Mozilla: Die mögliche Zukunft von Firefox OS
Einen Tag vor Weihnachten hat das spanische Blog Hipertextual eine Konzeptstudie veröffentlicht, die die Zukunft von Firefox OS betrifft. Es geht dabei um ein Tablet, einen TV-Stick, einen Router und eine Tastatur mit integriertem Raspberry Pi. Mozilla hat die Echtheit des Leaks mittlerweile bestätigt.
Erst vor zwei Wochen gab Mozilla bekannt, man werde Firefox OS nicht mehr auf Smartphones vermarkten, die Entwicklung aber in Richtung Connected Devices und IoT weiterführen. Die jetzt aufgetauchte Konzeptstudie ist zwar echt, aber Denelle Dixon-Thayer, Chefsyndikus bei Mozilla, macht klar, dass es nicht mehr als die Studie eines Entwicklers ist und noch keine Entwicklung an diesen Studien stattfindet. Somit sei es durchaus denkbar, das keines dieser Geräte jemals den Markt betritt. Andererseits sei Mozilla aber für alles offen und die angedachten Geräte würden zum Teil sehr gut zu Mozillas Vision des Internets passen.
Das in der Studie angedachte Firefox Pad soll keine Konkurrenz zu den bereits existierenden Tablets mit Firefox OS darstellen, sondern geht in eine etwas andere Richtung. Das Firefox Pad der Studie soll zehn Zoll messen und sich an ältere Menschen und als late adoptors bezeichnete Nachzügler im Tablet-Markt wenden. Es soll ein technisch leicht zu handhabendes und selbst aktualisierendes Gerät mit guter Sicherheit sein, das hauptsächlich zum Surfen im Internet für diese technisch wenig bewanderten Zielgruppen prädestiniert ist. Somit kommt es einem Chromebook ohne reale Tastatur nahe.
Der Firefox-TV-Stick ist vermutlich das Gerät, das die schlechtesten Marktchancen hat. Mozilla ist bereits mit dem Matchstick gescheitert, dessen Entwicklung trotzt erfolgreicher Schwarmfinanzierung eingestellt wurde. Panasonic rüstet seine Smart-TVs bereits mit Firefox OS aus. Ein USB-Stick, der Erfolg haben soll, muss laut der Studie auf DRM setzen und die Rechteinhaber von Inhalten vertraglich einbinden, wie der Entwickler in seinem Konzept schreibt.
Bessere Chancen können einem Router mit Firefox OS eingeräumt werden. Er soll laut der Studie das Zentrum des digitalen Zuhauses darstellen. Mit einer Firefox-Firewall und dezidiertem Schutz der Privatsphäre sowie Funktionen der elterlichen Kontrolle setzt sich das Konzept von herkömmlichen Routern ab. Der Router könnte alle Connected Devices im Haushalt verbinden und als Web-Frontend der Heimautomation dienen. Automatische Aktualisierungen der Firmware sind ein weiteres Abgrenzungsmerkmal zur herkömmlichen Routerflotte.
Der in der Studie als Firefox Pi bezeichnete Keyboard-PC ist dem Bildungsmarkt und aufstrebenden Märkten zugedacht. Die Tastatur mit integriertem Raspberry Pi soll nicht nur dem Konsum, sondern auch der Entwicklung des Internets dienen und zur Erweiterung an ein TV-Gerät oder einen Monitor angeschlossen werden. Der Entwickler hat im Hinblick auf die Entwicklung die Maker-Szene im Blick und will deshalb auch Mozilla Webmaker integrieren. Dafür steht eine Partnerschaft mit der Raspberry Pi Foundation im Raum.
Mozilla ist über die Aussage bezüglich der Echtheit der Konzeptstudie hinaus derzeit noch nicht bereit, weitere Einzelheiten über die Zukunft von Firefox OS zu diskutieren.