Just Cause 3 Benchmarks: CPU-Limit bei AMD und weniger Speichertakt bei Maxwell
2/2Testergebnisse
Als Testsystem kommt das Grafikkarten-Testsystem zum Einsatz. Der verlinkte Artikel enthält die anliegenden Taktraten der Grafikkarten. Anstatt des ansonsten genutzten Windows 8.1 ist allerdings Windows 10 mitsamt sämtlichen Updates installiert. Als Treiber sind der Crimson 15.11.1 und der Game-Ready-Treiber GeForce 359.00 aufgespielt.
Die Testsequenz zeigt einen kleinen Spaziergang durch die Berge, den es recht häufig in dem Spiel zu bewältigen gilt. Dabei handelt es sich um eine mittelmäßig fordernde Szene. Autofahrten sind zum Beispiel anspruchsvoller, allerdings kaum zu reproduzieren, da selbst Sportautos sich wie schwere Busse verhalten und so kaum gezielt zu fahren sind.
Für sämtliche Benchmarks sind die Grafikdetails aufs Maximum gesetzt. Als Kantenglättung ist SMAA aktiviert.
Benchmarks von Full HD bis Ultra HD
Bei der Performance zeigt Just Cause 3 ein spannendes, weil ungewöhnliches Bild. In 1.920 × 1.080 haben die schnellsten AMD-Grafikkarten mit dem Problem zu kämpfen, ins CPU-Limit zu rennen. Die Radeon R9 Fury X sowie die Radeon R9 390X arbeiten in Full HD deshalb nicht einmal mit dem vollen Takt. Das hat zur Folge, dass die GeForce GTX 980 Ti in der Auflösung mit einem Vorsprung von 23 Prozent klar die schnellste Grafikkarte ist. Selbst die GeForce GTX 980 ist noch vier Prozent schneller als das AMD-Flaggschiff.
Je schwächer die Grafikkarte, desto stärker wird AMD
Je langsamer die Grafikkarten werden, desto besser schneiden im Verhältnis die AMD-Beschleuniger ab – das CPU-Limit wird immer kleiner. Die Radeon R9 390 ist kaum langsamer als die GeForce GTX 970 und liefert damit in etwa die gewohnte Leistung ab. Die GeForce GTX 960 kann dann plötzlich nicht mehr mit der Radeon R9 380 mithalten und muss sich um zwölf Prozent geschlagen geben. Und die Radeon R7 360, die normalerweise kein Land gegen die GeForce GTX 750 Ti sieht, ist gar ein wenig schneller unterwegs. Die Situation dreht sich bei den langsamen Grafikkarten also komplett um.
Gut abschneiden kann in Just Cause 3 Nvidias ältere Kepler-Generation. So arbeitet die GeForce GTX 770 etwas schneller als die GeForce GTX 960. Bei AMD muss sich die Radeon R9 280X hingegen knapp der Radeon R9 380 geschlagen geben. Die Radeon R9 380X, die in etwa dieselbe Rohleistung bietet, liegt um gute zehn Prozent vorne. In Just Cause 3 kann die etwas verbesserte Architektur die geringere Speicherbandbreite mit Hilfe der Kompression mehr als ausgleichen.
In höheren Auflösungen können die drei schnellsten Modelle von AMD dann das in Full HD auftretende CPU-Limit umgehen. Die GeForce GTX 980 Ti bleibt in 2.560 × 1.440 aber noch neun Prozent voraus. Die Radeon R9 390X erreicht hier einen Patt mit der GeForce GTX 980 und die Radeon R9 390 agiert zehn Prozent schneller als die GeForce GTX 970. Dabei ist auffällig, dass sich die Radeon R9 Fury X kaum von der Radeon R9 390X absetzen kann. Der Abstand beträgt verhältnismäßig geringe 14 Prozent. Besser in Fahrt kommt hingegen die Radeon R9 280X, die plötzlich gleich schnell wie die Radeon R9 380X rendert. In höheren Auflösungen zeigt sich in einigen Spielen, dass die verbesserte Speicherkompression von Tonga nicht mehr so effizient zu funktionieren scheint.
