wird im Jahr 2016 weitere Veränderungen, Anpassungen und Neuerungen geben – eine Paywall steckt nicht dahinter.
Schneller surfen dank HTTPS und SPDY
Eine erste Anpassung haben wir bereits in diesem Jahr vorgenommen, ihre technische Umsetzung war eine Herausforderung: Pro-Nutzer surfen auf ComputerBase ab sofort über HTTPS und nutzen damit auch SPDY, was den Seitenaufbau insbesondere über das Mobilfunknetz nochmals beschleunigt. Zusammen mit unserem Vermarkter arbeiten wir daran, allen Lesern diese Möglichkeit zu geben – aktuell ist das aus technischen Gründen, die nicht in unserer Verantwortung liegen, aber noch nicht möglich.
Schneller auch mit Anzeigen
Jeder Pro-Nutzer hilft uns, ComputerBase absolut unabhängig von externen Einflüssen weiter betreiben zu können. Auch langfristig werden Anzeigen aber das wichtigste Standbein bleiben. Klassische Anzeigen, weil wir versteckte Werbung ablehnen.
Ist AdBlock eine Alternative?
Für fast 50 Prozent unser Leser offensichtlich ja, für uns aber nicht. Deshalb arbeiten wir neben ComputerBase Pro auch daran, die werbefinanzierte Seite attraktiver zu gestalten, um immer mehr treue Leser davon zu überzeugen, für ComputerBase eine Ausnahme in den Filterregeln einzurichten. Denn nur so wird der Fortbestand der Seite gesichert.
Besonders freut es uns da, dass wir die Anzeigen unseres Vermarkters seit Ende November asynchron eingebunden haben. Die Ladezeiten der Seite mit Anzeigen liegen seitdem genau zwischen den Ladezeiten der werbefreien Version und den Ladezeiten bei synchroner Einbindung der Anzeigen.
Zusammen mit dem weiterhin geltenden Verbot von überlagernden Anzeigenformaten (Pop-Up, Layer), der Fokussierung auf wenige Anzeigenplätze und einer Anlaufstelle bei Problemen mit Anzeigen hoffen wir, Lesern ein klares Angebot zu machen:
Schaltet eure AdBlocker aus, damit wir die unabhängigen Inhalte, für die ComputerBase steht, weiter liefern und optimaler Weise in Zukunft noch ausbauen können.
Was uns freut: Erstmals seit Jahren ist die AdBlocker-Rate seit einem Vierteljahr leicht rückläufig.
Tschüß Flash, hallo WhatsApp
Fünfeinhalb Jahre nach Steve Jobs offenem Brief „Thoughts on Flash“ hat Adobe Anfang Dezember höchstpersönlich den langsamen Tod von Flash eingeläutet: Die Zukunft heißt HTML5. Bis das Internet soweit ist, werden aber mit Sicherheit noch Jahre vergehen.
Auf ComputerBase haben wir Flash hingegen schon im Juli dieses Jahres endgültig zu Grabe getragen: Mit dem Wechsel unseres Video-Players auf HTML5 gibt es kein Element der Seite mehr, das Adobe Flash benötigt. Ausnahmen bilden Flash-Anzeigen, die sich aber entweder über ComputerBase Pro oder das Blocken von Flash im Browser umgehen lassen. Auswirkungen auf die Funktionalität der Seite hat das nicht mehr. Anleitungen, um „Click to Play“ für Flash zu aktivieren, gibt es für Firefox und andere Browser.
Per WhatsApp immer auf dem aktuellen Stand
Niemand will mehr Flash, fast alle nutzen WhatsApp. Auch mit einer zweiten technischen Anpassungen werden wir seit Anfang November einem aktuellen Trend gerecht: Über neue Inhalte in der Kategorie Tests, Berichte und Kommentare kann man sich seitdem auch per WhatsApp informieren lassen. RSS und der klassische Newsletter stehen als Alternative natürlich weiterhin zur Verfügung.
Neben der Benachrichtigung per WhatsApp testen wir seit zwei Wochen auch eine weitere Möglichkeit, über Neuigkeiten auf ComputerBase informiert zu werden: Web-Push-Benachrichtigungen. Nutzer von Chrome, Chrome for Android und Firefox 44 Beta sind eingeladen, die Funktion zu testen und Feedback zu geben. Andere Browser unterstützen Web Push noch nicht.
Viele Stellschrauben, ein Ziel
Ein neues Design, ComputerBase Pro, schnellere Anzeigen, kein Adobe Flash, die strikte Moderation im Forum, unabhängige Inhalt – wie ist das alles unter einen Hut zu bringen? Zusammen mit der Community wollen wir ComputerBase noch deutlicher zu einer Anlaufstelle im Internet machen, an dem sich technikaffine Personen zu Hause und nicht hinter das Licht geführt fühlen können. An der unabhängige Inhalte dieses Versprechen halten, eine Community im gepflegten, nicht von Verachtung geprägten Umgangston Hilfe leistet oder Unglaubliches auf die Beine stellt und das alles mit klassischen sowie sauberen, alternativen Finanzierungsmodellen sichergestellt werden kann.
Besondere Beachtung werden wir in den kommenden 12 Monaten dabei den herausragenden Inhalten der Community widmen – die zuletzt vermehrt über die Startseite beworbenen Inhalte waren erst der Anfang. Es wird Zeit. Um diese Inhalte zielsicher identifizieren zu können, werden wir wiederum auch auf die Community angewiesen sein. Genau wie bei einem anderen Aspekt: Der redaktionellen Aufbereitung aktueller Probleme. ComputerBase bleibt ein Magazin, das für Leser, nicht Hersteller schreibt. Jeder Hinweis auf einen aktuellen Missstand ist für uns ein Ausgangspunkt für eine eigene Recherche. Erreichbar ist die Redaktion über redaktion~~computerbase.de