Yoga Tab 3 Pro im Test: Lenovos Tablet mit Pico-Beamer kann mehr als Netflix
3/4Kein aktuelles Android zum Release
Im November 2015 soll das Lenovo Yoga Tab 2 Pro ein Software-Update von Android 4.4.2 auf Android 5.0 Lollipop erhalten. Noch ist das nicht geschehen. Ein Grund für die Verzögerungen wird Lenovos eigene Oberfläche sein, deren Anpassungen der Zielgruppe gegenüber allerdings durchaus entgegen kommen.
Beim aktuellen Yoga Tab 3 Pro kommt das nicht mehr so aktuelle Android 5.1 Lollipop zum Einsatz – auch wieder in angepasster Form. Dieses Mal sind die Änderungen jedoch geringfügiger ausgefallen. Es gibt einen App-Drawer und ein paar Ergänzungen in Form von einem Menü für den Projektor, einer Seitenleiste mit Schnelleinstellungen und dort auch zusätzlichen Apps. Eine solche App erlaubt die Darstellung von Dokumenten, Bildern oder Videos mit dem Beamer und ermöglicht auch unkomplizierte, mit Musik untermalte Diashows vom letzten Urlaub. In der Seitenleiste findet sich zudem das Lenovo SketchPad, mit dem sich Skizzen oder Markierungen über dem Bildschirminhalt zeichnen lassen. Diese Notizen kann man als Screenshot speichern und verschicken. Die auf den Inhalt abgestimmten Bildeinstellungen der Option Smart Switch können auch deaktiviert werden, der wechselnde Weißabgleich kommt nicht immer gelegen.
Lenovo erlaubt einen Mehrfenster-Betrieb, Sprachkontrolle und -Aufwachen, Double-Tap für selbiges und blendet bei der ersten Benutzung hauseigener Software leicht verständliche Tutorials ein. Mit einem ausführlichen Produkt-Video findet sich zudem noch einmal eine Vorführung der wesentlichen Eigenschaften des Tablets.
Viele Details verdeutlichen, dass es sich bei dem Lenovo Yoga Tab 3 Pro entgegen der Namensgebung eher um ein gut ausgestattetes Consumer-Gerät handelt, das als Einzelgerät oder Familien-Tablet sehr viele Möglichkeiten schafft.
Ausstattung, Kameras und Laufzeit
Entgegen vieler Berichte zur Vorstellung des Lenovo Yoga Tab 3 Pro verbaut der Hersteller 32 GB Flash-Speicher vom Typ eMMC. Dass dieser sich per microSD-Karte um bis zu 128 GB erweitern lässt, darf von einem „Video-Tablet“ erwartet werden. Am Gehäuse findet sich noch die Headset-Buchse und ein Mikro-USB-Anschluss für das Aufladen und den Datenaustausch mit PCs.
Drahtlos kommuniziert das Yoga Tab 3 Pro über ein MIMO-Antennensetup im 2,4- und 5-GHz Band, unterstützt werden die WLAN-Standards a/b/g/n/ac. Bluetooth wird in der Version 4.0 geboten, die Mobilfunk-Variante für 100 Euro Aufpreis empfängt neben dem microSD-Slot noch eine Mikro-SIM-Karte für LTE und Assisted-GPS. Die WLAN-Variante unterstützt nur GPS und GLONASS. Eine Telefon-Option bietet das Lenovo Tablet nicht. Wie bei vielen Tablets umfasst die Sensorik einen Lage- sowie einen Umgebungslichtsensor und einen digitalen Kompass. Ein Vibrationsmotor ist ebenso verbaut.
Mit 13 Megapixeln bei der Haupt- und 5 Megapixeln bei der Frontkamera beeindruckt das Lenovo Datenblatt auf den ersten Blick. Der Fixed-Fokus der Frontlinse arbeitet schnell, der Autofokus der Rückkamera verzögert die Fotos merklich. Dafür liefert sie bei guten Lichtverhältnissen aber auch eine für Tablets überdurchschnittliche Bildqualität mit scharfer Darstellung, satten Farben und schönem Bokeh. Hellt die Software aufgrund ungünstiger Lichtverhältnisse auf, rauscht das Bild und der Fokus bekommt Probleme. Für Makros besitzt die Hauptkamera eine sehr geringe Naheinstellgrenze, nur die Positionierung im Zylinder gestaltet die Aufnahmen nicht immer einfach. Gleiches gilt für die Frontkamera, an der die Nutzer bei Videochats im Querformat eher vorbeischauen.
Die Akkulaufzeit fällt angesichts des 10.200 mAh Akkus ernüchternd aus. Auf die Minute genau 8,5 Stunden hielt die Batterie einen Youtube-Stream über WLAN mit 720p bei 200 cd/m² Helligkeit, in etwa 40 Prozent der maximalen Helligkeitseinstellung, durch. Das iPad Air 2 kommt im Vergleich auf fast 12 Stunden.