Sony Xperia Z5 Premium im Test: Wasserdichtes „4K Ultra HD“ im Hosentaschenformat
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Bei der Kamera betritt Sony mit dem Xperia Z5 Premium kein Neuland. Stattdessen erwartet Käufer eine zum Xperia Z5 und Z5 Compact identische Ausstattung. Demnach hat der 1/2,3"-Sensor erneut eine hohe Auflösung von 23 Megapixeln und ein lichtstarkes Objektiv mit einer Blende von f/2.0 zu bieten. Bei Dunkelheit steht der rückwärtigen Kamera ein LED-Blitz zur Verfügung.
Am Tag weiß das Sony Xperia Z5 Premium durchaus zu gefallen. Die Farbgebung und der Dynamikumfang sind gut, der automatische Weißabgleich ist zuverlässig. Ein gewisser Grad an der schon lange kritisierten Artefaktbildung ist zwar auch beim Z5 Premium vorhanden, allerdings ist diese nicht mehr so störend wie bei den Vorgängermodellen. Außerdem haben die Bilder im Vergleich an Schärfe hinzugewonnen und lösen feine Strukturen nun besser auf. Ganz offensichtlich hat Sony endlich die schon lange geforderten Optimierungen getroffen, was sich nun auszahlt.
Nachholbedarf besteht weiterhin bei der nachträglichen Aufhellung zu dunkler Bildpartien. Was nützt ein korrekt belichteter Himmel, wenn im Anschluss der Vordergrund viel zu dunkel gerät und den Gesamteindruck negativ beeinträchtigt?
Wird eine Kamera gegen die Sonne gerichtet, ist grundsätzlich mit Linsenreflexionen zu rechnen. Diese fallen je nach Aufbau des Objektivs mal mehr, mal weniger stark ins Gewicht. Das Sony Xperia Z5 Premium hat in diesem Szenario jedenfalls mit ungewöhnlich starken Linsenreflexen zu kämpfen. Mit Gegenlicht zu fotografieren, empfiehlt sich mit dem Z5 Premium daher nicht In homogen ausgeleuchteten Räumen gelingt es dem Sony Xperia Z5 Premium trotz höherer Empfindlichkeiten noch ganz gut, Details festzuhalten. Auch der Weißabgleich erweist sich im Praxistest als nach wie vor sehr zuverlässig.
Bei Dunkelheit bricht die Leistung des kleinen 1/2,3"-Sensors dann aber stark ein, was der hohen Auflösung von 23 Megapixeln geschuldet ist. Je kleiner jedes einzelne Pixel auf dem Sensor ist, desto stärker fällt das Rauschen aus. Warum Sony nach wie vor an dieser Strategie festhält und keinen größeren Sensor einbaut, ist fragwürdig, zumal Sonys Sensoren von vielen anderen namhaften Herstellern in den verschiedensten Größen eingesetzt werden. Der im Z5 Premium verbaute LED-Blitz ist wie bei jedem Smartphone eher als Taschenlampe, statt als Blitz zu gebrauchen. Selbst sehr nahe Objekte werden nicht gleichmäßig ausgeleuchtet.
Unterm Strich ist bei Sony mit dem Z5 Premium aber durchaus ein Fortschritt im Vergleich zu den Serienvorgängern zu verzeichnen. Die Kamera löst Details unter idealen Bedingungen nun besser auf und Aufnahmen leiden nicht mehr allzu stark unter der sonst für Sony so typischen Artefaktbildung.
Auf dem Z5 Premium kommt eine neu gestaltete Kamera-App zum Einsatz, die aber wie die vorherigen Versionen Einstellungen beim Start über die Kamera-Taste oder den Sperrbildschirm vergisst, da automatisch in die überlegene Automatik gestartet wird.
Konnektivität
Der Schnittstellenumfang ist bereits vom Xperia Z5 (Compact) bekannt, so dass auch hier Vor- und Nachteile schnell gefunden sind. Auf der Habenseite stehen unter anderem LTE mit bis zu 300 Mbit/s im Down- und 50 Mbit/s im Upstream, WLAN nach ac-Standard inklusive Wi-Fi Direct und Miracast, GPS/GLONASS, NFC, ANT+ und Bluetooth 4.1. Für den Anschluss an externe Bildschirme steht ein MHL-3.0-Anschluss zur Verfügung.
Auch im klaren Topmodell fehlt ein verdrehsicherer USB-Typ-C-Anschluss. Dieser erhält in immer mehr Topmodellen Einzug – und auch schon deutlich günstigere Smartphones wie das Nexus 5X, das OnePlus 2 oder das ZUK Z1 können diesen vorweisen. Auch einen Infrarotsender hat die Konkurrenz teilweise voraus. Der 32 Gigabyte große Nutzerspeicher kann per microSD-Karte um bis 200 Gigabyte erweitert werden.
Im Netz von O2 im Ruhrgebiet und in Düsseldorf überzeugte das Xperia Z5 Premium mit solidem Empfang abseits bekannter Problemfelder wie zum Beispiel U-Bahn-Schächten. Bei der Telefonie waren beide Seiten klar verständlich. Die zur Front gerichteten Stereo-Lautsprecher überzeugen mit starkem Klang und konstanter Qualität auch bei maximaler Lautstärke. Die Ortung erfolgt in Kombination von Mobilfunknetz und A-GPS schnell und präzise und ermöglicht so eine sichere Navigation.
Laufzeiten
Der Akku des Xperia Z5 Premium verfüg über 3.430 mAh Nennladung. Sony verspricht unter Nutzung des Stamina-Modus eine Laufzeit von bis zu zwei Tagen. Das Smartphone unterstützt zudem Quick Charge, das beigelegte Netzteil (EP-880) ist allerdings nicht kompatibel. Im Alltagseinsatz mit Surfen, mehreren Messengern und E-Mail-Konten, sozialen Netzwerken und Telefonie erreicht das Z5 Premium eine Laufzeit von rund einem Tag und möchte spätestens abends wieder an die Steckdose.
Die Laufzeit von zwei Tagen wird auch bei Verwendung des Stamina-Modus nur bei sehr eingeschränkter Nutzung möglich sein, da gerade das große Display und die in manchen Szenarien hohe Auflösung Leistung kosten. Per Stamina-Modus lässt sich wie von Sony gewohnt mit verschiedenen Einstellungen der Akkuverbrauch senken. Dies gelingt beispielsweise über die Bündelung von Datenpaketen, indem Datenverbrauch im Stand-by nur für ausgewählte Apps genehmigt wird. oder über die Drosselung von Prozessorleistung. Für Extremsituationen gibt es noch den Ultra-Stamina-Modus, der nur grundlegende Telefonfunktionen freigibt und beispielsweise WLAN und mobile Daten deaktiviert.
Im Video-Dauertest erreicht das Z5 Premium mit nur rund fünfeinhalb Stunden einen unterdurchschnittlichen Wert, im PCMark erreicht das Modell mit über sechseinhalb Stunden eine Position im oberen Drittel.