QNAP TS-563 + Synology DS1515+ im Test: High-End-NAS mit AMD-SoC gegen Intel und 4.000 Mbit/s

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Frank Hüber
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QNAP TS-563

Im Test kommt das 8-GB-Modell der TS-563 zum Einsatz, die TS-563-8G. Die 8 GB DDR3L-SDRAM sind über ein einzelnes Modul realisiert, so dass sich ein weiteres 8-GB-Modul in den zweiten, freien SODIMM-Steckplatz einbauen lässt und so die maximale Kapazität erreicht wird. Rein äußerlich bietet die TS-563 von QNAP das gewohnte NAS-Bild des Herstellers: Ein sehr gut verarbeitetes Metallgehäuse beherbergt fünf Festplatteneinschübe aus Metall, die zwar ohne Werkzeug aus dem NAS entnommen werden können, jedoch keine schrauben- und werkzeuglose Montage der Festplatten ermöglichen. Der Käufer muss die Festplatten mit Schrauben auf den Rahmen fixieren, um einen festen Halt zu erreichen. Sowohl für 3,5- als auch für 2,5-Zoll-Festplatten bieten die Einschübe passende Bohrungen.

Auch wenn es die Vorderseite zunächst suggeriert, bietet die TS-563 kein Display hinter der oberen schwarzen Abdeckung. Der Systemstatus wird auch beim AMD-NAS über LEDs angezeigt. Jeder Festplatteneinschub signalisiert über eine grüne LED an der Oberseite, ob eine Festplatte eingebaut ist und einwandfrei funktioniert. Drei weitere LEDs geben Auskunft über den allgemeinen Status, sowie eine etwaige LAN- und USB-Verbindung. Unterhalb des Power-Buttons hat QNAP einen „One-Touch-Copy-Button“ für den darunter platzierten USB-3.0-Anschluss verbaut. Alle anderen Anschlüsse befinden sich an der Rückseite der TS-563.

An der Rückseite befinden sich nicht nur vier USB-3.0-Anschlüsse, zwei Gigabit-LAN-Ports und ein Kensington-Lock, sondern auch der Anschluss für das Kaltgerätekabel, der offenbart, dass die TS-563 über ein internes Netzteil verfügt. Dieses 250-Watt-Netzteil verfügt, wie ebenfalls an der Rückseite deutlich wird, über einen eigenen kleinen Lüfter, der die Abwärme des Netzteils nach hinten aus diesem herausbläst. Der direkt darunter platzierte 120-mm-Lüfter zieht hingegen die Abwärme der Festplatten und der Hauptplatine aus dem System und bläst diese ebenfalls nach hinten ab. Im oberen Bereich der Rückseite befindet sich auf der im Auslieferungszustand mit einem Blech verdeckte Erweiterungs-Slot für eine 10-Gbit-PCIe-x4-Ethernet-Karte, die vom Kunden jedoch zusätzlich erworben werden müsste, sofern er über eine entsprechende Netzwerkinfrastruktur verfügt.

QNAP TS-563 im Test
QNAP TS-563 im Test

Für eine Erweiterung des Arbeitsspeichers oder dessen Austausch muss der Gehäusedeckel der TS-563 demontiert werden. Dies ist über drei Schrauben an der Rückseite möglich, nach deren Lösen der Deckel nach hinten und oben abgenommen werden kann. Die RAM-Slots befinden sich an der Außenseite der Hauptplatine. Ab Werk ist einer der beiden Slots mit einem 8-GB-Modul belegt. Der Lieferumfang der TS-563 umfasst zwei LAN-Kabel, ein Kaltgerätekabel, eine Kurzanleitung und sämtliche für die Befestigung der 3,5- oder 2,5-Zoll-Festplatten notwendigen Schrauben.

Im Test wurde Version 4.1.4 Build 20150522 von QNAPs eigenem Linux-basierten QTS-Betriebssystem genutzt. Die Inbetriebnahme der TS-563 ist innerhalb weniger Minuten abgeschlossen und wahlweise gänzlich ohne Rückgriff auf eine proprietäre Software über den Browser möglich. Die untypische AMD-Basis merkt der Käufer dem System zu keinem Zeitpunkt an. Das Betriebssystem selbst gehört weiterhin zu den besten, die es im NAS-Segment gibt, und überzeugt mit gut strukturierten, verständlichen und logisch aufgebauten Menüs. Wartezeiten oder Verzögerungen im Menü sucht man auch bei der TS-563 vergebens.

Die TS-563 unterstützt erneut QNAPs Virtualization Station, so dass Betriebssysteme direkt auf dem NAS als virtuelle Maschine betrieben werden können. So kann beispielsweise auch Windows 10 problemlos direkt auf der TS-563 betrieben werden.