Linux: Debian-Gründer Ian Murdock verstorben
Mit 42 Jahren verstarb am 28. Dezember Ian Murdock, der Gründer des Debian Projekts. Zuletzt hatte er für Docker Inc. gearbeitet. Er gilt als eine der einflussreichsten Personen im Umfeld von Open Source und freier Software. Das „ian“ in Debian stammt von ihm.
1993 gründete Ian Murdock während seines Informatikstudiums das Projekt Debian, das heute eine der ältesten und größten Distributionen entwickelt. Die Grundlagen dazu legte Murdock. Im von ihm verfassten Debian Manifest legte er dar, die Distribution solle „offen im Geist von Linux und GNU“ entwickelt werden und als nicht-kommerzielle Distribution im kommerziellen Markt bestehen können. Dieses Ziel wird auch heute noch erfolgreich von den rund 1.000 offiziellen Debian-Entwicklern und vielen weiteren freiwilligen Helfern verfolgt. Keine anderes Projekt diente zudem so häufig als Vorlage für neue Distributionen wie Debian.
Nach seinem Studium arbeitete Murdock unter anderem für die Universität von Arizona, als technischer Leiter für die Linux Foundation und als Chief Operating Platforms Officer für Sun Microsystems. Dort war er verantwortlich für das Project Indiana, das zum Ziel hatte, die Kompatibilität von Solaris und Linux zu erhöhen. Daraus entstand später OpenSolaris, das nach der Übernahme von Sun durch Oracle quelloffen als OpenIndiana weitergeführt wird.
Debian gedenkt Murdock in einem Nachruf als dem Mann, der zum Ziel hatte, dass Debian das Richtige in ethischer wie in technischer Hinsicht tut. Er habe sowohl bei Debian als auch in seiner Karriere stets die bestmögliche Welt angestrebt. Sein letzter Arbeitgeber Docker Inc, wo er erst seit November tätig war, beschreibt ihn in ihrem Blog als Inspiration für die, die mit ihm arbeiteten.
Die Familie bittet darum, aus Respekt vor Ian von Spekulationen über die noch ungeklärte Todesursache abzusehen.
Das Debian-Projekt hat im Rahmen der Debian-News eine ausführliche Würdigung von Ian Murdock veröffentlicht.