Marktübersicht SSDs: SATA und MLC bleiben Nr. 1, 4‑TB‑SSDs kommen
Einleitung
Zum Jahresausklang wirft ComputerBase einen Blick auf den Markt für SSDs und wagt eine Prognose für das Jahr 2016. Zur Analyse wird der Preisvergleich herangezogen, der inzwischen mehr als 1,3 Millionen Produkte umfasst – darunter mehr als 1.700 SSDs.
Methodik und Ergebnisse
Die Analyse beschränkt sich auf SSDs, die mit dem Lieferstatus „lagernd“ markiert und somit direkt erhältlich sind. Damit werden unter anderem nicht mehr verfügbare Auslaufmodelle ausgeschlossen. Um die aktuelle Entwicklung im SSD-Geschäft in Deutschland und Österreich zu beobachten, wurde zusätzlich eine Analyse der seit 2015 geführten SSDs durchgeführt – hierbei kam die Filterregel „ab 2015“ zum Einsatz, die 298 Modelle übrig ließ. Die im Preisvergleich gelisteten SSDs umfassen vor allem Modelle für Verbraucher, aber auch einige Enterprise-Modelle für Unternehmen.
Intel und Samsung waren 2015 am aktivsten
Ohne zeitliche Eingrenzung ist Transcend der Hersteller mit den meisten SSDs im Preisvergleich. Mit 118 Modellen kommt das Unternehmen auf knapp 12 Prozent der verfügbaren SSDs. Dicht dahinter folgt Intel mit 108 Modellen; SanDisk liegt auf Platz drei mit 80 SSDs. Auf Platz vier liegt Kingston vor Samsung und OCZ.
Die Statistik spiegelt nur die Zahl der gelisteten SSD-Modelle und ihrer Varianten wieder und lässt keinerlei Rückschlüsse auf die Verkaufszahlen zu, bei denen sich Weltmarktführer Samsung weit oben befinden dürfte.
Anzahl | Anteil | |
---|---|---|
Transcend | 118 | 11,8 % |
Intel | 108 | 10,8 % |
SanDisk | 80 | 8,0 % |
Kingston | 71 | 7,1 % |
Samsung | 64 | 6,4 % |
OCZ | 52 | 5,2 % |
Adata | 45 | 4,5 % |
OWC | 42 | 4,2 % |
Winkom | 36 | 3,6 % |
Mushkin | 35 | 3,5 % |
Andere | 346 | 34,7 % |
Gesamt | 997 | 100 % |
Wird das Produktfeld auf dieses Jahr eingegrenzt, ergibt sich eine gänzlich andere Rangliste. Intel zeigte sich mit 38 Modellen am aktivsten, dicht gefolgt von Samsung mit 35 SSDs. SanDisk markiert den dritten Platz vor Crucial. OCZ fällt aus der Liste der Top 10 heraus.
Anzahl | Anteil | |
---|---|---|
Intel | 38 | 12,8 % |
Samsung | 35 | 11,7 % |
SanDisk | 28 | 9,4 % |
Crucial | 16 | 5,4 % |
OWC | 16 | 5,4 % |
Transcend | 15 | 5,0 % |
Kingston | 14 | 4,7 % |
Mushkin | 14 | 4,7 % |
PNY | 14 | 4,7 % |
Winkom | 14 | 4,7 % |
Andere | 94 | 31,5 % |
Gesamt | 298 | 100 % |
SATA bleibt Marktführer, M.2 ersetzt mSATA
Für regelmäßige Leser von ComputerBase sicher wenig überraschend, dominiert weiterhin SATA bei den elektrischen Schnittstellen für SSDs. Mit 63,4 Prozent verfügen fast zwei Drittel der im Preisvergleich verfügbaren SSDs über einen klassischen SATA-Anschluss. Angesichts dessen, dass laut Marktforschern im vergangenen Jahr 80 Prozent der ausgelieferten SSDs mit SATA ausgestattet waren, wundert der hohe Anteil nicht.
Die für Notebooks konzipierte Modulvariante mSATA bringt es mit rund zehn Prozent Anteil bei den Anschlüssen auf den zweiten Platz, erst dann folgt ihr Nachfolger: M.2-Module mit SATA. PCIe-Steckkarten machen erst 5,5 Prozent aus. Zur Überraschung folgt der betagte IDE-Anschluss dicht dahinter. Allerdings handelt es sich dabei überwiegend um „Einzelstücke“, die zum Großteil nur bei einem einzigen Händler angeboten werden.
Der U.2-Anschluss (ehemals SFF-8639), der vier PCIe-3.0-Leitungen für 2,5-Zoll-SSDs bereitstellt, spielt mit nur acht Modellen und 0,8 Prozent noch keine große Rolle.
Anzahl | Anteil | |
---|---|---|
SATA | 632 | 63,4 % |
mSATA | 99 | 9,9 % |
M.2/B-M-Key (SATA) | 72 | 7,2 % |
PCIe | 55 | 5,5 % |
IDE | 46 | 4,6 % |
Andere | 93 | 9,3 % |
Gesamt | 997 | 100 % |
Auch bei den in diesem Jahr aufgenommenen SSDs behält der SATA-Anschluss seine Vormachtstellung. Die mSATA-SSDs werden wiederum allmählich von ihrem M.2-Nachfolger verdrängt; M.2-SSDs mit SATA sind bereits deutlich häufiger vertreten. Bei den SSDs mit PCIe-Schnittstelle spielen M.2-Module eine ebenso große Rolle wie PCIe-Steckkarten. 19 der PCIe-SSDs arbeiten dabei mit PCIe 3.0 x4, darunter sind Samsungs 950 Pro und SM951. Mit U.2-Anschluss wurden 2015 gerade einmal drei Modelle aufgenommen, wobei es sich um Intels SSD 750 handelt.
Anzahl | Anteil | |
---|---|---|
SATA | 195 | 65,4 % |
M.2/B-M-Key (SATA) | 37 | 12,4 % |
mSATA | 20 | 6,7 % |
M.2/M-Key (PCIe) | 13 | 4,4 % |
PCIe | 13 | 4,4 % |
Andere | 20 | 6,7 % |
Gesamt | 298 | 100 % |
Logische Schnittstellen: AHCI vs NVMe
Während SATA und PCI Express die elektrischen Schnittstellen bilden, übernehmen AHCI und NVMe die Rolle der Software-Schnittstelle zur Kommunikation mit dem Betriebssystem. AHCI wurde seinerzeit noch für herkömmliche Festplatten (HDDs) entworfen, während das jüngere NVMe-Protokoll explizit für schnelle PCIe-SSDs geschaffen wurde und dabei einige Vorteile bietet.
Dass NVMe in puncto Marktverbreitung noch in den Kinderschuhen steckt, verdeutlicht der Anteil im Preisvergleich. Nur etwa drei Prozent der derzeit verfügbaren SSDs können mit NVMe umgehen, rund 97 Prozent arbeiten mit AHCI. 2015 hat sich das Verhältnis nur leicht verändert: 95 Prozent der SSDs nutzen AHCI, und lediglich 16 Modelle NVMe. Zu letzteren zählen vor allem SSDs von Intel und Samsung.