In Ultra HD sinken die FPS deutlich
In 3.840 × 2.160 kann eine Grafikkarte für Just Cause 3 nicht schnell genug sein. Der schnellste 3D-Beschleuniger ist erneut Nvidias GeForce GTX 980 Ti, wobei die Radeon R9 Fury X nur noch zwei Prozent entfernt ist. Die GeForce GTX 980 muss sich dann um sieben Prozent der Radeon R9 390X geschlagen geben. Interessant ist, dass sich das AMD-Flaggschiff selbst in Ultra HD nicht so gut von der langsameren Grafikkarte absetzen kann.
Empfehlungen von Full HD bis Ultra HD
Just Cause 3 benötigt eine schnelle Grafikkarte. Optimal spielbar ist der Titel in 1.920 × 1.080 ab einer GeForce GTX 970 beziehungsweise einer Radeon R9 390. Alternativ reicht eine Radeon R9 290 oder eine GeForce GTX 780 der Vorgängergeneration. Wer sich auch mit weniger Frames zufrieden gibt, kann dann ab einer GeForce GTX 960 oder einer Radeon R9 380 die maximale Detailstufe genießen.
gut spielbar (ab ~ 55 FPS) | annehmbar spielbar (ab ~ 40 FPS) | |
---|---|---|
1.920 × 1.080 | ||
AMD | ab Radeon R9 390 ab Radeon R9 290 |
ab Radeon R9 380 ab Radeon R9 280 |
Nvidia | ab GeForce GTX 970 ab GeForce GTX 780 |
ab GeForce GTX 960 ab GeForce GTX 770 |
2.560 × 1.440 | ||
AMD | Radeon R9 Fury X | ab Radeon R9 390 ab Radeon R9 290 |
Nvidia | GeForce GTX 980 Ti | ab GeForce GTX 970 GeForce GTX 780 Ti |
3.840 × 2.160 | ||
AMD | nicht möglich | nicht möglich |
Nvidia | nicht möglich | nicht möglich |
Schon in 2.560 × 1.440 reichen nur noch eine GeForce GTX 980 Ti oder eine Radeon R9 Fury X, um Bildraten von rund 55 FPS zu erzielen. Und wer die Ultra-HD-Auflösung nutzt, sollte die Details herunter schalten. Denn mit der vollen Grafikpracht läuft das Spiel auf keiner Grafikkarte flüssig.
Maxwell taktet den Speicher runter
Wer eine Maxwell-Grafikkarte mit einem Speichertakt von 3.500 MHz hat, der wird in Just Cause 3 nur 3.300 MHz anliegen sehen. Das Verhalten ist reproduzierbar, anscheinend handelt es sich dabei um einen Treiberfehler. Es ist denkbar, dass die Compute-Berechnungen im Spiel die Grafikkarte durcheinander bringt und diese daher herunter taktet. Denn in CUDA-Anwendungen reduziert sich auf den Maxwell-Beschleunigern auch der Speichertakt – bei der Kepler-Generation ist das dagegen nicht der Fall.
Keine Besserung mit dem Game-Ready-Treiber
Daran ändert auch der Game-Ready-Treiber GeForce 359.06 nichts, der bisher nicht offiziell freigegeben wurde. Für die Benchmarks spielt das aber keine Rolle. In einem Kurztest hat sich gezeigt, dass sich die Geschwindigkeit auf der GeForce GTX 980 Ti nicht geändert hat. Das Problem der Speicherfrequenz lässt sich auch nicht durch Übertakten lösen. Denn eine höhere Frequenz des Speichers wird in Just Cause 3 einfach ignoriert.
Technischer Eindruck
Just Cause 3 hat technisch seine Höhen und Tiefen. Wenn das halbe Level explodiert, macht das Spiel grafisch einen guten Eindruck. Wer dagegen die Gegend erkundet, begegnet schnell zahlreichen Mängeln. Das fängt bei teils unscharfen Texturen an und hört bei der schlechten Kantenglättung auf.
Das Actionspiel benötigt für die maximale Detailstufe eine flotte Grafikkarte. In 1.920 × 1.080 reichen auch langsamere oder ältere Produkte, für höhere Auflösungen müssen es dann schon High-End-Beschleuniger sein. Technische Probleme gab es während der Testreihen nur eins: Das Spiel wollte ab und zu erst im dritten Anlauf starten.
Dieser Artikel war interessant, hilfreich oder beides? Die Redaktion freut sich über jede Unterstützung durch ComputerBase Pro und deaktivierte Werbeblocker. Mehr zum Thema Anzeigen auf ComputerBase.