Overclocking trotz Sperre: Intel Core i3-6320 mit BCLK auf 4,68 GHz übertaktet
Erstmals seit Jahren ist es gelungen, einen Core i3 von Intel wieder deutlich über den taktgebenden Base Clock (BCLK) zu übertakten. Der Core i3-6320 wurde mit einem BCLK von 120 MHz beim nicht veränderbaren Multiplikator von 39 auf 4,68 GHz übertaktet.
Seit der Einführung der Sandy Bridge Anfang 2011 war ein Übertakten via BCLK nicht mehr möglich, da viele Features, allen voran der PCIe-Takt, an den BCLK gekoppelt waren und Änderungen schnell zu Fehlern führten. Meistens war deshalb spätestens bei 106 bis 108 MHz das Ende erreicht. Dieses Prozedere hat Intel in den letzten Jahren beibehalten, nur bei K- und X-Prozessoren wurden teilweise Lockerungen angeboten, während alle normalen Mainstream-CPUs weiterhin vollumfänglich gesperrt blieben.
Laut den Kommentaren auf HWBot ist die gezeigte Modifikation nicht entscheidend für den ersten Übertaktungserfolg eines Core i3 seit Jahren gewesen. Vielmehr sei es die Mischung aus einem angepassten BIOS und einer erhöhten Spannung, mit der es dem Overclocker aus Asien nun gelungen ist, die Takt-Sperre für den Core i3 zu umgehen. Die weitere Besonderheit daran ist, dass mit dem Supermicro C7H170-M noch eine Platine zum Einsatz kam, die mit dem H170-Chipsatz offiziell gar nicht geeignet sein soll, um Prozessoren zu übertakten – Intel hat nur den Z170-Chip offiziell abgesegnet.
Wie genau die genutzte Konfiguration am Ende allerdings aussah, ist noch nicht bekannt. Es zeigt jedoch, dass es für Mainboardhersteller durchaus Möglichkeiten gibt, die strengen Intel-Restriktionen, nicht nur K-CPUs auf Z170-Chips zum Übertakten einzuladen, aushebeln zu können. ASRock hatte kürzlich bereits erste Erfolge beim Übertakten des DDR4-Speichers auf Mainboards mit allen Desktop-Chipsätzen für Skylake-Prozessoren vermeldet.
Mit einem Takt von 4,68 GHz erreichte der Core i3-6320 in Cinebench R15 eine Multi-Core-Leistung von 520 Punkten und greift damit den Core i5-6500 an, der im ComputerBase-Test im besagten Benchmark 537 Punkte erzielt. Die anliegende Spannung war mit fast 1,41 Volt für einen 14-nm-Prozessor mit minimaler Die-Size allerdings bereits sehr hoch gegriffen, flüssiger Stickstoff kam deshalb zum Einsatz.