Marktübersicht SSDs: SATA und MLC bleiben Nr. 1, 4‑TB‑SSDs kommen
3/3Ein Ausblick auf das Jahr 2016
2015 war noch nicht das große Jahr für schnelle PCIe-SSDs mit NVMe-Unterstützung. Im kommenden Jahr könnte sich das ändern.
PCIe 3.0 x4 und NVMe für alle
Bieten bisher nur Samsung und Intel entsprechend ausgestattete SSDs an, werden 2016 weitere Hersteller folgen. Erste Vorzeichen liefern Adata und Plextor: Die Drittanbieter werden auf der CES im Januar ihre ersten PCIe-3.0-x4-SSDs mit NVMe vorstellen.
Entsprechend ausgestattete SSD-Controller sind unter anderem von JMicron mit dem JMF815, Marvell mit dem 88SS1093, Phison mit dem PS5007-E7 und Silicon Motion mit dem SM2260 zu erwarten.
Als Standardschnittstelle wird PCIe aber auch im kommenden Jahr SATA noch nicht ablösen. Die NVMe-SSDs werden das High-End-Segment für Verbraucher bedienen, der Massenmarkt muss voraussichtlich weiterhin mit SATA vorlieb nehmen. Ob die verwaiste Schnittstelle SATA Express letztlich doch als Zwischenlösung Verbreitung findet, ist derzeit fraglich.
3D-NAND von allen Herstellern und mit 256 Gigabit
Ein weiteres Schwerpunktthema neben PCIe und NVMe ist vor allem 3D-NAND. Bislang ist Samsung Alleinherrscher in diesem Bereich und hat seit Jahren SSDs mit 3D-NAND auf dem Markt. Ab 2016 werden die Konkurrenten nachziehen. Sowohl Intel/Micron als auch SanDisk/Toshiba und SK Hynix bereiten ihren 3D-NAND für die Markteinführung vor. Die dreidimensionale Struktur bietet Vorteile bei Leistung und Haltbarkeit und erlaubt zudem höhere Speicherkapazitäten.
2016 beginnt die Ära des 256-Gigabit-NAND-Flash. Damit wird die Kapazität pro Die verdoppelt. Bei gleicher Anzahl von Speicherchips sind somit SSDs mit doppelt so viel Speicherplatz möglich, vorausgesetzt, der Controller kann mit so viel Speicher umgehen. Samsung hat in diesem Jahr die ersten 2,5-Zoll-SSDs für Verbraucher mit 2 Terabyte Speicherplatz auf den Markt gebracht. Mit 256-Gbit-Dies sind ohne weiteres Modelle mit 4 Terabyte und mehr möglich, ohne auf größere oder mehrere Platinen zu setzen.
SSD-Preise rücken dichter an HDDs heran
Für viele der ComputerBase-Leser spielt aber neben höherer Leistung und höheren Kapazitäten vor allem der Preis eine Rolle. Ende 2015 erreichen günstige SSDs die Marke von 25 Cent pro Gigabyte. Damit sind sie aber immer noch fast zehnmal so teuer wie eine HDD, die für weniger als drei Cent pro Gigabyte zu haben ist.
Die Marktforscher von DRAMeXchange prognostizierten jüngst ein SSD-Preisniveau von 0,24 US-Dollar pro Gigabyte für 2016. Schon 2017 soll der Preis auf 0,17 US-Dollar sinken, während der HDD-Preis mit 0,06 Dollar stagniere.
Bessere Herstellungsverfahren und gesteigerte Produktionskapazitäten sollen die Fertigungskosten für NAND-Flash senken, der den Großteil der Kosten für eine SSD ausmacht. Treibende Kraft ist die wachsende Nachfrage nach Flash-Speicher, der nicht nur in SSDs sondern auch in Mobilgeräten, Speicherkarten und USB-Sticks eingesetzt wird. Die NAND-Flash-Produzenten rüsten sich mit der Errichtung riesiger Fabriken oder rüsten bestehende um.
DRAMeXchange erwartet, dass der Anteil von SSDs in Notebooks im kommenden Jahr über 30 Prozent liegen wird. 2017 sollen schon über 40 Prozent der Notebooks eine SSD besitzen.
3D XPoint als neue Speichertechnik für High-End-SSDs
Mit der von Intel und Micron entwickelten Speichertechnologie 3D XPoint wird im kommenden Jahr auch erstmals etwas anderes als NAND-Flash auf einer SSD zu finden sein. Versprochen werden deutlich höhere Geschwindigkeiten, aber auch preislich wird der neue Speicher einige Klassen höher spielen.
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