Synology DS716+ im Test: Mit Prüfsummen und Snapshots gegen Datenverlust

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Frank Hüber
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Fazit

Hieß es im Fazit der DS215+ noch, dass sie den typischen Büroarbeiter darstellt, der zwar zuverlässig seiner Arbeit nachgeht, aber keine Akzente setzen kann, könnte dies beim Blick auf die Messwerte auch für die DS716+ gelten. Sie liefert überall überzeugende, aber unauffällige Ergebnisse ab, die keine Kritik aufkommen lassen. Relativiert wird diese bei der DS215+ noch vermisste Innovation im Portfolio von Synology jedoch durch die Einführung von btrfs als Dateisystem bei der DS716+, das unter DSM 5.2 der DS716+ im Bereich der DiskStations noch exklusiv zur Verfügung steht. Die so erreichte Datenintegrität ist ein nicht zu unterschätzendes Gut. Zusammen mit der Snapshot-Funktionalität hebt dies die DS716+ bei ansonsten vergleichbaren Ergebnissen dann doch deutlich von der DS215+ ab.

Darüber hinaus erhält der Kunde mit der DS716+ einen aktuellen Intel Celeron N3150 der Braswell-Generation mit x86-Architektur und Unterstützung von Intels Quick-Sync-Technologie. Die Leistungsaufnahme der DS716+ bewegt sich jedoch am oberen Ende aktueller 2-Bay-NAS und erreicht fast wieder die Werte der älteren NAS-Systeme mit einem in die Jahre gekommenen Intel Atom-Prozessor.

Der Aufpreis für die Datenintegrität und Snapshot-Funktionalität mittels btrfs ist allerdings hoch. Rund 445 Euro kostet die DS716+ derzeit, während die DS215+ für rund 305 Euro gelistet wird. Die Konkurrenz, wie beispielsweise die QNAP TS-251 mit Celeron J1800 und 4 GByte RAM, die eine Virtualisierung direkt auf dem NAS ermöglicht, kostet nur noch rund 290 Euro. Das Modell mit 1 GByte RAM, das keine Virtualisierung ermöglicht, liegt bei 240 Euro. Die neue QNAP TS-251+ mit 2 GByte RAM und Virtualisierung ist ab rund 325 Euro gelistet. Btrfs mit Integritätsprüfung bieten diese günstigeren Konkurrenten allerdings nicht.

Ein günstigeres NAS mit btrfs-Unterstützung führt allerdings Netgear. Das erst vor wenigen Wochen vorgestellte ReadyNAS RN212 für rund 315 Euro setzt auf ein 1,4 GHz schnelles ARM-SoC von Annapurna Labs mit vier Cortex-A15-Kernen und beherrscht btrfs. Ein Test dieser NAS-Serie von Netgear wird in Kürze auf ComputerBase erscheinen.

Da btrfs bei Synology auch mit DSM 6.0 nur auf wenigen Intel-basierten NAS-Systemen Einzug halten wird, muss der Synology-Kunde den Aufpreis der DS716+ derzeit notgedrungen in Kauf nehmen – ob die erhöhte Sicherheit der eigenen Daten dies wert ist, muss jedoch jeder selbst entscheiden. Anwender, die auf diesen Schutz Wert legen und den Aufpreis nicht scheuen, sind mit der DS716+ hingegen sehr gut beraten.

Synology DS716+
17.12.2015
  • btrfs- und Snapshot-Unterstützung
  • hohe Übertragungsgeschwindigkeit
  • Link Aggregation
  • Verschlüsselung (AES 256)
  • USB 3.0, eSATA
  • ausgereifte Software
  • AppStore
  • relativ hohe Leistungsaufnahme unter Last

Update 05.01.2016 09:50 Uhr

Wie Synology inzwischen gegenüber ComputerBase bestätigte, unterstützt die DS716+ nicht die bitrot-correction von btrfs, so dass ein Fehler lediglich festgestellt, aber nicht automatisch behoben werden kann. Synology gibt als Grund an, dass die native bitrot-correction nicht effizient genug sei und zu viel Speicherplatz benötige. Synology arbeite aber derzeit an einem eigenen Korrektur-Algorithmus, der effizienter sein soll.

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